Ehrlich gesagt,weiß ich nicht wo und wie ich anfangen soll.

Dabei fällt mir das schreiben gar nicht schwer.

Eher im Gegenteil.....

Aber immer wenn man vor einem leeren Blatt Papier sitzt fällt einem nichts ein,erst wenn man nur noch ganz wenig Platz hat,merkt man das man noch so viel zu schreiben hat.

Vielleicht ist es hier auch nur anfängliche Scheu,sich einen öffentlichen Medium anzuvertrauen.Weiß man doch nie,wer es liest und was die anderen sich dabei denken.

Aber ich denke ich sollte es mal versuchen...denn immer wieder wurde ich in meinem Freundeskreis gefragt,warum ich mein Leben nicht veröffentliche.

Ich habe so viel erlebt und habe so viel zu erzählen und alle hören immer wieder gerne zu,weil ich angeblich gut erzählen kann.Und deswegen meinten alle das ich auch gut schreiben könne.

OK,ich werde es versuchen.......aber erst einmal muß ich einen roten Faden haben und einen Ansatzpunkt.

Sicher ist aber jetzt schon mal.... ich werde hier beim Bloggen versuchen mein Leben zu erzählen,meine Erfahrungen und mein Schicksal.

Vielleicht ist es für mich auch eine Art mit der Vergangenheit fertg zu werden.

Und obwohl ich es nie leicht hatte und auch viel schlechtes erlebt habe werde ich mich nie unter kriegen lassen,was man sicherlich auch aus meiner oftmals recht humorvollen Art zu schreiben erkennen wird.

Ich hoffe,das alle Leser meinen Blogg mit Interesse verfolgen werden und vielleicht auch mal den einen oder anderen Kommentar dazu abgeben werden.

Ich werde in den nächsten tagen mit dem Bloggen anfangen.....schaut ruhig wieder rein.

Ich freue mich auf euch.............Lilly

 

Nun geht es los...................

 

 

 Die Geburt

Als die junge Frau bemerkte das sie Schwanger ist,überfiel sie die Panik. Nicht verheiratet,keinen Lebensgefährte in Aussicht und zu der damaligen Zeit war eine ledige Mutter noch immer eine Schande.Was sollte sie also tun ?

Und so entschloß sie sich,ihr böses Wesen weiter auszureizen. Der Erzeuger sollte bluten.

Immerhin war er es ja,der sie in diesen Zustand versetzt habe.Er war an allem Schuld... und dafür wollte sie sich Rächen.Es kam ihr garnicht in den Sinn,das sie auch zur Hälfte an diesem Zustand Schuld hatte,wenn man in diesem Fall überhabut von Schuld reden kann. In Ihren Augen waren immer die anderen Schuld,wenn etwas geschah was ihr nicht paßte.Sie selber ist doch die Unschuld vom Lande die kein Wässerchen trüben kann. (leider hört niemand meinen Ironoschen Ton) Ja,aber sie verstand es immer wieder,die Menschen die sie nicht kannten,einzulullen..... aber es dauerte nie lange bis man sie durchschaute. Dafür war sie einfach zu dumm,zu einfach gestrickt.... plump und davon überzeugt,das sie super schlau sei und der Rest der Welt total blöde. Aber vor allem verstickte sie sich selber immer so sehr in ihre Lügen,das es schon Lächerlich war,was sie da abzog.

Und da stand sie nun,mit einem Kind unter dem Herzen und kein Geld in der Tasche. Und als sie gut 4 Wochen vor der Entbindung stand beschloß sie zum Erzeuger zu gehen. Dem Freund ihres Halbbruders,der ja nun 600 KM weit weg in einer anderen Großstadt arbeitete. Das Fahrgeld erbettelte sie sich unter dubiosen Versprechungen von den Nachbarn und Bekannten zusammen (man munkelt,sie habe beim Tanztee einen Sponsor verwöhnt) und reiste zu dem Erzeuger. Der fiel aus allen Wolken als sie auf einmal vor ihm stand. Er hatte sich mit Mühe dort eine kleine bescheidene Bleibe geschaffen.Eine kleine Laube,Wochenendhaus... nicht wirklich Winterfest und nur ein Raum ohne Wasser. Für eine Person gerade ausreichend.... und nun das....Man bedenke,der Krieg war noch keine 8 Jahre vorbei und die halbe Welt lag noch immer in Trümmern. Wohnraum war sehr knapp und begehrt. Aber der Junge Mann war ein Ehrenmann,er beschloß die junge Frau zu heiraten und hoffte inständig das sie nun ihren Lebenswandel ändern würde und endlich friedlich wird. Immer wieder hatte er versucht Versändnis für sie aufzubringen,versuchte alles in Ruhe mit Köpfchen zu klären.Und immer wieder ist er auf ihre Geschichten rein gefallen.Aber sie heirateten doch,recht schnell und das war auch gut so. Ich dachte mir"OK,nun bist du schon mal hier ,denn schaue dir diese Stadt doch auch mal an,wer weiß wie lange du noch hier bleibst".Und so beschloß ich,meine Geburt einfach vor zu verlegen .So kam es das ich bereits 2 Wochen vor dem errechneten Termin weitab von meiner eigentlichen Geburststadt auf die Welt kam.Aber gesehen hab ich nicht viel davon,leider. Da es dort nun auch recht eng und ungemütlich wurde,es war schließlich schon Herbst und es wurde kühler und keine Heizung in der Hütte,beschloß man sich,wieder zurück zu gehen in die Kellerwohnung. Und so kam es,das ich gerade 3 Wochen alt war,als ich in meine geliebte Heimat kam.Ja,nun war die Lilly zu Hause....

Bei Mama und Papa.Und auch der Opa kam viel vorbei und wir wären fast eine glückliche Familie...fast....wenn nicht ausgerechnet dieses Biest meine Mutter wäre.

Aber noch war ich sehr klein und merkte nichts davon.Zumindest kann ich mich nicht direkt daran erinnern.Aber ich weiß durch viele Erzählungen und meine späteren eigenen Erfahrungen das meine Mutter keine gute Mutter war.Und nach heutigen Erkenntnissen hätte mich das Jugendamt längst dort raus geholt.Mein Vater hatte es wohl nicht gesehen,was da ablief,denn er war nur am arbeiten.Er schuftete um meiner Mutter den Lebensstiel zu geben den sie forderte.Er fühlte sich in seiner Ehre gekränkt wenn man ihm unterstellte das er keine Familie ernähren könne und arbeitete wie ein bessesener.Früher,in der Zeit des Aufbaues nahm man jede Arbeit zusätzlich an. Und so arbeitete mein Vater in der Woche als Feinmechaniker,abernds machte er Heimarbeit und am Wochenende und im Urlaub arbeitete er als Dachdecker,Maurer und was sonst noch so anfiel. Und so bekam er nie mit was meine Mutter am Tage anstellte... und sie tat es unter den Augen der Nachbarn...Wenn ich vor hunger weinte und sie ihre Ruhe haben wollte,schrie sie mich an,schüttelte mich durch oder schlug mich und schob mich dann mit dem Kinderwagen in den Hof oder in den Kellergang und legte sich danach wieder zu Bett und vergnügte sich mit diversen "Onkels" Wenn mein Vater das erfuhr hatte er Angst um seine Ehre und versuchte das Umfeld zu beschwichtigen und alles abzumildern oder gar zu leugnen....er hatte zudem große Angst vor Repressalien von ihr.... und Sorge,was aus mir wird,wenn er sich trennt. Und so verschloß er seine Augen vor ihren Gemeinheiten.Er floh förmlich in seine Arbeit und überließ es ihr,was mit mir geschah.Und sie ließ nichts ungeschehen ihren Haß an mir auszulassen. Den Haß den sie eigentlich gegen sich selber hatte,weil sie ihr eigenes Leben ,ihre Bequemlichkeit und vor allem ihre Geltungssucht nicht in den Griff bekam. Immer wieder schrie sie mich an,ich sei Schuld an ihrem schrecklichen Leben,ich habe ihr die ganze Zukunft versaut,was hätte sie nicht für ein tolles Leben an der Seite reicher Männer führen können,wenn ich nicht gekommen wäre. Und so gab es tatsächlich eine Zeit in der ich glaubte ich sei Schuld an allem.Ich war kaum 1 Jahr alt,als meine Mutter wieder Schwanger war.Wieder ein Mädchen.Nun hatte ich eine Schester die fast 2 Jahre jünger war als ich .Das wäre ja garnicht so schlimm gewesen,aber diese kleine Schwester trug die gleichen Vornamen wie ich,NUR UMGEDREHT.Und was für viele unvorstellbar war.... dieses Kind liebte sie abgöttisch.Dieses Kind wurde von vorne bis hinten verwöhnt.Mein Geburtstag wurde höchstens mal erwähnt,ihrer wurde groß mit der gesammten Verwandschaft gefeiert. Sie bekam ein Sparbuch und ein Sparschwein und Taschengeld. Mir wurde alles abgenommen." Du bist schon Fett genug" wurde ich angepöbelt und schwups hatte meine Schwester den Lolly. Mit 5 Jahren wurde ich dann verschickt,an die See auf eine Insel....zum aufpäppeln,ich war Untergewichtig. Und nach 6 Wochen bekam ich verlängerung,noch mal 4 Wochen.Danach wollte ich nie wieder zurück.Aber ich mußte und für mich brach eine Welt zusammen als sie am Haubtbahnhof auf mich wartete.Es gab kein Hallo, kein ..in den Arm nehmen...Meine Mutter betrachtete mich wie ein lästiges stück Gepäck. Mein Vater war nicht da , wie immer..... er arbeitete wie ein Irrer . Zum einen weil er so vor ihr fliehen konnte zum anderen um so das geld ran zu bringen das sie mit vollen Händen immer wieder verprasste.Mein Vater lief all die Jahre nur unter"ferner liefen" mit.Manchmal sah ich ihn Sonntags morgens,das heißt ich sah nur seine Füße unter der Decke raus schauen.Aber es hätten auch die irgend eines "Onkels " sein können. Ich nahm diese Männer einfach nicht mehr zu Kenntnis,denn es waren oft  täglich andere im Bett meiner Mutter.

 

Vater ?

Immer wieder kam es vor das meine Schwester etwas anstellte und es mir eiskalt und mit Berechnung in die Schuhe schob.
Und immer wieder versuchte meine Mutter mich durch scheinheilige Versprechen ebenfalls für ihr falsches Spiel zu ihrer verbündeten zu machen.Mein unbeugsamer Gerechtigkeitssinn und starker Wahrheitsdrang half mir dabei sehr,mich dagegen zu verwehren. Aber irgendwie entstand aus meiner anfänglichen Angst vor ihr sowas wie Haß und tiefste Verachtung.Ich versuchte zu funktionieren und war immer auf der Hut.Sie hatte die gemeinsten Strafen für mich parat...am Wochenende wenn mein Vater auswärts arbeitete und bei Freunden schlief,durfte meine Schwester zu ihr ins Bett,vorrausgesetzt sie hatten keinen Lover über Nacht da.Ich mußte auf einer Wolldecke in der Küche auf dem Fußboden schlafen.Mit dem Kopf genau vor den Lebensmitteln im Schrank... ich hatte Hunger.....schrecklichen Hunger,aber ich wußte,sie würde mich tod schlagen wenn ich nasche.Und ich bekam nur Wasser zu trinken...Wasser mit viel Salz.Damals hatte ich es aus Durst getrunken,heute weiß ich,das es ein Tötungsversuch von ihr war.3 Eßlöfel Salz auf eine Flasche Wasser und das täglich,im Sommer sogar mehr als eine Flasche.Es war kein Wunder das es mir dreckig ging.Aber ich hatte keine Ahnung das es daran lag,ich war unerfahren.Wer weiß das auch schon mit 5 Jahren.Und denn kam langsam die Zeit,wo es hieß ich soll zur Schule kommen .Meine Mutter wollte erreichen das ich in eine Behindertenschule komme. Die lag direkt gegenüber von uns,war ganztags und dort bekam man auch was zu essen.Damit hätte sie mich Tagsüber aus dem Weg und versorgt.Sie versuchte bei den Eignungstest mich mit Schlägen vorher einzuschüchtern.Heulend kam ich in der Schule mit ihr an,Bockig und veränstigt,weil sie mir schreckliche Schauergeschichten erzählt hatte,was passieren würde wenn ich mich als Klug ausgeben würde.Aber irgendwie hatte ich trotz allem einen starken Willen und hoffte das jemand helfen würde.Bei den Test hatte ich anfänglich versucht zu schummeln und mich dumm zu stellen,zumindest glaubte ich,das ich mich dumm stelle.Aber man hatte das recht schnell durchschaut.Als man mich nach meinen Verletzungen fragte,sollte ich sagen,ich sei die Treppe runter gefallen.Der Arzt der mich dort untersuchte sagte nur,komische Treppe die 4 Finger auf der Wange hinterläßt.Da bin ich weinend zusammen gebrochen und habe mein Herz ausgeschüttet.Die Ärzte haben das Jugendamt eingeschaltet.Zu Hause hat sie mich dann sehr schlimm verprügelt.Sie zog mir eine weiß emalierte Metallhandschaufel über den Kopf.Noch heute habe ich eine tiefe fast 10 cm lange Kerbe auf dem Schädel. Als mein Vater nach Hause kam,lag ich bereits im Bett und schlief.Er hatte von dem ganzen Vorfall mal wieder nichts bekommen.Erst 2 Tage später am Sonnabend hatte er es erfahren.Und da war bei uns die Hölle los.Meine Mutter schrie wie eine Furie,tobte und schmiß mit Dingen um sich.Meine liebe kleine Schwester mittendrinn und fand es super und juchste vor vergnügen.Sie war eben das absolute Abbild ihrer Mutter.Wärend ich total nach meinem Vater und Opa kam.Ruhig und bedacht und immer voller Humor,trotz aller Schiksalschlägen.Mein Vater beschloß,an diesem Wochenende zu Hause zu bleiben. Auf einmal ist ihm klar geworden was hier abgeht.Er fing an das Treppenhaus zu putzen um 1. seinen Frust abzubauen und 2. weil meine Mutter sich dafür zu schade war.Sie würde sich doch sonst ihre Nägel ruinieren und wer weiß,vielleicht auch noch schwitzen,denn muß sie doch duschen und bei uns war doch erst Sonntags Badetag. Die Familie die unter uns wohnte sprach meinen Vater bei der Gelegenheit an,das es so "dort oben" nicht weiter ginge.Das Geschrei und gepöbel der Ehefrau sei nicht auszuhalten.Für meinen Vater kam das alles Knüppeldick an diesem Wochenende.Denn nun gesellte sich auch der Nachbar gegenüber von uns dazu und berichtete was er beobachtet hatte.Das meine Mutter mich an meinen langen Haaren hinter sich her die Treppen rauf geschleift habe und ich Nachts im Nachthemd alleine vor der Tür stand.Mein Vater beschloß nun,etwas zu unternehmen und zwar sofort.Er machte das Treppenhaus nicht mehr fertig.Er ging kurz in den Keller,bastelte dann etwas an seinem Moped,kam dann wieder in die Wohnung,packte ein paar Sachen von mir zusammen zog mich warm an und nahm mich an die Hand.Meine Mutter raste durch die Wohnung und schrie uns immer wieder an,aber er beachtete sie garnicht,sagte höchsten ruhig..."wenn du uns was zu sagen hast,denn mäßige bitte deinen Ton und rede ordentlich mit uns".Dann setzte er mich aufs Moped,erklärte mir wie ich mich da zu verhalten hatte und wir furhren weg.Ich genoß die fahrt.So nah war ich meinem Vater noch nie.Damals erfuhr ich zum ersten mal,was Geborgenheut und Vertrauen bedeutet.Wir fuhren (für meine Verhältnisse) sehr lange und kamen irgendwann an einer Chausse mitten im Wald an.Wir stiegen ab und schoben das Moped eine Weile in den Wald hinnein und kamen dann an ein kleines Haus. Als wir auf das Grundstück kamen,sah ich zum ersten mal wo wir waren,wir sind bei einer Tante angekommen die ich von seltenen besuchen recht gut kannte und sehr mochte.Es war die Schwester meiner Stiefoma.Sie lebte mit ihrem Lebensgefährten mitten im Wald,kein Wasser kein Strom,keine Toilette.Ein wahres Kinderparadies.Mein Vater erklärte ihnen was passiert war und meine Tante sagte immer nur....."jaja,das haben wir kommen sehen,wir haben dich schon damals gewarnt" und sowas wie...."ach das arme Kind".Man beschloß das ich bis auf weiteres dort bleiben solle.Zumindest so lange bis die Schule anfängt.Ich konnte es garnicht glauben,ich war im Paradies.Und mein Vater war bei mir und wir unternahmen etwas,zusammen.Ich sah auf einmal das mein Vater nicht nur aus Füßen bestand.Auf einmal bekam ich ein ganz anderes Bild von ihm.Am Montag ist mein Vater zum Jugendamt gegangen und hat dort erstmal geklärt wo ich abgeblieben bin.Kaum war er weg,kam meine Mutter hin und versuchte dem Amt zu erklären das mein Vater mich angeblich entführt,Mißbraucht und vergraben habe.Man schlug ihr vor,einen Arzt aufzusuchen.Denn auch dort hatte man sie inzwischen durchschaut.Ich verlebte nun einen wunderschönen Sommer mitten im Wald,im Paradies.Ich ging mit meiner Tante zum Bauern um Milch und Eier zu holen ,wir wanderten im Wald und mit meinem Onkel gingen wir Pilze sammeln und Beeren und Bucheggern.Oh war das herrlich,mitten im Wald inmitten der Blaubeeren liegen,die wachsen einen regelrecht in den Mund...und oben sieht man zwischen den Wipfeln den Himmel.Ach,das Leben konnte so herrlich sein.Mein Vater hatte inzwischen alle Freunde ,Bekannte und Verwandte von dem Vorfall berichtet und alle bestätigten ihm ähnliche Geschichten und Vorfälle.Und alle standen hinter ihm und waren sofort bereit zu helfen.Und so kam es,das meine Mutter mehr oder weniger unter Kontrolle war und ich ihrer Willkür nicht mehr so ganz ausgeliefert war.Was sie aber nicht im geringsten interessierte.Sie betrachtete das als Kampfansage.Das man ihr helfen wollte begriff sie nicht.Sie verstand nicht was man von ihr wolle,sie habe ein Kind geboren das sie nicht wolle,sollen sich doch die anderen damit rumärgern,haubtsache die bekommt das Geld fürs Kind.Mein Vater beschloß ,auch die Finanzen anders zu regeln.Bisher stand meine Mutter immer am Firmentor wenn es Geld gab.Damals wurde das Geld noch in Lohntüten ausgezahlt.Meißtens wöchentlich... und so stand sie Freitags immer am Tor und kassierte die Tüte von meinem Vater ein und denn kontrolierte sie den Inhalt mit dem Gehaltsstreifen....und danach bekam er sein Taschengeld um sich seinen Taback zu kaufen. Der Rest war ihrs....Miete ?? was geht sie das an.....laufende Unkosten ?? soll er doch mehr arbeiten,sie brauchte das Geld für sich.Ich vergaß zu erwähnen,mein Opa hatte inzwischen eine 2 Zimmer Wohnung bekommen,Erstbezug und ist wieder aus dem Wohnwagen ausgezogen... ich brauche wohl nicht zu erwähnen das wir dort ebenfalls sehr schnell mit drinnen waren.5 Personen auf 48 qm.Anfangs schlief mein Opa noch mit bei uns im Zimmer,später bekam er ein Klappbett auf dem Flur. Die Wohnung gehörte meinem Opa,deswegen interessierte sie die Unkosten auch nicht. Ebensowenig ob zu Essen im Hause war.Beim Tanztee und in den Kneipen war alles teuer genug,da war nichts für uns über.Ausserdem mußte die "kleine" ja gut zu essen haben.Die kleine war fast 2 Jahre jünger als ich, aber sie war so dick und rund,das mir ihre zu eng gewordenen Kleidungen noch zu gross waren.Und so kam es,das in der Woche möglichst immer irgend jemand bei uns zu Hause war,egal ob Tanten,Nachbarn oder Freunde um sich um mich zu kümmern und am Wochenende war ich bei meiner Tante im Paradies. Mitten im tiefen Wald ohne Strom und ohne fliessend Wasser aber in Sicherheit vor meiner Mutter.Bis ich zur Schule kam........

  

 

Nun geht der Ernst des Lebens los

Nun soll es los gehen,zur Schule.....Wieder muß ich mit meiner Mutter zum Eignungstest.Ich bin nun schon 6 Jahre alt.Ich nehme den Test mit Bravour.
Der Kinderarzt erklärt meiner Mutter das ich längst zur Schule hätte gehen können,bereits vor einem Jahr sei ich soweit gewesen.Aber sie behaubtet eiskalt,das mein Vater angeblich nicht wolle das ich zur Schule käme und das der mich am liebsten in der Behindertenschule hätte.Der Doktor bemerkte mein Aufbegehren und legte mir beruhigend die Hand auf den Arm und bat die Arzthelferin mit mir raus zu gehen.Ich denke mal das er sich dann meine Mutter zur Brust nahm,denn der selbe Arzt hatte ja ein Jahr vorher bereits die erste Untersuchung gemacht und kannte die Geschichte.Als wir nach Hause gingen hagelte es wieder Gemeinheiten von ihr.Aber das erreichte mich irgendwie garnicht mehr,haubtsache sie schlug nicht mehr.Zu Hause wartete eine Nenntante... das war die Busenfreundin meiner verstorbenen Großmutter,der Mutter meines Vaters.Eine sehr kluge Frau.... mit sehr guten Umgangston....sie kannte den Knigge auswendig und lebte auch danach.Ich mochte sie sehr gerne. Und sie mich.Wir wurden im laufe der Jahre zu richtigen verschworenen.Wenn ich Kummer hatte konnte ich ihr alles sagen... und sie gab mit gute Tips und redete meiner Mutter ins Gewissen.Zu der Zeit versuchte meine Mutter ihre Wutanfälle an meinen Opa auszulassen da ich ja meißtens einen "beschützer" irgendwo hatte . Eines Tages war es wieder so weit,sie schrie und tobte und das Geschirr flog...wir Kinder spielten gerade vor der Tür und hörten es durch die offene Balkontür. Und auf einmal schrie sie... "Hilfe,der alte bringt mich um... Hilfe..." Ich erinnere mich genau... ich dachte in dem Moment..Opa,bitte tu es....und wir standen unten auf der Strasse,schauten rauf zum 1. Stock und starrten wie gebannt auf die Balkontür.Und da stand mein Opa.....Pfeife im Mund,Hände in den Hosentaschen und schmauchte genüßlich ,breit grinsend seine Pfeife.....und von drinnen hörte man meine Mutter toben und schreien. Vorbeigehende Passanten riefen,man solle die Polizei holen.Es war schon ein Schauspiel das sie da ablieferte. Und es gab genug Zeugen,die bestätigen konnten das mein Opa nichts gemacht hatte,das sie alleine war und alles kaput gemacht hatte.Was die Polizei denn auch Kopfschüttelnd zur Kentnis nahm.Die halbe Strasse ist unten zusammen gelaufen,alles tuschelt und alle hofften das man endlich was gegen diese Frau unternimmt,aber wieder passiert nichts.Mein Vater war zu der Zeit gerade wieder beruflich unterwegs.Es war bei der Post für die Telegraphen verantwortlich,für den Aufbau und die Wartung und konnte nicht immer nach Hause kommen.Da meine Mutter meinem Opa nun diese Geschichte sehr übel nahm.....immerhin hatte er ihr Fehlverhallten öffentlich gemacht....war er momentan das auserwählte Opfer .Aber mein Opa beschloß das nicht weiter hin zu nehmen und suchte nun einen Platz im Alterheim. Als meine Mutter das mitbekamm wurde sie wieder wütend,denn das bedeutete,das mein Vater nun die Miete zahlen muß und dadurch hätte sie noch weniger Geld.Aber das war meinem Opa inzwischen egal.Er ließ die Wohnung auf meinen Vater überschreiben und auch die Genossenschaftsanteile auf meinen Vater.Zusätzlich zahlte er für mich Anteile ein,was meine Mutter nicht wußte. Und so kam es das mein Opa im Altersheim war als ich eingeschult wurde. Meine Mutter nähte nun tagelang - nein Nächtelang, auf der Nähmaschiene etwas.Ich lag daneben und konnte nicht  schlafen,meine kleine Schwester durfte in der Stube in Mutters Bett ungestört  schlafen.Das arme Kind mußte doch seine Ruhe haben. Und denn kam Ostern,meine Nenntante war da und mein Opa auch.Und natürlich auch mein Vater.Ostersonntag ,am frühen Morgen sagte mein Vater zu uns Kindern,jetzt könnt ihr Ostereier suchen.Wir bekamen jede eine kleine Schale für die Eier.....die roten Eier für die kleine,die blauen für mich.Ich suchte und suchte und suchte....die Schale meiner Schwester quoll über,ich hatte nicht eins gefunden.Ich weinte,mein Vater sagte ich solle mal richtig schauen und gab mit Tips,aber da war nichts zu finden.Irgendwann schaute er selber und auch er fand nichts blaues.Er verstand es nicht,hatte er die Eier doch selber versteckt.Als er meine Mutter fragte sagte die eiskalt:"das Gör ist fett genug,die brauch keine".Ich merkte das meinem Vater fast die Hand ausgerutscht wäre.Er nahm seinen Korb und gab mir daraus alles was ich essen durfte,denn er hatte ja auch welche mit Alkohol dabei.Und auch mein Opa gab mir was ab.Und denn sagte meine Mutter zu meiner Schwester sie solle mal in ihrem Bett schauen,da sei noch etwas.Und jubelnd kam sie zurück,sie hatte ein großes Papp-Ei gefunden und darin war ein Rock und ein Petticoat.Damals total modern.Meine Nenntante fragte dann wo der von der Lilly sei,daraufhin meine Mutter schnippisch:Ich sagte doch gerade,das sie fett genug sei,was soll sie da denn noch mit ? Und nun platze meinem Vater der Kragen.Er baute sich vor ihr auf und befahl ihr,sich sofort hinzusetzen und mir auch einen zu nähen.Anfänglich hatte sie tausend ausreden..... erst nicht genug Stoff und dann kein Garn und denn sei die Maschiene kaput,aber es half ihr alles nichts,es fand sich genug Stoff und Garn und die Maschiene war auch heil.Und so bekam ich auch einen Petticoad.Und den trug ich denn auch bei der Einschulung.Und ich wurde vom Schuldirektor als hübschestes Mädchen von allen herraus geholt,man setzte mir kleine Plüschkücken in meinen Dutt (war das schrecklich)und ich durfte den bunt geschmückten Osterbaum tragen.Ich war sowas von Stolz.......Dieser Tag hat mir so viel gegeben... und ich fühlte mich anerkannt. Ich spürte zum ersten mal bewußt,das alle mich mochten nur meine Mutter nicht.Das gab mir so viel Kraft.Ich merkte das es nicht an mir lag.Ich sah die Welt mit anderen Augen.An diesem Tag beschloß ich,meine Mutter nicht mehr als meine Mutter anzusehen,sondern nur noch als die Erzeugerin.Ich versuchte meine Angst zu unterdrücken und baute darauf das ich Hilfe bekam,auch wenn ich nicht an Gerechtigkeit glaubte.Aber ich wußte auf einmal,das ich nicht alleine war.Das war ein gutes Gefühl.Ich fügte mich tadellos in die Klassengemeinschaft ein.War bei allen beliebt.Ich glaube das gab mir damals die Kraft,weiter leben zu wollen.Denn in dem Alter denkt man glaube ich noch nicht bewußt an den Tod.Ich kann mich zumindest nicht daran erinnern.Ich denke,sonst hätte ich wohl den Tod gewählt.Ich werde diesen Tag nie vergessen......

 

 

Es könnte alles so einfach sein,wenn....

Nun habe ich die Einschulung relativ gut überstanden.Kopfschmerzen und abends nach dem öffnen des schweren Dutts einen Haarwurzelkathar. Aber egal,es war vorbei und es war trotzdem schön.  Und so kam der erste Schultag,meine Klassenlehrerin hatte einen lustigen Namen....Nach einem Gemüse benannt.Oft hatte sie damit Scherze gemacht.Sie war eine liebe und sehr umsichtige Frau.Und sie hatte unsere familiären Verhältnisse sehr schnell durchschaut und stand hinter mir.Sie munterte mich immer wieder auf,machte mir Mut und half wo es nur ging.Da ich recht groß war,größer als die größten Jungs in der Klasse,saß ich hinten. Was mir nichts ausmachte da unsere Lehrerin in der Klasse umher ging und sich selten vorne an der Tafel aufhielt.Ich war eine recht gute Schülerin,nicht zuletzt Dank ihrer Hilfe.Allerdings gab es immer wieder Probleme mit den Hausaufgaben.Wenn ich nach Hause kam,mußte ich ständig im Haushalt helfen.Egal was es war,meine Mutter verstand es ständig,mich in irgendetwas einzuspannen.Wobei ich mich ständig fragte:"Was macht sie am Tage wenn ich in der Schule bin?" Im Grunde machte ich so ziemlich alles. Nur Essen kochen brauchte ich bis dahin nicht,denn meine Mutter konnte nicht kochen und somit mir auch nichts beibringen.Am Wochenende kochten meine Tanten oder mein Vater,in der Woche gab es höchstens mal eine Margarinestulle für mich.Nur mein Kakao in der Schule und ab und zu mal ein Brot meiner Mittschüler,die es nicht selber essen ,wollten half mir über den Berg.Meine Schwester ging noch nicht zu Schule,dafür ging sie mit meiner Mutter am tage los,bummeln und essen.Sie war wohlgenährt,obwohl fast 2 jahre jünger wie ich und einen Kopf kleiner,mußte ich ihre abgelegten Klamotten auftragen. Denn meine paßten ihr nicht,weil sie mindestens 3 Nummern größer trug wie ich.Überhaubt waren wir beide grundverschieden.Ich habe grüne Augen,wie mein Vater,sie hat braune Augen......meine Mutter blauge Augen....damals merkte ich nicht das da was nicht stimmte.Ich habe kastanienbraunes Haar ,sehr kräftig und voll ,wie mein Vater,meine Schwester hat  mittelblondes schütteres und sehr dünnes Haar.Ich habe Naturwelle,wie mein Vater und sie total glattes Haar.Sie hatte  äusserlich nichts von meinem Vater und auch nichts von ihrer Mutter.Aber sie hatte langsam aber sicher den Karakter ihrer Mutter übernommen.Wärend ich absolut ,nicht nur äusserlich sondern auch vom Karakter her zu meinem Vater und Großvater hin tendierte. Wir waren 2 Welten,wie unsere Eltern. Ich erinnere mich,ich konnte in der Schule die Tafel nicht erkennen,weil ich eindeutig eine Brille brauchte.Allerdings wußte ich das damals nicht und fing an zu kneistern und abzuschreiben.Meine "Gemüse" Lehrerin bemerkte das sehr wohl und zitierte meine Mutter hin.Darauf angesprochen kam die Antwort:"denn müsse meine Lehrerin mich weiter nach vorne setzen,denn angeblich könne ich sehen,ich sei nur zu faul". Ich glaube es kam ihr gerade recht um ihre These,das ich angeblich Doof sei zu unterstützen. Ein paar Tage später tauchte sie mit einem neuen Lover bei uns auf.Der hatte 4 Söhne und merkte offenbar das da etwas mit meinen Augen  nicht stimmte. Er lud uns zu einer Autofahrt ein und bat mich ihm zu helfen die Strassenamen zu lesen weil er ja auf die Strasse schauen müsse und die Schilder deswegen nicht lesen könne.Ich sah die Schilder aber ich erkannte nichts da drauf.Er hielt an,holte mich aus dem Auto,ich stand direkt unter einen Strassenschild und konnte es nicht erkennen.Meine Mutter pöbelte:"Siehst du,hab ich doch gesagt,sie ist zu blöde zum lesen,die gehört in die Klappse." Aber der Lover lies sich nicht beindrucken,wir fuhren noch ca 5 min. und landeten vor einem Optiker,der sollte einen Sehtest machen.Und wieder tobte meine Mutter,das es doch vergebens sei und ich das nur machen würde um sie zu terrorisieren und so weiter.Aber der lover bestand drauf und ging mit mir rein. Und siehe da,nach dem Test stellte sich herraus,ich war Kurzsichtig -4 Dioptrin. Sofort ließ er für mich auf seine kosten eine Brille anfertigen. Nach ein paar Tagen bekam ich denn meine erste Brille... uuuiii war das ein komisches Gefühl auf der Nase.Ich traute mich garnicht mich zu bewegen,die Welt sah auf einmal ganz anders aus und die Menschen hatten auf einmal alle Gesichter.Und in der Schule konnte ich die Tafel erkennen. Ein wenig genierte ich mich schon wegen der Brille,denn ich war die einzigste und einige schimpften mich auch Brillenschlange.Aber das war mir egal.Denn meine Lehrerin machte das zum Thema in der Klasse und ausserdem trug sie ja selber eine....Ich gewann dadurch ein Stück Lebensqualität. Und auf einmal machte die Schule Spaß und ich setzte sogar durch das ich wenigstens ab und zu mal Hausaufgaben machen konnte.Mein Vater erfuhr durch die ganze Geschichte allerdings auch von dem Lover meiner Mutter und damit war da mal wieder die Hölle los,was sie wieder an mir ausließ.Und nun kam auch noch dazu,das sie mich anschrie...wenn du schon geboren bist hättest du wenigstens ein Junge werden können....Aha... nun bin ich nicht nur Schuld daran das ich geboren wurde,sondern auch noch daran das ich kein Junge bin.Irgendwie war ich traurig deswegen,denn wenn ich ein Junge geworden wäre,denn wäre ich soooo stark gewesen und denn hätte ich zurück geschlagen... bestimmt hätte ich das... ja,denn hätte ich es ihr gezeigt.....denn hätte ich ihr die Nase verbogen .....aber ich war ein Mädchen ... klein und ängstlich und eingeschüchtert und ich klammerte mich an die Hoffnung schnell erwachsen zu werden und weg zu gehen.Erwachsen zu werden bevor sie mich tod schlägt.Das war meine größte Sorge... ich hoffte,es ihr irgendwann mal heimzahlen zu können...ja,damals dachte ich an Rache.Ich wußte nur noch nicht wie.Nur,eins war mir klar,ich wollte nie so werden wie sie und auch meine Rache würde nicht so sein wie das was sie mir antat.Nein,es sollte etwas sein,das wie eine Lektion sein sollte.Etwas,wo jeder aufrecht sagt:" ja, das hast du gut gemacht,das hatte sie verdient"Etwas,wo sie begriff was sie getan hatte und das sie es bereute.Und diesen Vorstaz hegte ich Jahre um Jahre.......

 

 

Lehrgeld

Mein Vater erkannte irgend wann das meine Schwester ständig durch meine Mutter vorgezogen wurde und das ich dauernd den Kopf hinhalten mußte für etwas was meine Schwester ausgefressen hatte. Er beschloß,das mal anzutesten und meiner kleinen Schwester eine Lektion zu erteilen. Er kam eines tages mit einem riesen großen Apfel nach Hause.Und diesen teilte er in 2 Teile.Allerdings teilte er nicht in der Mitte sondern eher 2/3 und 1/3.  Das größere Teil höhlte er total aus,so das fast nur noch die Schale da war. Eben so weit das es nicht zusammen brach.Dann legte er beide Teile mit der Schnittkante auf ein Holzbrett und rief uns Kinder.Er fragte ,wer von uns welches Stück haben möchte.Meine Schwester antwortete garnicht erst sondern griff sofort nach dem großen Stück.Ihr Gesicht war göttlich,als sie bemerkte das sie nur die ungeliebte Schale hatte.Durch ihre Gier hatte sie sich nun selber rein gelegt.Ich habe aber in Ruhe und in Gegenwart meines Vaters mein Stück Apfel genießen können.Meine Mutter hat davon nichts mitbekommen und meine Schwester hatte ihr davon nichts erzählt......warum wohl nicht ? *lach.

Aber geholfen hat es nicht,sie wollte weiterhin immer das beste ,größte,meißte haben.Als das Thema Taschengeld aufkam,sagte mein Vater... gut,ihr bekommt euer Taschengeld immer Freitags.Und wieder testete er uns aus.Er machte mit Münzen 2 Haufen. Einen mit 5 mal 10  Groschen (10Pf) und einen mit 20 mal 2 Pfennigstücken.... ich denke,jeder kann  sich denken,welchen Haufen meine Schwester genommen hat.......und wieder hat sie sich selber angeschmiert.Mein Vater hat immer versucht ihr bei zu bringen das es falsch ist was sie macht,aber sie wollte es nicht kapieren.Sie hat genommen wo sie nur konnte.ja,sie schreckte nicht mal davor ihre eigene Mutter zu bestehlen und es anderen in die Schuhe zu schieben.Mein Vater war auch da Trickreich um die Wahrheit raus zu bekommen..... vor unseren Augen legte er sein Geld aus der Jackentasche in seine Geldbörse und diese wiederum in seine Jacke zurück. Nicht ohne dabei laut stöhnend zu erwähnen,das die Börse viel zu dick sei und er keine Ahnung habe wie viel drinne sei.

Wir ahnten nicht, das es in der Stube seinen Rasierspiegel so positioniert hatte das er die Jackentasche auf dem Flur im Visier hatte.

Als wir kurz danach zum spielen nach draussen geschickt wurden, benutzte meine Schwester die Gelegenheit beim Schuhe anziehen in die Tasche zu greifen und sich mit flinken Fingern aus der Geldbörsezu bedienen.

Mein Vater saß in der Stube und sah über den Spiegel in Seelenruhe zu.

Als wir denn draussen waren schaute er nach wie viel Geld fehlte und nahm selber noch einige Münzen raus damit die Geldbörse eindeutg dünner ist. 

Abends sagte er beim Abendbrot,das er es nicht verstehe...er hatte eine dicke Börse  und ohne das er dabei war ist sie nun ganz dünn. Mein "liebes" Schwesterlein sagte doch sofort,das ich angeblich die fehlenden2,00DM herraus genommen hätte  .Aber,woher wußte sie das 2,00DM fehlten,denn er hatte ja viel mehr raus genommen.......das konnte nur die Person wissen die es genommen hatte.Und da er es ja selber gesehen hatte, nützte ihr das auch nichts, das sie mich beschuldigte, im Gegenteil...Das man ihr deswegen das Taschengeld strich,war ja wohl klar.Der Krämerladen an unserer Ecke bestätigte übrigens das sie dort alleine für 2,00 DM Naschkram gekauft hatte.Manchmal frage ich mich heute...wie dumm kann man eigentlich noch sein......sie hat bis heute nicht dazu gelernt.Wie ihre Mutter....ja,ich trenne da strickt,es ist MEIN Vater und ihre Mutter.....Und das bleibt auch so...... bis in alle Ewigkeit.

 

 

 Und kein Ende in Aussicht....

So ging ich nun Tag für Tag zur Schule und war froh,das ich am Tage wenigstens ein paar Stunden vor meiner Mutter und ihrer Willkür in Sicherheit war.Die Schule machte mir Spaß und ich kam recht gut mit.Nur eben das mit den Hausarbeiten,das klappte so gut wie nie.Manchmal stand ich Nachts auf,stellte mich an die Fensterbank und lernte dort heimlich ein Diktat oder schrieb meine Hausaufgaben.Geschützt durch das dunkle Rollo sah mich meine Schwester auch nicht.Allerdings war ich am Tage oft sehr müde,was auch meiner Lehrerin nicht entging.Immer wieder wurde meine Mutter vorgeladen.Ich habe keine Ahnung was sie wirklich erzählt hat,aber es entsprach garantiert nicht der Wahrheit.Ich bin nie die Treppe runter gefallen und habe mir dabei ein blaues Auge zuzegogen,sondern ich bin in ihre parkende Faust gerannt.Und ich bin auch nicht nachts aus dem Bett gefallen und habe mir einen Pferdekuss dabei zugezogen.(wo ich doch sowieso nur auf einer Wolldecke auf dem Boden schlief)Oder kann ein Fußboden auch treten ?Nein,das war sie mit ihren Holzlatschen.In ihrer blinden Wut einfach drauf los gehauen und getreten.Bei so einem Anfall konnten sie nicht mal 2 gestandene Männer körperlich bremsen. Im Winter 1960,ich war gerade 8 jahre alt geworden,war der Kanal und der kleine See bei uns zugefroren.Am See ging es recht steil ab zum Wasser.... Ideal zum rodeln.Und so kam es das wir mit dem Schlitten zum See sind.Ich mußte meine Schwester ziehen,denn es war ihr Schlitten,ich besaß keinen.Wir bekamen die Order,nach Hause zu komen wenn die Lichter angehen. Und nun stand ich oben am Weg und beobachtete meine Schwester,damals fast 7 Jahre alt,wie sie nun immer wieder den Berg runter bis auf den See rodelte.Ich durfte ihren Schlitten nicht benutzen...."ihre Mama hätte es verboten" An einer Stelle am See war ein kleines Luftloch für die Fische und einige standen dort um zu stochern und mit dem Wasser zu spielen und sie hackten drann und es wurde etwas größer,inzwischen war es bereits gut 1 qm groß.Das Eis war gute 12 cm dick und es lag nicht direkt auf dem Wasser,da war ca 5 cm Luft zwischen.Meine Schwester versuchte immer mit viel Schwung über den See bis an das Loch zu kommen,was anfangs nicht klappte weil sehr viel Schnee auf dem Eis lag.Aber andere taten es ihr nach und die Bahn wurde immer glatter und sie kamen immer weiter. Ich stand immer noch oben,friedend,fast angefroren,hatte mich förmlich in mich zurück gezogen,hatte Angst selber Spaß zu haben.Hatte Angst etwas falsch zu machen und wieder Schläge zu bekommen,denn meine Schwester würde es unweigerlich sofort erzählen.Und so beobachtet ich,wie sie dem Loch immer näher kamen,aber an die Gefahr habe ich nicht gedacht.Wer kann mit 8 Jahren schon so weit vorraus schauen.Und denn passierte es......meine Schwester glitt mit Schlitten ins Loch und ging sofort unter.Ein wenig konnte sie schwimmen,aber mit den ganzen Klamotten.....ich dachte nicht mehr nach... auf meinem Hintern rutschte ich zu dem Loch und schrie nach ihr...ich sah sie unter dem Eis,nahe dem Loch.....Ihr Gesicht,die Augen weit aufgerissen,nach Luft schnappen....Ich griff ins Eiskalte Wasser....spürte keine kälte,erwischte sie an der Mütze und konnte sie unter dem Eis herraus ins freie Loch ziehen.....Ich lag auf dem Bauch auf dem Eis.....es knackte unter mir......meine Schwester schrie und wedelte mit den Händen.....Und ich hielt sie hoch an ihrer Mütze... wie gut das es so eine war,die man fest unterm Kinn zubinden konnte,das hatte ihr vermutlich das Leben gerettet,denn an einer anderen Mütze hätte ich sie nicht raus ziehen können.Inzwischen hatten sich viele andere um das Loch versammelt. Ein Mann schrie,das alle da weg gehen sollten,weil sonst alle einbrechen würden......und ich hielt sie immer noch...... ich zitterte,ich weiß nicht ob vor kälte oder vor Aufregung......Auch ich war inzwischen klitsche naß,nur meine Füße in den Stiefeln waren noch trocken.Dann spürte ich,wie meine Schwester von irgend jemand hoch gerissen wurde und dann kam auch der Schlitten hinterher,sie hatte ihn die ganze Zeit am Seil fest gehalten.Kaum hatte meine Schwester festen Boden unter den Füßen,heulte sie nur,ich solle sie nach Hause bringen.....ich zog meinen nassen Anorack aus,hüllte sie darin ein.Sie setzte sich auf den Schlitten und ich zog sie nach Hause,so schnell ich konnte.Zu Hause fiel meine Mutter aus allen Wolken... oder soll ich sagen aus dem Bett... sie war mal wieder mit einem Lover beschäftigt.Irgendein "Onkel sowieso"Sofort machte sie heißes Wasser- damals gab es noch kein fließend warmes Wasser bei uns -,stellte die Wanne in die Stube vor den Kohleofen und meine Schwester wurde abgerubbelt und durfte sogar mit ihrer guten Seife baden.Und ich stand daneben... bekam meine eingefrorenen Klamotten nicht alleine aus......und keiner kümmerte sich um mich.Und denn kam,wie ein rettender Engel meine Nenntante.Die zog mich dann aus und packte mich ins Bett mit einer Wärmflasche und ich bekam von ihr dickes Lob weil ich meine Schwester gerettet hatte.Als sie weg war,zerschlug meine Mutter einen Holzbügel auf meinem Rücken,weil ich angeblich Schuld sei,das die kleine  eingebrochen ist.In dem Moment habe ich mich selber verflucht,das ich "die kleine" da raus geholt habe.Ich hatte danach eine schwere Lungentzündung...meiner Schwester ging es prächtig.Und mein Vater war mal wieder weit weg und hat nichts mitbekommen.Von dem Tag an,war mir klar,das meine Schwester genauso wie ihre Mutter ist.Hätte sie nur einmal erwähnt,das ich nichts falsch gemacht habe,aber nein... sie hat sich noch drann ergötzt wenn ich Prügel bekam.Von dem Tag an,empfand ich sowas wie Haß für sie.Oder war das eher Mißtrauen und Verachtung ? Ich weiß es nicht.Ich weiß nur,das ich nie wieder für sie den Kopf hinhalten würde.Ich beschloß,von nun an solche Situationen zu vermeiden.Nie wieder auf sie aufpassen müssen.....ich machte mich auf die suche, einen neuen Wirkungskreis,eigene Freunde......ohne sie.......

 

 Wie macht man das ?

Ich versuchte meinen Entschluß konsequent durchzusetzen.Ich wollte mich möglichst wenig zu Hause in der Nähe der beiden "Hexen" aufhalten.Mir wurde übel,wenn ich daran dachte das ich nach Hause muß. Bekam Bauchschmerzen und weiche Knie.Es war klar,das die beiden zusammen hielten.Meine Schwester ließ sich gegen Bezahlung in die Lügengeschichten meiner Mutter einspannen.Wie oft hatte dieses kleine Biest versucht mich dazu zu bringen diese falschen Spiele mit zu machen.Aber ich bin nicht käuflich.Lieber hunger ich,als das ich meinen Vater belüge.Lieber gehe ich geschlagen und hungrig zu Bett als mich selber zu belügen und meinen Vater zu hintergehen. Mein Vater verlangte nie,das ich petze.Und ich bin nie von mir aus Petzen gegangen,aber wann immer er mich was fragte habe ich erhlich geantwortet.Meine Schwester stand daneben und drohte mir mit der Faust.Aber ich fühlte mich gut,wenn ich bei der Wahrheit blieb.Ich wollte nie so sein wie die beiden.Und um so mehr die mich bedrängten und bedrohten um so mehr stand bei mir der feste Wille ehrlich zu bleiben.Als es irgendwann nicht mehr zu verbergen war,was bei uns los war,kam das Jugendamt wieder öfters bei uns vorbei.Die Fürsorgerin war sowas von Naiv.Sie glaubte meiner Mutter oder wollte nicht sehen was los war. Mehrere Nachbarn,Familie,Schule... von überall kamen Meldungen darüber,wie sie mit mir umging.Beschwerden und Anzeigen ohne ende und diese Fürsorgerin nahm es nicht zur Kentnis.Sie meldete sich ein paar Tage vorher per Postkarte an....Telefon hatten wir immer noch nicht(Zu der zeit hatte kaum einer Telefon),..... und schon wurde die Wohnung tagelang auf Vordermann gebracht und alles strahlte wenn sie kam.Ich bekam manchmal sogar ein neues Kleidungsstück.Aber nicht extra gekauft,sondern schnell von ihr genäht.Ein einfacher Rock mit Gummizug.Ein alter umgeänderter Pullover von ihr.... oder ein Geschenk von Bekannten wurde ausgekramt.Die Fürsorgerin wurde von ihr geleimt wo es nur ging.Und sie spielte die brave und ach so liebende Mutter.Und ich stand da und hatte den blanken Haß in den Augen und eine riesen Wut im Bauch.....und unterm Tisch trat mich meine Schwester.....eines ihrer liebsten Gemeinheiten.Aber irgenwann war das Faß wohl übergelaufen und die Behörde beschloß,das ich in einen Kindergarten soll.Von der Schule aus dahin.Meine Schwester aber nicht.Denn man wollte erreichen das ich am Tage Ruhe vor beiden habe und Essen bekomme und meine Hausaufgaben machen kann.Und so kam ich in den Kindergarten.Mir gefiel es da sehr gut.Ich hatte sofort Kontakt zu den anderen Kindern und schloß schnell Freundschaften.Ich galt als sehr verträglich,hatte ein sehr gutes soziales Verhalten und wurde als Sonnenschein betitelt.Kurzum, ich war da recht glücklich, ich blühte regelrecht dort auf.Eines morgens träumte ich,das ich aus der Schule komme und meine Mutter meinen Vater auf dem Arm hat,er war klein wie ein Baby und mit Verbänden wie eine Mumie umwickelt und er stöhnte,er bekäme keine Luft.Da sah ich das er eine Krawatte umhatte die meine Mutter immer enger zog.Ich riß ihr das Bündel aus der Hand,löste die Krawatte und die Verbände platzen auf und mein Vater stand heil vor mir.Gut eine Woche nach diesem Traum mußte mein Vater zur Nachuntersuchung,alle 2 Jahre mußte er das,er hatte als Kind KnochenTBC und galt als geheilt.Und so ging er auch dieses mal ruhig hin und kam mit niederschmetternden Ergebnis wieder.Die Krankheit war wieder ausgebrochen.Bedingt durch den Ärger,den er wegen meiner Mutter hatte.Er mußte sofort ins Krankenhaus.Mein Traum mußte eine Vorahnung gewesen sein.Ich glaubte in dem Moment,das es nicht nur sein Ende,sondern auch meins sei.Ohne meinen Vater würde mich diese Frau umbringen.Sie hatte es oft genug angedroht.Einmal ist sie mit einem Messer auf mich los gegangen,mein Vater hat sie von hinten von mir weg gerissen und ihr das Messer aus der Hand geschlagen und sie schrie....ich bringe das Miststück um....und hinterher hat sie behaubtet,das ich mich angeblich gestoßen habe und sie meine Wunde nur kühlen wollte.Aber ich habe mich nicht gestoßen,sie hatte mich geschlagen. Ich wußte damals noch nicht,was es heißt... Tod zu sein,ich fürchtete den Tod auch nicht,ich hatte nur Angst davor qualvoll unter ihrer Hand zu sterben.Mein Vater war dann 4 Wochen im Krankenhaus und ich überlebte die Zeit relativ gut,weil ich am Tage in der Schule und am Nachmittag im Kindergarten war.Aber er kam nicht als geheilt nach Hause sondern mehr oder weniger nur auf Urlaub,bis die OP kam.

Ich weiß nicht mehr wie lange es dauert,ich erinnere mich nur,das er eines morgens zum Arzt mußte,ich stand auf dem Balkon und winkte ihm nach,als es bei uns klingelte. Ein Telegrammbote brachte ein Telegramm für ihn,ich lief ihm nach und holte ihn zurück.Das Telegramm kam vom Altersheim wo sein Vater lag.Mein Opa war gestorben.Ich habe mit meinem Vater bitterlich geweint.Die beiden "Hexen" haben beschlossen lieber Eis essen zu gehen und verschwanden. Wie Eiskalt kann man nur sein um so zu handeln.Vermutlich hatte sie wieder ein Date.Mein Haß wurde von Tag zu Tag größer. Und nur weil ich durch meinen Opa und meinen Vater gelernt hatte das Haß und Rache zu nichts führen, konnte ich mich beherrschen und keine Dummheiten begehen.Ich wollte nie etwas tun,was ich vielleicht irgendwann einmal bereuen könnte oder wofür ich mich Entschuldigen muß oder etwa Strafe bekomme.Ich wollte immer Ehrlich und Aufrichtig und helfend durchs Leben gehen. Aber es gab Momente wo ich daran dachte meine guten Vorsatze aufzugeben und in meinen Gedanken habe ich viele male auch Rache genommen.Ich habe mir tausend Dinge ausgedacht ,was ich machen könnte um mich zu Rächen,aber ich habe nie,auch nur ein einziges mal daran gedacht es in die Tat umzusetzen.Denn dann hätte ich nie mehr vor mir selber bestehen können und dann hätte ich das teuflische Werk dieser beiden Frauen nicht mehr verurteilen dürfen,da ich ja selber nicht besser wäre.Nein,ich wollte nie so werden wie sie. Manch einer würde sagen,das ich Feige bin,aber ich bin lieber Feige als das ich mir die Finger mit etwas dummen an sowas wie den beiden schmutzig mache.Es bringt ja nichts als Ärger.....und so hatten sie nie etwas in der Hand um andere gegen mich aufzuhetzen.Ich bin Stolz,meine Vorsätze bis heute nicht gebrochen zu haben.....ausser... in Gedanken... und das ist ja zum Glück nicht verboten.

 

Ferien auf dem Land

Die Sommerferien kamen herran.Mein Vater war wieder im Krankenhaus und keiner wußte wie lange.Es ging ihm sehr schlecht. Wir Kinder durften dort nicht auf die Station,denn da durfte man erst ab 14 Jahren rein und ich war gerade 10. Und so blieb mir nichts anderes übrig als untem Fenster zu stehen und hoch zu rufen.Er konnte nicht aufstehen... hatte ein Spiegel am Bett um mich unten zu sehen.Meine Mutter hatte ihm gesagt,das ich ihn angeblich nicht sehen will und mir hat sie gesagt,das er mich nicht sehen will.Sie wußte nicht das ich heimlich hin gegangen bin.Der Kindergarten merkte,das ich oft später kam,aber sie sagten nichts,sie wußten wo ich bin.Meine Turnlehrerin ließ mich immer gehen,damit ich da hin konnte.Alle halfen mir so gut sie konnten.Aber was sollte ich in den Ferien machen ? Keine Schule,kein Kindergarten.Und da hieß es auf einmal,das meine Mutter eine Mutterkindkur mit meiner Schwester beantragt habe. An mich hat sie nicht gedacht(wozu auch).Das Jugendamt schickte uns alle zur Untersuchung..... und man wollte uns alle drei zusammen verschicken,aber ich wehrte mich heftig dagegen,ich wollte nicht mit ihnen weg.Der Arzt sagte sofort... Kur? ... wenn dann nur für sie alleine.Wir Kinder sollten zu einer anderen Verschickung wo anders hin. Und so kam es das wir Kinder wo anders landeten.Zum Glück kam meine Schwester in eine andere Gruppe.Ich sah sie ganz selten.Und das war gut so.Aber auch da konnte sie es nicht lassen Streit zu machen. Sie schlich sich in die Küche und klaute ein Paket Butter und verschmierte es in meinem Bett.Ein anderes mal kippte sie einen Becher Kakao in meinen Schrank über alle meine Sachen.Sie bestahl andere Kinder und vergriff sich sogar an dem Eigentum der Betreuer.Und sie gab sich nicht mal die Mühe zu verbergen das sie es war und es mir nur in die Schuhe schieben wollte.Denn wie kann ich,wenn ich mit meiner Gruppe auf einem Tagesausflug bin, im Haus so etwas anstellen.Sie ist eben Dumm und hat bis heute nichts dazu gelernt.Haubtsache sie kann Streß machen.Sie war Glücklich wenn andere sich ärgerten.Eben ,wie ihre Mutter. Und ich betete das der liebe Gott sie dafür bestaft.Und dabei hatte ich noch ein schlechtes Gewissen weil ich um sowas bat.Und einen Tag vor der Abreise hatte der liebe Gott mit allen ein einsehen.Meine Schwester entfernte sich wärend der Mittagsruhe unerlaubt aus dem Bett und vom Gelände und kletterte über einen Zaun auf die Strasse..... mitten in einer Kurve wurde sie von einem Auto erwischt.....Meine Gruppe hatte zu der Zeit ebenfalls Mittagsruhe und wir lagen im Bett und schliefen oder lasen.Wir hörten den Krankenwagen.....es kam Unruhe auf,jeder wollte wissen was los war.Aber wir konnten nichts sehen,der Unfall war zur anderen Seite raus,etwas weiter weg passiert.Und später kam die Polizei ins Haus,wir saßen gerade bei Kakao und Windbeuteln.Ich wurde raus gerufen und man sagte mir das.Meine Schwester hatte einen komplizierten Beinbruch und man wollte wissen wo meine Mutter sei,da sie zu Hause nicht erreichbar wäre.Ich sagte ihnen wo sie zur Kur ist,da ich die Adresse hatte um zu schreiben,weil meine Schwester mit 8 Jahren nicht dazu in der Lage war.....das arme Kind ist damit doch total überfordert ..... immerhin soll sie sich da doch erholen und nicht noch schreiben müssen.(O-Ton ihrer  Mutter)Nun lag mene Schwester im Krankenhaus und ich sollte am nächsten Tag nach Hause fahren weil unsere Ferien zu ende waren.Als der Bus am Heimatziel ankam standen viele Eltern dort um ihre Kinder abzuholen.Nur mich holte keiner ab.Der Bus war weg,die Betreuer auch.Und so nahm ich meinen Koffer und schleppte ihn alleine nach Hause.Vor der Tür klingelte ich und keiner machte auf. Ich saß im Treppenhaus auf meinem Koffer und weinte. Unsere Nachbarn kamen von der Arbeit Heim und sahen mich da sitzen,auch sie versuchten zu klingeln.Die Frau fuhr zum Treffpunkt wo der Bus angekommen war um zu schauen ob meine Mutter vielleicht da wäre. Ihr Mann versuchte wärend dessen bei der Kur meiner Mutter herraus zu bekommen ob sie noch da sei.Man sagte ihr,das sie bereits am Abend vorher zu dem Krankenhaus gefahren sei,wo meine Schwester sei.Also rief man im Krankenhaus an und erreichte sie dort. Sie hatte sich dort beim Krankenhaus ein Zimmer genommen und wollte eine Woche dort bleiben.Das ich vor der Tür stehe und nicht rein käme habe sie zur Kenntnis genommen,interessiere sie aber nicht weiter.Deswegen rief man den Jugendnotdienst an und die holten mich ab und brachten mich in ein Kinderheim.Nach einer Woche holte meine Mutter mich dort ab.Ich wollte dort nicht weg.Ich schrie und weinte.....und bettelte...... ich wollte nicht zu ihr.Erst als sie mir versprach das ich zu meiner Tante wieder in den Wald darf und das sie mich da hin bringt,war ich bereit mitzugehen.Draussen stand ein Auto,mit einem mir bereits bekannten "Onkel der mir die Brille verpasste" drinnen,der brachte mich direkt zu meiner Tante in den Wald.......und meine Mutter fuhr wieder zu meiner Schwester. Dann waren die Ferien zu ende,ich mußte nach Hause.Am Tage wieder Schule...Nachmittags Kindergarten.Aber wir hatten ein neues Mädchen im Kindergarten,die war vorher in einem Heim und dort soll es toll gewesen sein.Sie erzählte immer wieder begeistert davon .Ich sagte den Nachbarn,das ich da auch gerne wäre.Abends mußte ich dann immer wieder in die Höhle des Löwen,es war schrecklich. Inzwischen war es ende August und meine Schwester kam wieder nach Hause,sie konnte nicht laufen,hatte ein Liegegips.Ich mußte sie von vorne bis hinten bedienen.Sie hetzte und schikanierte mich wo sie nur konnte.Und dann eines abends kam meine Mutter mit dem bekannten Brillen-Onkel nach Hause.Sie tobte und randalierte...... wir schliefen schon und wurden davon wach,sie stürmte ins Kinderzimmer,riß den Kleiderschrank auf und stopfte ein paar Sachen in ein Einkaufsnetz.Dann riß sie mich an meinen schönen langen Haaren aus dem Bett ,schleifte mich auf den Flur und schrie.... jetzt kommst du ins Erziehungsheim.Ich habe die Schnauze voll von dir.Das hast du nun davon.Da bekommst du nichts zu essen und nur Schläge und wirst im dunkeln in den Keller gesperrt....ich hatte schreckliche Angst.Aber der Onkel versuchte sie zu beruhigen und griff ein. Ich konnte mich losreißen,meine Brille holen und Hausschuhe anziehen und meine Puppe unter den Arm klemmen und stand zitternd im Kinderzimmer aber die prügelte wieder auf mich ein, ich verlor meine Brille, sie trat mit absicht mehrfach drauf und riß mich weiter Richtung Haustür. Dabei verlor ich einen Hausschuh.Sie schickte mich schreiend runter zum Auto.... und schmiß mir das gepackte Netz hinterher.Als wir fuhren, drehte sie sich immer wieder um und schrie mich an und schlug nach mir,ich hielt meine Puppe schützend davor.Dann riß sie mir die Puppe aus der Hand,drehte ihr den Kopf an und meinte,das mache ich auch mit dir und schmiß den Kopf wärend der fahrt aus dem Fenster.In dem Moment wünschte ich mir,das wir alle einen Unfall haben und sofort Tod sind.Ich glaube in dem Moment war in mir wirklich alles Tod.Ich erinnere mich,das ich nicht mal mehr Weinen konnte. Kurz vor 21 Uhr kamen wir an einem Kinderheim an.Sie riß mich aus dem Wagen und schubste mich vor eine Eingangstür,das Netz flog mir vor die Füße.Dann knallte die Autotür zu und sie fuhren weg. Und da stand ich... im Nachthemd,nichts drunter... eine Puppe ohne Kopf im Arm..... und nur noch einen Hausschuh an.......ich stand nur noch da,ich fühlte nichts mehr.Ich war so unendlich leer.Und irgend jemand schob mich mit einem mal weg.Ich hörte noch wie sie keifte.... und wie ein Mann versuchte sie zu beruhigen.....ich drehte mich nicht mehr um als der Motor wieder ansprang... ich sah sie nicht verschwinden.Ich wollte sie nie wieder sehen.Irgend jemand brachte mich in ein Zimmer in dem 3 Mädchen bereits in den Betten lagen...sie waren älter als ich,so um die 16 bis 18 Jahre alt. Eine davon setzte sich zu mir ans Bett und nahm mich in die Arme und wiegte mich wie ein Baby hin und her.Die beiden anderen Mädchen bezogen mein Bett.Irgend jemand nahm mir meine Puppe ohne Kopf aus dem Arm und gab mir einen Teddy dafür.Alles ging an mir vorbei,als wenn ich selber nicht da war.Es war als schaute ich nur zu.Dann lag ich im Bett... mit einem Hausschuh....und die Mädchen mußten raus.Ein Mann kam rein,er war Arzt.Er untersuchte mich und gab mir eine Spritze.....er sagte ich solle schlafen,es wird alles gut.Irgendwann Nachts konnte ich endlich weinen......und am nächsten Tag sagte man mir,das ich in dem Heim bin,von dem mir meine Freundin im Kindergarten erzählt hatte.Das Jugendamt wurde von den Nachbarn darauf hin gewiesen,das ich selber den Wunsch geäußert hatte und man hielt es für dringend notwendig das ich zu Hause raus komme.Sollte es nun endlich alles besser werden ? Im Moment war ich nur froh,von zu Hause weg zu sein.Alles andere war jetzt nicht mehr wichtig.

 

 Was erwartet mich nun ?

Nun hatte ich also meine erste Nacht im Heim verbracht.Es war ein neues Heim,noch kein Jahr alt,alles roch noch frisch und sah neu aus.Es war hell und freundlich.Aber noch sah ich das nicht.Ich war momentan nur mit mir beschäftigt.Eine Erzieherin ging durch die Zimmer und weckte alle Mädchen.Und die meißten sprangen sofort aus dem Bett und gingen in die beiden Badezimmer.Es war ein munteres und lockeres treiben.Nicht wie ich es kannte mit meiner Mutter.Alles dunkel,leise sein,ungewaschen und ohne Frühstück zur Schule.Nein,hier wurden morgens die Gardinen aufgezogen,das Fenster geöffnet,leise Musik kam aus irgend einem Zimmer.Eine Betreuerin kam zu mir und zeigte mir das Bad und wo ich meine Sachen lassen kann,meinen Schrank und meine Haken.Ich bekam Handtücher und Waschlappen und sogar ein stück sehr gut riechende Seife.Eine neue Zahnbürste mit Becher und alles hatte da seinen festen Platz.Und alles lief dort nach einem festen Zeitplan ab.Im laufe des Tages hatte sich die Heimleiterin mit mir befaßt und der Arzt war noch mal da.Eine andere Betreuerin zeigte mir alles im Heim und ging mit mir zur Kleiderkammer und besorgte mir von da ein paar Sachen.Ich kam mir vor wie in einer anderen Welt.Meine Puppe war irgendwie weg,aber ich vermißte sie auch nicht.Zu viel neues stürmte auf mich ein.Ich hatte das Gefühl,das nichts zu mir vordrang.Ich ließ einfach nur alles geschehen.Ich funktionierte irgendwie...aber nicht von alleine.Ich tat nur,was man mir sagte.Und sonnst saß ich da und starrte Löcher in die Luft.War ich nun Tod ? Oder fing ich jetzt erst an zu Leben ? Es war ein wunderschöner Morgen,die Sonne lachte....es war Anfang September....Zum Mittag kamen die ersten Mädchen wieder aus der Schule.Einige die mich morgens nicht begrüßt hatten empfingen mich Herzlich.Die älteren kümmerten sich liebevoll um mich.Und man weihte mich in die Gepflogenheiten ein.Es gab 24 Mädchen in dem Haus,in zwei Gruppen zu je 12 aufgeteilt.Immer 4 Mädchen schliefen in einem Zimmer,also waren es 6 Zimmer.Alle Zimmer waren hell und freundlich und gleich eingerichtet.In der Mitte der Wand war die Tür und genau gegenüber das Fenster.Rechts und links waren jeweils 2 Betten ,Fuß an Fuß und zu jedem Bett gehörte ein kleines Eckboard. In der mitte des Raumes stand ein Tisch mit 4 Stühlen.Die Zimmer lagen alle im ersten Stock ,wo sich auch 2 getrennte Toiletten und ein Badezimmer befanden.Und nicht zu vergessen,die Wohnräume von 2 Betreuerinnen.Sie hatten dort jede eine kleine 2 Zimmerwohnung mit Bad.Die älteren Mädchen mußten das 2. Bad im Erdgeschoß benutzen.Eine große runde frei stehende Treppe führte nach oben zu den Zimmern.Unten befand sich ein großer Tagesraum mit kleinen Tischen für jeweis 4 Personen und ein kleiner Nebenraum,die Stube genannt.Hier konnte man sich gemütlich zurück ziehen.Riesengroße Fenster die von der Decke bis fast zum Boden gingen waren an 3 Seiten des Raumes,eine sehr breite Fensterbank verlief ebenfalls ringesherum und lud zum verweilen ein. Ausserdem gab es hier unten noch einen kleinen Verbindungsgang in dem ein Klavier stand und wo es Fächer für die Schultaschen gab ,sowie eine Butze in der die Schmutzwäsche gesammelt wurde.Und im Bereich unter den Zimmern gab es eine Küche ,einen Raum für die Schuhe,einen Garderobenraum ,einen Bastelraum,Kleiderkammer und einen Wirtschaftsraum. Und von diesem Haus gab es insgesammt 4 ,die alle durch den Durchgangsraum verbunden waren. Vorne vor allen 4 Häusern befand sich das Haubtgebäude,darin waren die Büros und eine Aula sowie die Großküche untergebracht.Vom Haupteingang aus konnte man durch den Verbindungsgang durch alle Häuser durch schauen bis zum letzten Haus.Alle Häuser waren farblich unterschiedlich.Im ersten Haus-das gelbe Haus-,in dem ich mich momentan noch befand,waren die großen Mädchen untergebracht,alle ab ca 14 Jahren.Dahinter befand sich das blaue Haus,da waren die kleinen Mädchen untergebracht. Im roten Haus ,das dritte, waren die kleinen Jungs und am Ende im grünen Haus waren die großen Jungs.Ich war noch im gelben Haus weil in dem blauen noch kein Platz für mich war.Man mußte erst besprechen wer von den blauen rüber ins gelbe geht,damit ich zu denen konnte wo ich hin gehörte.Nach 3 Tagen landete ich dann im blauen Haus.Hier war es turbolenter. Teilweise 5 Kinder in einem Zimmer.Es war lauter und hektischer.Aber ich hatte so viel um die Ohren das ich schnell vergaß was mir passiert war.Ich war so beschäftigt damit,neues zu lernen und mich anzupassen,das ich nicht mehr an Gestern dachte. und das tat sehr gut. Vor allem merkte ich sehr schnell,das ich nicht alleine mit diesen Problemen von zu Hause war.Hier gab es viele Kinder denen es ähnlich erging.Viele waren aber auch Waisenkinder.Ich merkte schnell,das in diesem Heim Kinder waren die nicht hier waren weil sie Böse waren sondern weil das Leben es nicht gut mit ihnen meinte.Eben Kinder die ähnliches wie ich erlebt hatten.Und sowas schweißt zusammen.Jeden morgen trafen sich alle Kinder und Betreuer bei schönem Wetter draussen vor der Aula und bei Regen in der Aula und wir stellten uns im Kreis auf ,faßten uns an den Händen und sangen gemeinsam ein Lied.Dann blieben die Betreuer stehen und wir Kinder gingen im Uhrzeigersinn los und begrüßten alle Erwachsenen mit einem Handschlag.Sonntags fand es immer in der Aula statt,weil dann jede Gruppe etwas vortug.Und so war jeder immer alle 8 Wochen mit irgend etwas drann da es 4 Häuser a 2 Gruppen waren.....Ein Gedicht aufsagen,etwas singen oder vorlesen.Und Geburtstagskinder der Woche saßen in der Mitte an einem kleinen Tisch mit einer Kerze drauf und einem Geschenk vom Heim.Und alle kamen vorbei und gratulierten dem Geburtstagskind.Wir waren alle eine sehr große Familie....mit über 100 kindern.Und wir lernten Rücksicht zu nehmen auf die schwachen und uns hilfe zu holen bei den starken.Ich war Glücklich.Mein Leben hatte endlich einen geregelten Ablauf.Ich brauchte keine Angst mehr zu haben vor Schlägen und Gemeinheiten.Ich war kein besonders braves Mädchen aber ich fiel auch nie negativ auf.Aber durch meine andere Art wurde man doch aufmerksam auf mich,denn ich versuchte immer zu vermitteln,war sehr fürsorglich und brachte immer alle zum lachen.Man sagte ich trage das Herz auf der Zunge.Was ich damals natürlich nicht verstand.Keiner konnte sich vorstellen ,das ich,mit meinem frohen Gemüt soviel schreckliches erlebt haben sollte.Wenn die damals gewußt hätten das ich damit alles nur überspiele,hätten sie vielleicht anders drüber gedacht.Mein Opa sagte immer,es lohnt nicht,weiter zu weinen,die Vergangenheit änderst du damit nicht,aber wenn du lachst,kannst du die Zukunft zu deinen Gunsten ändern.Und danach lebe ich heute noch.

 

 Vieles hat sich geändert

Nun hatte ich meinen Geburtstag auch im Heim erlebt und so langsam ging der Herbst zu ende und es ging auf Weihnachten zu.Zum ersten mal erlebte ich sowas wie Advent.Ich kannte es nicht.Zuhause gab es sowas nie.Meine Eltern hat das wohl nie interessiert.Mein Vater konnte es nicht weil er so viel arbeitete oder,wie jetzt, im Krankenhaus lag .Und meine Mutter war nie in der Lage irgend etwas feierlich zu machen.Es interessierte sie auch nicht.Und so erlebte ich mit 11 Jahren zum ersten mal Advent bewußt.Wir bastelten und sangen und backten Kekse.Dann kam Weihnachten.Zu beginn der Ferien konnten fast alle Kinder nach Hause.Alle hatten irgendwie jemand der sich um sie kümmerte.In meiner Gruppe blieb ich zurück und in der anderen Gruppe in meinem Haus blieben die beiden Zwillinge da.Und auch in den anderen Häuseren blieb der eine oder andere zurück.Und für uns gab es dann eine kleine private Weihnachtsfeier am Heiligen Abend.In der Aula wurde mit riesen Schiebetüren ein kleiner Raum abgetrennt und dort gab es einen Kamin der entzündet wurde.Es gab etwas besonderes zu essen und Eis zum Nachtisch.Es war ein sehr Beschauliches und ruhiges Fest,aber auch ein wenig traurig.Und doch,war es mein schönstes Weihnachtsfest damals,weil ich den Zusammenhalt spürte.Abends lag ich im Bett und dachte drüber nach wie mein Vater wohl gefeiert hatte.Er lag noch im Krankenhaus,meine Schwester auch wieder.Sie wurde noch mal am Bein operiert.Aber sie lag nun nicht mehr in dem Krankenhaus wo sie früher lag als der Unfall passierte,sondern in dem,wo auch mein Vater lag.Meine Mutter hatte sie dahin verlegen lassen weil es dichter dran war und sie nicht immer in einem Hotel schlafen mußte.Und obwohl meine Mutter jeden Tag dort im Krankenhaus bei meiner Schwester war hat sie es nicht für nötig gehalten auch mal meinen Vater zu besuchen.Der wußte gar nicht das meine Schwester den Unfall hatte.-Ich kann mich hierbei immer nur auf die Unterlagen berufen,die ich von meinem Vater bekommen hatte.Er hat alles aufgehoben und mir somit ermöglicht alles zu Recherchieren.- Im Januar tauchte mit einem mal eine andere Tante von mir im Heim auf.Es war die Schwester von der Mutter meines Vaters.Also die Schwester meiner anderen Oma,die ich leider nie kennen gelernt habe weil sie in den letzten Kriegstagen verstarb.Und diese Tante B. war Schneiderin und ich kannte sie von früher.Als Kind war ich öfters mit meinem Vater bei ihr.Sie hatte sich um ihren Neffen gesorgt und erfahren das er im Krankenhaus ist und hatte ihn besucht.Und der berichtete ihr nun,das ich im Heim sei und das er leider nichts von mir erfahren würde.Er bat sie,sich um mich zu kümmern.Und so kam sie vorbei.Und sie erfuhr wie es mir da ging,sah das ich gut aufgehoben war aber sie erfuhr auch,das ich sehr schnell wachse und immer neue Sachen brauche.Und die Kleiderkammer sei nur für Notfälle da. Die Familie muß sich drum kümmern.Aber meine Mutter kümmerte sich nicht.Sie hatte sich weder zu meinem Geburtstag noch zu Weihnachten gemeldet .Mein Vater hatte im Krankenhaus einen kleinen Hund aus Wolle für mich gebastelt,den er meiner Tante B. für mich mitgab.Ich habe mich sehr gefreut darüber.Und meine Tante,als Schneiderin hatte sie immer ein Maßband dabei,beschloß mir etwas zu nähen und maß mich aus und schrieb alles auf.Wir bekamen von der Großküche Kuchen und Kaffee- für mich natürlich Muckefuck- und zum Abendbrot mußte sie leider wieder gehen.Einige Kinder waren etwas neidisch,das ich ausserhalb der Besuchszeit jemand zu besuch hatte.Andererseits sahen sie auch ein ,das es nur gerecht sei,weil ich ja noch nie Besuch hatte.Sie versprach wieder zu kommen so wie das Heim es erlaube.Es gab dort sehr strenge Regeln die ohne zu murren eingehalten wurden,weil sie allen dienten.So war nur alle 2 Wochen Besuch erlaubt oder man durfte am Besuchswochenende nach Hause.Somit war immer ein Wochende das Heim voll und an einem nur ein kleiner Rest im Haus.Der kleine Rest,ein harter Kern machte es sich immer sehr gemütlich.Frühstück nicht im Tagesraum sondern in der gemütlichen Stube oder bei den Betreuern im Zimmer.Radtouren oder Schwimmen gehen.Oder irgend was anderes. Es gab viel was man unternehmen konnte.Ich lernte meine Angst abzulegen.Schlief Nachts wieder ruhig und hatte keine Panikattaken mehr.Ich war nicht traurig das ich zu den Wochenenden nicht weg konnte. Zu meinem Vater konnte ich nicht und zu meiner Mutter wollte ich nicht.Meine einzigste Sorge war nur mein Vater,das er bald Gesund wird.Ich hatte keine Ahnung wie es mal weiter gegen sollte.Mir kam nie in den Sinn,das alles wieder so wird wie früher wenn mein Vater wieder gesund wird.Nein,ich hatte irgendwie das Gefühl,das alles anders wird ,aber das es noch eine Weile dauert.Und mit 11 Jahren sieht man die Dinge noch anders,erkennt die Zusammenhänge noch nicht und hat keine Ahnung das sich eine Familie auch trennen kann.Aber durch die anderen Kinder und deren Geschichten lernte ich,das es auch anders ging und was so alles passieren kann.Mein Traum und Wunsch von einer heilen Familie zerbröckelte immer mehr. Ich begriff,das unsere Familie kaput war.Ein Zurück würde nie in Frage kommen.Aber wo würde dann meine Platz sein,meine Zukunft ? Sollte ich bis zur Volljährigkeit mit 21 im Heim sein ? Das wären noch 10 Jahre... noch so lange wie ich alt war.Ich wußte nicht ob ich ich das wirklich wollte.Denn obwohl ich mich da recht wohl fühlte ,sehnte ich mich nach einer heilen Welt,einer intakten Familie.Und so grübelte ich oft abends im Bett und konnte teilweise nicht einschlafen.Am Tage hatte ich keine Zeit dazu,denn es ging in dem Haus doch recht turbolent zu.Die Kinder waren zwischen 6 und 13 Jahren dort.Und davon 30 auf einen Haufen...da wird es machmal etwas lauter.Und so verging der Januar und der Februar.Im März roch man bereits den Frühling...der Schnee war geschmolzen und die ersten Blütenknospen kamen zum vorschein.Ich hatte mich damit abgefunden keine Besuche zu bekommen.Und ich wußte auch das ich meinen Vater nicht erreichen konnte.Ich hatte seine Adresse nicht und meine Mutter reagierte nicht mal auf die Post der Heimleiterin.Und meine Tante kam nun auch nicht mehr.Sie hatte für mich etwas genäht und es vorbei gebracht und danach kam sie nicht mehr.Wie ich später erfuhr,konnte sie nicht kommen weil es ihr nicht gut ging.Sie litt unter Kinderlähmung und konnte nur sehr schlecht laufen.Ich genoß die Wochenenden in der kleinen Gruppe... in meiner heimlichen Familie.Eine Wochenendfamilie mit 2 Vätern und 2 Müttern,mit mindestns 3 Brüdern und 4 Schwestern.Von mir aus hätte es immer so sein können. Aber eines Tages war alles ganz anders.Ich kam wie von der Schule aus der 7. Stunde später als die anderen und mußte wie immer durch den Tagesraum an den anderen essenden Kindern vorbei gehen ,die Betreuer per Handschlag begrüßen und mir dann mein Essen holen und mich auf meinen Platz setzen und essen.Normalerweise ist auch beim essen immer Lärm,geschnatter und Tellergeklapper.Heute war es seltsam ruhig.....als ich den Raum kam,bewegte sich keiner,alle Augen waren auf mich gerichtet.Keiner bewegte sich.Es war unheimlich.Ich wollte mich auf meinen Platz setzen,aber da saß ein anders Mädchen.Ich bekam einen anderen Platz zugewiese.Ich saß da und versuchte zu essen aber ich grübelte ,was los sei.Hab ich was ausgefressen ? Hab ich was falsch gemacht ? was war nur los ? Irgendwie wollte mir mein Essen nicht schmecken.Es lag was in der Luft und das nicht zu wenig... nur was ?? Und dann standen einige Mädchen auf,stellten ihre Teller weg und es kam ein wenig Unruhe in den Raum.Und auf einmal riß mir jemand von hinten meine brille runter und hielt mir die Augen zu.Was war nun los? "Rate mal hier ist" wurde ich gefragt.Ich wußte es nicht.Wer um himmels Willen sollte da sein über dessen Anwesendheit ich mich freuen würde ? Ich versuchte die Hände von meinen Augen weg zu bekommen,schafte es auch und sah das alle Kinder um mich herum standen.Ich drehte mich herum und bekam einen riesen Schreck.Hinter mir stand meine Schwester.Höhnisch sagte sie..."Ja,da hast du nicht mit gerechnet,oder ?"Das klang wie eine Kampfansage und sollte wohl auch eine sein.Und sie war im selben Haus wie ich,nur in der anderen Gruppe.6 Monate lang hatte ich meine Ruhe und fühlte mich sicher und nun holte mich die Vergangenheit wieder ein. Ich hatte doch gerade erst angefangen meine Angst abzulegen, ruhig zu werden und ein neues leben zu beginnen und nun das.Wie soll es nun weiter gehen ?

 

 Das wars erst mal mit der Ruhe

Von nun an sollte es erst einmal vorbei sein mit meinem Frieden.Sie machte ihre "Drohung" wahr.Sie machte Streß wo es nur ging.Sie mußte auch ins Heim weil das Jugendamt sie für "-Sittlich gefärdet"hielt.Denn meine Mutter trieb ihr lockeres Leben jetzt noch extremer und immer mit meiner Schwester dabei.Und nun kam meine Mutter jedes Besuchswochenende aber sie holte nur meine Schwester ab.Mich begrüßte sie nicht mal.Aber darüber war ich sehr froh.Durch meine Schwester erfuhr ich dann,das mein Vater die Scheidung eingereicht hatte.Ich wußte nicht was Scheidung bedeutete und fragte die Betreuer die sich dann in Ruhe mit mir hinsetzten und es mir erklärten. Und ich erfuhr das meine Mutter einen neuen Lover hatte und das sie den so schnell wie möglich Heiraten wolle.Und irgendwann sagte sie mir auch,das mein Vater operiert werden soll.Ich war sehr in Sorge um ihn,denn ich wußte inzwischen das es dabei um Leben und Tod ging.Die Heimleiterin selber hatte sich inzwischen um den Kontakt zu meinen Vater gekümmert.Eine Fürsorgerin im Krankenhaus hatte vermittelt,denn es gab zwar Telefon im Krankenhaus,aber nicht an den Betten.Damals war die Technik noch nicht so weit und mein Vater lag in einem Gipsbett und konnte nicht aufstehen.Deswegen war er immer auf die Hilfe anderer angewiesen.Mir zog sich immer alles zusammen wenn ich an ihn dachte.Und denn kam der Tag seiner großen OP.Ich hatte keine Ruhe, konnte in der Schule nicht aufpassen, hatte vor Sorge Magenschmerzen und ich hofte das man mir im Heim nach der Schule bereits sagen konnte wie es ihm ging. Es war ein Freitag ,ein Besucherwochenende.Meine Gruppenleiterin rief mich direkt nach dem Essen zu sich und sagte mir,das meine Mutter vorne am Empfang sei und ich zu ihr gehen solle.Ich wollte nicht,weigerte mich verbissen.Erst als die Betreuerin meinte "sie" (meine Mutter) habe mir etwas von meinem Vater zu berichten ging ich hin.Meine Mutter kam mir entgegen....und sagte nur ... "gehe mal nach vorne,da steht dein neuer Vater" und ging an mir vorbei.....ohne mir die Hand zu geben,ohne mich zu begrüßen.Meine Gruppenleiterin versuchte sie aufzuhalten,aber sie ging weiter,zu meiner Schwester die noch in der Gruppe war.Mein Herz begann zu rasen, ich konnte nicht mehr weiter gehen, was war mit meinem Vater ?Wieso steht da ein neuer Vater vorne ?Ist mein Vater tod ? ..... ich glaube ich werde ohnmächtig....Meine Betreuerin bemerkte meinen käseweissen Zustand und nahm mich an die Hand und ging mit mir weiter nach vorne zum Haupteingang.Da stand ein Mann,sehr groß und fleischig.Dick,mit einem Haarkranz über die Glatze gekämmt und dicker schwarzer Brille und schwitzte erbärmlich.Die Heimleiterin stand etwas abseits und redete mit der Stellvertreterin.Als wir näher kamen forderte man mich höflich auf dem Herrn "Guten Tag" zu sagen und sie entfernten sich.Wie in Trance ging ich auf den Mann zu und streckte meine rechte Hand aus um ihn zu begrüßen.Ich ekelte mich bereits jetzt vor ihm.Und was machte er ??? Er streckte mir kurz seine rechte Hand hin und sagt..."Tut mir leid,aber damit kann ich dich nicht begrüßen" und zeigte mir eine steife schwarze Hand.Eine Protese.Das war zu viel für mich.Ich viel um.....war Ohnmächtig.Als ich wieder wach wurde,lag ich in den Armen der Heimleiterin.Der Notarzt war unterwegs.Meine Mutter war mit dem wiederlichen Kerl weg und meine Schwester mit ihnen.Ich war nervlich am ende.Was hatte das zu bedeuten...."Dein NEUER Vater?" Erwartete man wirklich das ich diesen ekelhaften Kerl als meinen Vater anerkennen würde ? Nie im Leben. Aber was war mit meinem Vater,war er Tod und deswegen ein neuer Vater ? Ich verstand die Welt nicht mehr,ich weinte hemmungslos und bekam wieder eine Spritze vom Notarzt.Die Heimleiterin versuchte daraufhin Kontakt mit dem Krankenhaus zu bekommen um zu erfahren wie es meinem Vater ging.Aber das war sehr schwer. Freitag Nachmittag.....keiner fühlte sich verantwortlich Auskunft zu erteilen,mein Vater war nicht ansprechbar.Und so mußte ich warten.Dank Medikamenten ging es auch.Am Montag danach,als ich von der Schule kam,berichtete mir meine Betreuerin,das mein Vater die OP gut überstanden hatte und das ich ihn auch bald mal besuchen darf.Von dem Wochenende an fing meine Schwester noch gemeiner zu werden.Sie pinkelte in mein Bett vor den Augen anderer Kinder und rannte zur Betreuerin und sagte ich sei das gewesen.Sie zerschnitt meine Schulhefte,sie klaute meine Schuhbänder.Und wenn wir Sonnabends unseren Naschkram bekamen beklaute sie mich auch.Es war nur noch Streß mit ihr.Und ich war mit den Nerven am Ende. Darum beschloß das Heim,mich in das andere Haus zu stecken.Also wieder in das gelbe Haus wo ich damals auch die ersten 3 Tage verbracht hatte und wo ich mich sehr wohl fühlte.Mit 3 weiteren Mädchen wechselten wir dann in das gelbe Haus.Ach war das schön.Keine Hektik,kein Lärm,kein dummes Kindergeschrei.Die älteren kümmerten sich liebevoll um die jüngeren.Harmonie pur.Ich war happy.Ich war so happy.Ich sah meine Schwester kaum noch.Und wenn ich sie sah machte ich einen großen Bogen.Denn sie schreckte nicht davor zurück auch aus dem Hinterhalt ,sich auf mich zu stürzen und auf mich einzuschlagen und zu treten... ohne Grund... nur so... weil Mama mich ja auch Haßt.Sie wurde regelrecht von ihrer Mutter dressiert auf Schikane.Aber im Heim achtete man drauf und sie bekam auch Strafe wenn man sie bei etwas erwischte.Meine Mutter wollte allen immer klar machen,das ich das Miststück sei,aber jeder bekam die Bestätigung das meine Schwester das war.Kaum war ich im anderen Haus und nicht mehr erreichbar für sie,hat sie sich andere für ihre Gemeinheiten gesucht.Sie fand sich toll...betrachtete sich als Heldin wenn sie andere tyranisieren konnte und ihre Mutter fand es gut.Ein Mädchen muß sich ja durchsetzen können,sagte sie immer.Aber eines Tages kam ein neues Mädchen in ihre Gruppe....und die war stärker wie meine Schwester und mutiger wie ich........es tat so gut,das zu beobachten....es ging runter wie Öl.Und auf einmal erinnerte sich meine kleine Schwester das sie eine große Schwester hat und verlangte Hilfe von ihr.Aber ich sagte ihr nur,das ich höchstens der neuen helfen werde... ihr würde ich nie mehr helfen.Und so verlebte ich eine sehr schöne Zeit im gelben Haus... noch ganze herrliche 2 Jahre sollte ich da bleiben.

 

 Klassenreise und Co.

Nun war ich im gelben Haus,in der Gruppe mit den jüngeren Mädchen,also von ca 13 bis 16 Jahre.Ich war mit 11 Jahren das Kücken,aber das sah man mir nicht an,ich war bei mir in der Gruppe die längste.Ich war immer schon recht lang,für mein alter zu groß.Manchmal wurde ich deswegen gehänselt.Aber das störte mich nicht,denn ich wollte ja groß und stark werden um gegen die beiden "Hexen" gewapnet zu sein.Ich glaubte im Ernst das,wenn ich körperlich stark bin,das ich dann unantastbar sei.Von psychischer Belastung ahnte ich noch nichts.Meine neue Lehrerin war eine sehr nette Frau.Aber wir Kinder nahmen sie manchmal nicht sehr ernst.Sie wohnte direkt neben der Schule und kam Sommer wie Winter mit Korksandalen zur Schule.Im Sommer mit weißen,im Winter mit schwarzen Sandalen.Und sie trug immer einen Rock mit Gehschlitz,der eine auffälligen Fliege am Schlitz hatte (Fliege- eine dicke Naht in Dreiecksform,dienst zur Sicherung,damit der Schlitz nicht aufreißt)Sie hatte manchmal kein Durchsetzungsvermögen.Aber wir waren nie Aufsässig oder Frech zu ihr.Aber wir machten gerne unsere Streiche mit ihr. Einmal hatten wir Biologie mit ihr und sie ging mit uns zu dem kleinen Teich im Schulgarten.Sie erklärte uns einiges und wir wollten in der nächsten Biologiestunde weiter machen.Ich nahm in ihrem Auftrag ein Marmeladenglas und füllte es mit ein wenig Wasser und Schilf vom Teich und stellte es unter meinen Tisch.Dort lag es ,Woche um Woche.Vergessen......denn unsere Lehrerin war krank und die Vertretung nahm ein anderes Thema in Bio.Irgendwann stellten wir die Tische in der Klasse um und mir viel das Glas in die Hände.Ich wußte nicht was ich damit machen sollte und schob es einfach im Lehrerpult unter den Tisch,dorthin wo die Hefte hin  kommen.Und auch da wurde es vergessen.Ich denke es waren gut 3 Monate vergangen......meine Lehrerin wollte Unterlagen unterm Tisch heraus holen und riß das Glas mit raus.Es fiel runter und zerbrach...und danach stank die Klasse so erbärmlich das alle mit dem Brechreitz zu kämpfen hatten.An Unterricht war nicht mehr zu mehr denken.Ich wurde als angebliche Schuldige ermittelt.Aber irgendwann klärte es sich,das sie den Auftrag dafür gegeben hatte und das mich keine Schuld trifft.Aber seit dem wollten alle von mir wissen,wie ich die "Stinkbombe" gemacht habe,denn die anderen wollten auch mal Schulfrei haben.Unsere Klasse roch übrigens noch 2 Wochen danach.Als nächstes Thema hatten wir in Biologie die Bienen......wir schrieben eine Jahresarbeit da drüber.Meine lag danach als Vorbildliche Arbeit noch über 10 Jahre im Schaukasten der Schule.Ich war verdammt Stolz da drauf.Und dann sollte ich meine erste Klassenreise machen.Es ging insgesammt 10 Tage nach Schleswig Holstein.5 Tage an die Ostsee und 5 Tage an die Nordsee..An der Ostsee machten wir einen Tagesausflug mit Wanderung.Wir hatten alle die Rucksäcke voll mit Proviant.Der kräftigste Junge und ich bekamen die Getränke für 31 Kinder und 3 Erwachsene rein.Das war verdammt schwer.Und es war heiß...wir schwitzen ohne ende. Die Tochter der Lehrerin,gerade Studentin war mit dabei als Betreuerin,sie sagte auch das es nicht richtig sei und so voll zu packen.Aber die Lehrerin  sagte immer...wir sollen uns nicht anstellen,soooo schlimm könne es ja nicht sein.Ihre Tochter war inzwischen ein wenig sauer auf ihre Mutter,weil die es nicht glaubte und sann auf Rache.Sie ging abseits des wegen auf ein Feld und buddelte dort ein paar Rüben aus und als wir kurz Pause machte rief sie uns an die Seite.Wir füllten nun den Inhalt meines Rucksackes in ihren Rucksack und die Rüben in meinen.Ich denke mal mein Rucksack hatte nun so um die 20 -25 Kilo.Ein paar Steine waren auch dabei.Als wir nun wieder los sollten,stöhnte ich das es mir zu schwer sei...und meine Lehrerin sagte wieder,das es nicht angehen könne und ich solle mich nicht so anstellen.Aber der Rucksack war wirklich so schwer das ich ihn nicht hoch bekam.Die Tochter sagte dann zu ihrer Mutter "Wenn du meinst das er nicht so schwer ist,kannst du ihn ja jetzt tragen"Und um sich keine blöße zu geben sagte sie mehr oder weniger Wiederwillig OK und ging auf den Rucksack zu.Der  Junge , die Tochter und ich hoben den Rucksack hoch und setzten ihr den auf den Rücken.Sie ging tatsächlich ein wenig in die Knie dabei.Aber sie trug ihn bis zum Schiffsanleger gute 40 min..Sie sagte nichts mehr,sie schleppte nur  und stöhnte leise vor sich hin.Am Anleger tauschten wir heimlich wieder alles zurück,legten die Rüben und die Steine in die Hecke und stellten den alten Zustand wieder her.Als unser Schiff kam bot ich mich freiwillig an,den Rucksack wieder zu tragen.Sie war sichtlich erleichtert.Und beim Abendbrot erwähnte sie,wie stark ich sei.Die ganze Klasse wußte Bescheid und hat sich köstlich amüsiert,nur sie nicht.Ich habe keine Ahnung ob sie es jemals erfahren hat,was sie wirklich getragen hat.Dann ging es an die Nordsee.Wir waren wieder in einer Jugendherberge untergebracht.Die Schlafzimmer befanden sich im ersten Stock und es war ein langer Flur.An der einen langen Seite waren die Jungszimmer auf der anderen die Mädchenzimmer und an den Enden auch gegenüber waren die Lehrerzimmer.Die Zimmertüren gingen alle nach innen in die Zimmer auf.Am Tag spielten wir Mädchen den Jungs einen Streich und nähten den Jungs die Schlafanzüge an Armen und Beinen zu.Das war eine Gaudi.....die Jungs wollten sich rächen und klauten vom Hof eine Wäscheleine und versuchten unsere Türklingen damit zu verbinden so das wir nicht raus kamen.Aber es klappte nicht,sie ließen zu viel Spielraum und wir konnten die Leine entfernen und in unseren Besitz bringen.Irgend jemand kam auf die Idee die Leine an den  Lehrerzimmern anzubringen.Einmal der länge nach über den langen Flur.Aber die Leine reichte nicht ganz,uns fehlten fast 2m.Also schlich sich eines der Mädchen in den Trockenraum und besorgte dort eine andere Leine,die war lang genug.Morgens in der Frühe verbanden wir die Türen von unserer Lehrerin und dem 2. Lehrer,der mit auf Reise war. Unser Englischlehrer.Wir ließen ein ganz klein wenig Spielraum in der Leine.Nur so viel das die Tür ca 2 cm auf ging.Weit genug um zu reden und zu schauen aber nicht weit genug um durchzugreifen.Dann klopften wir morgens um 5:30 energisch bei unserer Lehrerin an.Wir wußten das sie geweckt werden wollte.Wir klopften so lange bis sie rief... -einen Moment bitte- klopften noch einmal kurz und verschwanden in den Zimmern.Alle Mädchen lauschten leise kichernd  an den Türen.Bei unserer Lehrerin drehte sich der Schlüssel...Rumsch ..machte es als sie die Tür aufmachte.Verdattert zog sie energischer an der Tür und es rumschte wieder,auch an der Tür am anderen Ende der Leine.Nun war die andere Seite wach geworden und wunderte sich über die Geräusche an der Tür und wollte nachschauen und riß die Tür auf.Boing knallte die Tür bei der Lehrerin zu.Und kaum war sie zu , versuchte sie die wieder zu öffnen und riß damit dem Lehrer die Tür aus der Hand.Dieses herrliche Schauspiel dauerte einige Minuten bis die beiden begriffen das man ihnen einen Streich gespielt hatte.Sie ließen die Türen zu und warteten,aber wir trauen uns nicht,die Leine wieder abzumachen. Bis dann einer der Jungs durch den lärm geweckt, raus schaute und sah was los war.Er weckte die anderen und die schauten sich das auch an,und dann schnitt irgend jemand die Leine durch und ließ es so liegen.Wir verschwanden dann alle brav im Bett und warteten Unschuldig bis wir geweckt wurden.Wir Mädchen wußten von garnichts.Wir waren die Unschuld vom Lande.Mecker gab es nicht,denn sie wußten ja nicht wer es war.Deswegen verloren sie auch kein Wort da drüber,die Blöße wollten sie sich nicht geben.Und wann immer ich eine Wäscheleine sehe muß ich lachend an diesen Streich denken....doing doing doing

 

Verreisen ???

In den Sommerferien sollten wir 3 Wochen zu meiner mutter und 3 Wochen eigentlich zu meinem Vater,aber der war ja noch im Krankenhaus.Ich wollte nicht zu meiner Mutter.Mit aller Macht wehrte ich mich dagegen.Aber das Heim war 3 Wochen geschlossen.Ich konnte nicht da bleiben.Man sagte mir,das meine Mutter an der Ostsee ein Campingplatz gemietet habe mit einem Zelt drauf und wir sollten dort mit einer Nachbarin Urlaub machen.Ich mochte die Nachbarin,sie war war etwas verschroben aber sie hatte meine Mutter gut in Griff .Und an der See konnte ich mich immer an den Strand verziehen und brauchte nur zum essen oder schlafen zum Zelt.Und so fuhr ich gezwungenermaßen mit.Ich war 11 Jahre alt und bereits sehr weit entwickelt.Man hielt mich damals teilweise schon für 16.Und ich war auch längst nicht so verspielt und albern wie all die anderen Kinder in meinem Alter.Wir fuhren mit dem Auto der Nachbarin,ein schwarzer Käfer mit Bretzelfenster.Nagelneu... und er stank ekelhaft nach Plastik und Chemie.Und das Auto war voll gepackt mit Lebensmittel und Zelt und Schlafsäcken und was weiß ich nicht noch allem.Am Ziel angekommen mußte das Zelt aufgebaut werden.Es war vermutlich mal ein altes Bundeswehrzelt,sehr groß.Meine Mutter hatte innen drin ein weiteres eingestellt ,eins mit 2 Schlafkabinen.Eine für meine Schwester und eine für sich.Unsere Nachbarin hatte auf der anderen Seite der riesen zeltes ebenfalls ihr eigenes Einmannzelt auf gebaut.Alle hatten liegen und Schlafsäcke und Insektenschutz. Ich schliefalleine im großen Zelt ,auf einer Wolldecke unter einer Wolldecke.Meine Schwester schlief auf einer Liege,rechts und links mit einer Luftmatratze abgesichert,damit die weich fällt,falls sie raus fällt.Jaja,mit 9 Jahren noch aus dem Bett fallen.Das hat sie weder zu Hause noch im Heim geschaft,warum also hier ? Ich konnte kaum schlafen,es war hart und kalt.Aber ich habe es mir nicht anmerken lassen.Sie sollten nicht sehen wie ich Litt,den Triumph wollte ich denen nicht gönnen.Nach ein paar Tagen merkte die Nachbarin,das ich in der Ecke auf dem Boden lag zum schlafen.Und da kaufte sie eine riesen große Luftmatratze für 2 personen und da durfte ich drauf liegen.Natürlich fing meine Schwester an,das sie die haben wolle und meine Mutter nahm sie mir weg und legte sie bei der "armen kleinen " ins Zelt.Aber unsere Nachbarin konterte mit den eigenen Worten meiner Mutter.....Die kleine liegt so sicher auf der liege und dem Schutz, wie in Abrahams Schoß,da gibt es nichts besseres,deswegen brauchte sie nun auch diese Luftmatratze nicht.Ausserdem sei es ja die Matratze der Nachbarin und die habe zu bestimmen wer da drauf schlafe.Und schwups,hatte ich sie wieder.Meine Schwester ließ es sich nehmen mir immer wieder den Stöpsel zu ziehen.Bis die Nachbarin sie aufforderte sie nun auch wieder aufzupusten.Denn eine Pumpe hatte sie nicht.Und so verbrachte ich dort wenigstens einigermaßen erträgliche Ferien.Und ich war sehr froh wieder ins Heim zurück zu kommen.Weg von diesen beiden Hexen.Nicht zuletzt deswegen weil der Campingplatzleiter mir nachstellte.Damals war ich ja noch Ahnungslos,aber ich spürte das da was nicht stimmte.Immer wieder wollte er mein schönes langes Haar streicheln und glitt dabei über meine Brust.Eigentlich hätte ich bereits einen BH tragen müssen,aber sowas sagte mir damals keiner und ich hatte auch keinen und meine Mutter...wie gesagt...die interessierte ja nicht mal,wenn ich zum Augen oder Zahnarzt mußte.Und so langsam wurde mir auch mein Badeanzug zu klein.Zumindest oben herum.Unsere Nachbarin gab mir einen von sich. Es war (für mich damals) ein Omabadeanzug.Mit eingebauten Körbchen.Ein komisches Gefühl.Aber er paßte.Und ich konnte wieder baden gehen.Der andere war viel zu klein,bedekte die Brust nicht mal zur hälfte.Kein Wunder das der Platzwart so starrte.Und nun standen mir noch 3 Wochen Ferien im Heim bevor.Und da freute ich mich wanhsinnig drauf.Denn wir waren nur wenig Kinder und wir unternahmen sehr viel.Ich genoß diese Zeit in großen Zügen.Meine Schwester war übrigens diese 3 Wochen auch noch bei ihrer Mutter.Das Heim war sehr froh das sie nicht da war und ich noch viel mehr.Von mir aus brauchte sie nie wieder kommen.Ich lernte in dieser Zeit Rad fahren.Ich hatte ja nie ein eigenes Fahrrad und hier hatte ich keins,aber das Heim hatte einige und man konnte sie bei den Ausflügen benutzen.Und was noch viel schöner war.Dadurch das alle Kinder die in den Ferien da blieben zusammen etwas unternahmen,lernte ich auch einen Jungen aus dem grünen Haus kennen.Er war groß und stark und so lieb.Und ich war total verknalllt in ihn.Ich nannte meinen Teddy nach ihm. Und ich ließ keine Möglichkeit aus ,ihm irgendwie zu begegnen. Es war der Himmel für mich,wenn er mir nur leise zuwinkte.Ich war so unendlich Glücklich.Er merkte das ich ihn mochte,fragte mich,ob ich mich verknallt habe und ich sagte es ihm.Und er möchte mich auch.Wir gingen zur selben Schule,direkt neben dem Heim,vor der Pforte wartete er auf mich,trug mir meine Tasche. Meiner Schwester gegenüber verteidigte er mich massiv und er beschützte mich so oft es ging. Aber es ging halt nicht oft,da man im Heim streng drauf achtete das die Jungs und Mädchen Sittsam getrennt sind.Seine Schwester war bei mir mit im Haus,aber in der Gruppe bei den älteren.Die mochte ich auch sehr und sie erzählte oft von ihrem Bruder und ihrer Familie.Vater früh verstorben,Mutter schwer krank.Sowas verbindet.Ich verlor immer mehr das Gefühl für meine alte Familie ich fügte mich mehr als zu Frieden in das Heimleben ein.Dort lebten wir nach dem Motto,einer für alle,alle für einen.Den schwachen wurde geholfen und alle hatten ein sehr gutes Soziales verhalten.Ich lernte sogar Stricken und nähen und noch andere Handarbeiten und fand auf einmal Freude am Lesen und schreiben.Denn das lesen und schreiben war mir bisher ein greul. Aber darüber berichte ich später noch.

 

 Muß das denn sein ?

Rückblick - Das spielte sich vor meiner Heimzeit ab:

Als ich eingeschult wurde,hatte ich nicht mal den blassesten Schimmer,was lesen überhaubt bedeutet.Für mich war es zwar selbstverständlich das Erwachsene lesen und schreiben können,aber das man es erst mühsam lernen muß,war mir garnicht bewußt.Aber das sollte ich dann ja in der ersten Klasse schnell begreifen.Es stellte sich heraus das ich Linkshänderin bin,was vielen Probleme machte,nur mir nicht. Ich lernte noch die Altdeutsche Schrift in der ersten und zweiten Klasse.Es ging recht gut,sogar mein Schriftbild war ganz gut.Wir bekamen von unserer Lehrerin immer bunte Punkte auf das Heft geklebt wenn wir sauber und klar geschrieben haben.Jeder konnte dann die bunten Punkte auf dem Heftdeckel sofort erkennen und wußte wer gut und wer nicht so gut war.Ich war regelrecht süchtig nach diesen Punkten und dadurch sehr eifrig beim lernen und üben.Und dann kam alles auf einmal anders.Kurz vor den Sommerferien lief ich mit meiner Schwester draussen Rollschuhe. Sie hatte neue zum Geburtstag im März bekommen und es war nun schönes Wetter draussen und wir durften laufen gehen. Ich besaß nicht so schöne wie sie,ihre waren mit weißen Stiefeln und Bremsen und Kurventechnik.Bei Gewichtsverlagerung bewegten sich die Rollen und sie konnte Kurven fahren.Ich hatte nur einfache Rollschuhe,ohne Stiefel,zum unter die Schuhe schnallen,ohne Bremsen und viel zu klein.Aber ich liebte meine Rollschuhe.Sie waren eines der wenigen Sachen die ich besaß.Mein Vater war unten vor der Haustür und arbeitete an seinem Moped,meine Mutter lag auf dem Balkon und faulenzte und wir Kinder liefen die Stasse auf und ab.Es war nur eine kleine ruhige Nebendstraße.Ca.100 m lang.Gegebüber war ein Gymnasuim und hinter unserem Wohnhaus ein grüner Hof und da dann die Kirche,die mit ihren Glocken alle 15 Min. nervte.Tag und Nacht.Mein Vater hatte mit einem Lasermessgerät mal gemessen das die Glocken nur 52m Luftlinie von unserem Fenster weg waren.Aber man gewöhnt sich ja an fast alles.Ich lief nun mit meiner Schwester immer auf und ab.Ich versuchte,meine Schwester abzuschütteln,denn sie nervte.....mehr wie die Glocken. Ständig versuchte sie,mich umzufahren oder an den Kleidern zu reißen.Und man konnte ihr hundert,nein tausend mal sagen,sie soll einen in Ruhe lassen,sie hörte nicht auf.Am liebsten hätte ich ihr eine rein gehauen,so sehr ging sie mir auf den Senkel.Aber sie machte munter weiter und wurde immer unverschämter. Und denn kam,was kommen mußte,an den Eckhäusern wurde gerade der Vorgarten neu gemacht und auch ein neuer Zaun gesetzt.Der wurde selber zusammen geschweißt. Dazu nahm man Winkeleisen (ca 2x2cm),rammte die senkrecht in den Boden immer im Abstand von ca 20 cm und diese wurden dann kurz über dem Boden und ca 10 cm unterhalb der spitzen mit Querstangen verschweißt.Die oberen enden wurden dann spitz zugeschnitten.Wenn alles fertig war,sollte es noch angemalt werden.Ein Eingang weiter befand sich bereits so ein fertiger Zaun.Aber dieser hier war noch nicht ganz fertig,er mußte noch lakiert werden. Und ausgerechnet bei diesem unfertigen Zaun schubste meine Schwester mich so heftig,das ich nach vorne flog und den Zaun auf mein Gesicht zukommen sah.Reflexartig versuchte ich mich mit meinen Händen zu schützen.Meine linke Hand knallte auf die Spitze und meine Schwester haute mir in dem Moment mit ihren Rolschuhen meine Beine weg.Und eh ich mich versah,spießte ich meine Linke Hand auf diesen Zaun auf.Die Spitze kam oben auf der Handfläche wieder raus.Ich schrie wie am Spieß,kam nicht hoch vor schmerzen und meine Rollschuhe verhinderten ein aufstehen.Mein Vater kam sofort angerannt.Er schrie meine Schwester an,sie solle sofort nach oben gehen und meine Mutter holen mit Verbandszeug. Mein Vater versuchte lagsam meine Hand da wieder raus zu ziehen.Ich hatte so eine Panik,das ich nichts mehr spürte.Meine Schwester kam dann mit einem Pflaster wieder und meinte nur"Mama hat gesagt,man kann sich auch anstellen" Meine Hand blutete sehr. Nachbarn die bemerkt hatten was los war kamen raus und gaben uns Tücher wo er meine Hand drin einwickelte.Dann sagte er zu meiner Schwester sie soll nach oben zu ihrer Mutter gehen und ihr sagen das wir ins Krankenhaus fahren.Er klemmte mich unter den Arm und lief mit mir zur Strassenbahn und wir fuhren die 2 Stationen zum Krankenhaus.Dort angekommen wollte ich niemanden an meine Hand lassen,ich weigerte mich,hatte voll die Panik und rannte über den Klinikflur hin und her und wich den Ärzten und Schwestern immer aus.Und dann beschloß man wohl mir ein Beruhigungsmittel unter zu jubeln. Ich wurde gefragt ob ich was trinken möchte und ich bekam einen Pappbecher mit Limonade.Und mir wurde kurz danach sehr komisch zu mute.Ich wurde ein wenig bedusselt,oder müde.Keine ahnung,ich weiß nur,das ich auf einmal auf einem Tisch lag und so ein komisches Gestell über dem Mund hatte und da tropfte was drauf und es stank und ich sollte dabei auch noch was erzählen.Auf einmal fing alles an sich drehen,alles dröhnte und war weit weg.Und dann erwachte ich und lag auf dem Flur auf einer Trage,mir war Kotzübel,ich mußte mich mehrfach übergeben und ich hatte auch in die Hosen gepinkelt.Und neben mir saß meine Mutter.Kein Wunder das mir übel war. Als ich endlich wieder etwas klarer war,sah ich mir meine linke Hand an.Sie war dick verbunden.Eine Schiene von den Fingerspitzen bis fast unter die Achsel und alles fest verbunden.Es tat alles weh.Meine Mutter war nachgekommen,mit meiner Schwester.Mein Vater brachte sie nun wieder nach Hause und wollte frische Wäsche für mich holen.Denn ich hatte in der Narkose alles naß gepüschert. Bis zum Nacken hoch....die ganze Trage schwamm.Meine Mutter war am meckern deswegen.Der Redeschwall hörte garnicht wieder auf.Selbst als eine Schwester nach mir schaute,hörte sie nicht auf und die Schwester bat sie,doch bitte auf meinen Zustand Rücksicht zu nehmen.Was diese Frau jedoch herzlich wenig interessierte. Sie riß mich von der Trage hoch und stellte mich auf die Füße.Mein nasser Rock klebte mir auf dem Rücken,es war eklig.Aber ich war froh das ich mich auf den Beinen halten konnte.Gegen Mittag war der Unfall und nun war es Abendbrotzeit.Meine Mutter wollte nach Hause,weil sie ja dabei sein wollte wenn die kleine ihr Sandmännchen sieht.Und so zupfte sie mir die nassen Sachen etwas zurecht und ging los,ich trottelte ,leicht taumelig hinterher.Wir fuhren nicht mit der Bahn zurück sondern liefen.Meine Mutter hatte kein Geld dabei...angeblich....aber hin ist sie gefahren...und damals konnte man in der Strassenbahn nicht schwarz fahren,man mußte vorne beim Schaffner einsteigen und seine Karte dort lösen.Ihr war eben jedes Mittel recht um mich zu schikanieren.Sie hätte nur warten brauchen bis mein Vater wieder da wäre....aber der ahnte nichts davon das sie bereits mit mir auf dem Weg nach Hause war,und machte sich umsonst auf den weg zum Krankenhaus.Zu Hause hat er sie mächtig zusammenge.....(freu).Und so kam ich nach den Osterferien in die 3. Klasse.Und ich mußte nun mit rechts schreiben und nicht nur das,auf einmal schrieben wir Druckschrift und Schreibschrift.Altdeutsch Ade....Ich mußte also komplett neu lernen,meine Motorik rechts war katastrophal und ich war mit der neuen Schrift total überfordert. Ich bekam Angstzustände wenn ich ans schreiben und auch ans lesen dachte,weil bei uns in der Schule zu der Zeit alles geschrieben wurde was wir gerade zu lesen übten. Und so kam es,das ich anfing das lesen und schreiben zu hassen. Ich haßte es abgrundtief.Nach dem mein Verband nach über 6 Wochen endlich weg war,versuchte ich wieder mit links zu schreiben,das bedeutete,wieder alles neu lernen.Ich war einfach überfordert. Unsere Schulbücher waren teilweise noch in Altdeutscher schrift,mein Lesebuch in Druckschrifft und schreiben mußten wir in Schreibschrift. Mit rechts konnte ich es nicht und mit links durfte ich es nicht.Meine Mutter band mir die linke Hand am Stuhl fest,damit ich sie nicht benutzte und ich mußte so lange schreiben bis es sauber war.Ich haßte es zu schreiben.Es löste Panik in mir aus.Meine Rechtschreibung litt da drunter. Ich sackte in Deutsch auf eine 5- ab.Und so quälte ich mich durch die Schule bis ich im Heim meine neue Lehrerin bekam.Sie merkte sofort das da was nicht stimmte und erlaubte mir sofort,wieder mit der Hand zu schreiben die mir lieber ist. Sie sagte mir,das es jetzt erst mal wichtiger sei alles richtig zu schreiben,egal wie es aussieht,man muß es nur lesen können.Ich schaffte es damals tatsächlich meine Zenzur in einem Jahr von 5- auf eine gute 4 zu kommen.Und ich arbeitete daran eine gute Schrift zu bekommen.Und ich lernte mit beiden Händen zu schreiben.Ich merkte schnell das ich es inzwischen auf beiden Seiten konnte und ich wurde oft deswegen beneidet.Heute kann ich immer noch mit beiden Händen fließend schreiben,ich kann sogar Spielschrift und Kopfüber fließend schreiben und natürlich auch lesen.Es hatte also auch was gutes damals. Auch wenn ich es heute nicht anwenden kann.Nur in der Bahn hilft es mir machmal wenn mein gegenüber Zeitung liest kann ich problemlos die andere Seite rückwärts mitlesen :-)Naja,und Rechtschreibfehler mache ich heute immer noch,aber man weiß wenigstens was ich schreibe und kann es lesen .

Und darum bitte ich euch über meine Rechtschreibfehler einfach hinweg zu lesen :-)

Übrigens,meine Mutter brachte mir bei,das Wort FERTIG schreibt man mit V weil es ja die Vorsilbe VER hat. Also,ich habe VERTIG hihihihi und sie ist Fertig..... 

 

 Es berührte mich nicht  (Zurück im Heim)

Mein Vater hatte die OP nun gut überstanden,mußte aber noch sehr lange im Krankenhaus bleiben.Während dieser Zeit war meine Mutter alleine zu Hause.Sie weinte allen vor wie schlimm sie doch dran sei.Sie hatte nur das Krankengeld von meinen Vater und der wolle davon nun auch noch was ab haben. Und das Kindergeld würde das Heim beanspruchen.Und sie könne nun beim besten Willen nicht ihren Luxus Lebensstandard weiter leben,den sie vorher hatte,als mein Vater noch 3 Jobs hatte. Sie Bemitleidete sich nun selber.Das es meinem Vater dreckig ging interessierte sie nicht im geringsten. Die Ärzte wollten erst verhindern das es zu einer Scheidung kommt,weil es zumindest damals Gesetze gab die es untersagten wenn ein Partner schwer krank ist,aber mein Vater wollte es unbedingt.Ich lag meiner Betreuerin immer wieder in den Ohren,meinen Vater besuchen zu dürfen,denn alleine durften wir nicht das Heimgelände verlassen,ausser wenn wir zur Schule gingen.Die Heimleitung bat nun meine Mutter,mich abzuholen und mit mir ins Krankenhaus zu fahren.Aber sie wollte nicht.Sie ging zum Hausarzt,ließ sich ein Attest ausschreiben,das der Anblick meines angeblich sterbenden Vaters für mich unzumutbar sei und schickte es ins Heim.Im Heim sagte man mir,das mein Vater momentan keine Besuche erhalten dürfe.Denn dort wußte man ja nicht wie es wirklich um ihn steht.Und so kam eines Tages die Fürsorgerin vom Krankenhaus im Auftrag meiner Vaters  ins Heim und sprach lange mit mir. Sie sagte mir,das es ihm besser ginge und fragte warum ich ihn nicht sehen wolle. Angeblich habe ich einen Brief auf einer Schreibmaschiene an ihn geschrieben in dem ich ihn gesagt haben soll,das ich nichts mehr von ihm wissen wolle.Aber erstens habe ich den Brief nie geschrieben,2. stimmte der Inhalt gar nicht und drittens gab es im Heim gar keine Schreibmaschiene und eine Briefmarke oder gar seine Adresse hatte ich auch nicht.Mein Vater erfuhr später,das der Brief auf der Schreibmaschiene der Nachbarin geschrieben wurde,die sich meine Mutter von ihr ausgeliehen hatte.Sie schrieb da drauf auch noch andere Briefe an Verwandte.Und in den Briefen entschuldigte sie sich,das sie mit der Maschiene geschrieben hatte,aber leider sei sie so schwach,weil sie nicht genug Geld zum essen habe und könne deswegen nicht mit der Hand schreiben.Und am ende der Seite verabschiedete sie sich lieb mit den Worten : Ich bin nun so geschwächt vom schreiben,muß mich dringend hinlegen und ausruhen,denn in 2 Stunden muß ich mich fertig machen,ich will zum Tanztee und die Nacht kann wieder lang werden.....ja,Mensch.... merkte die Alte die Einschläge nicht mehr ????

Igrendwann als sie mal wieder Langeweile hatte erinnerte sie sich,das sie in der DDR noch 2 Schwestern hatte.Als sie sich damals davon machte,war es ja noch keine DDR.Und da sie nichts besseres zu tun hatte und es Sommer war und sie wieder auf Beutefang war  setzte sie sich in die Bahn und fuhr zu ihren Schwestern die auf einer Insel lebten und begann dort sofort wieder ihr Untriebiges Leben. Sie fing ein Verhältns mit einem von der Gestapo an,der war verheiratet,machte dort Urlaub.Ihre Schwestern warnten sie,sagten sie solle das lassen,aber das interesierte sie nicht.Sie schmiß ihre jünge Schwester aus der eigenen Wohnung,sperrte sie aus und trieb es dort mit dem anderen.Als die Schwestern sie zur rede stellten schlug sie auf diese ein.Und auch ihre Stiefmutter wurde immer wieder von ihr attakiert.Und dann kam ein Telegramm für meine Mutter dort an,aus dem Krankenhaus von meinem Vater,die Ärzte teilten ihr mit,das sich der Zustand meines Vaters so sehr verschlechtert habe ,das mit dem schlimmsten zu rechnen sei.Meine Mutter las das Telegramm und zerknüllte es und schmiß es ihrer Schwester an den Kopf.Diese nahm das auf,und las es und war entsetzt,denn dort wußte man gar nicht was zu Hause los war.Meine Mutter sagte nur kurz...soll er doch krepieren......und verließ Türknallend das Haus.Meine Tante schrieb daraufhin sofort einen Brief an meinen Vater ins Krankenhaus in dem sie ihm Beistand gelobte (Den Brief habe ich heute noch) Sie erklärte sich sofort bereit bei der Scheidung gegen ihre Schwester auszusage,da sie kein Verständnis für deren Verhalten hatte.Meine Mutter wollte unbedingt das Verhältnis zu dem Gestapomann aufrecht halten und verabredete ihm zu schreiben,über die Schwestern. Diese wollten erst nicht,erklärten sich aber doch bereit,es zu machen.Und so schrieb meine Mutter später von zu Hause aus die Briefe an die Schwestern und legte einen weiteren für diesen anderen Mann rein.Ihre Schwestern gaben ihm dann den Brief,er las sie und gab sie zur Sicherung an die Schwestern zurück.Die Antwort des Mannes wurde Kopiert und dazu gelegt.Und so sammelte sich ein reger Briefwechsel bei den Schwestern an,die diesen meinen Vater als Beweis bei der  Scheidung zur Verfügung stellten.Vor Gericht bestritt meine Mutter diese Briefe je geschrieben zu haben und sie betritt diesen Mann zu kennen. Es gab reichlich Zeugenaussagen und Fotos von den beiden und die eidesstattliche  Aussage des Mannes das sie was hatten und das er die Briefe geschrieben habe und auch ihre bekommen habe. Aber sie leugnete hartnäckig.Ein Graphologe bestätigte die echtheit ihrer Schrift,also das sie die Briefe geschrieben habe und es keine Fälschung sei. Sie Leugnete weiter.Sie bezichtigte den Richter,von meinem Vater gekauft worden sein.Ihrer Meinung nach waren das alles abgekaterte Intriegen um sie fertig zu machen.Die Stempel in ihrem Reisepaß seien angeblich gefälscht worden,niemals sei sie zu der Zeit in der DDR gewesen,niemals habe sie sich deswegen bei den Nachbarn abgemeldet,niemals hat ein Bekannter sie deswegen mit Koffern zum Bahnhof gebracht.Und sie wisse auch nicht wieso sie in den besitzt der Fahrkarten gekomen sei,die müsse man ihr untergeschoben haben.Und die ganzen Leute in dem Dorf wo sie war und sie gesehen haben,die lügen,alle Lügen ..alle... nur sie nicht... basta.....Der Richter diktierte......wir haben es offenbar mit einer manischen Lügnerin zu tun.....es sollte dringends ein psychologisches Gutachten gemacht werden.Sie wurde immer wieder verwarnt die Wahrheit zu sagen....aber sie tat es nicht,sie hatte Recht und kein anderer......alle anderen sind doch krank......nur sie nicht.Und als mal wieder eine faustdicke Lüge aufgedeckt wurde,brachte sie ihr Glanzstück.Sie stand vom Zeugenstuhl auf,griff sich an das Herz und stöhnte...aaach,mir ist soooo schwindelig...... ging langsam und stöhnend in die mitte des Raumes und brach dort.....sehr gekonnt zusammen.Mein Vater kippte ihr Wasser ins Gesicht...sie zuckte zusammen und blieb weiter Regungslos liegen.Der Richter sagte,man möge einen Notarzt holen und sie in die Psychartrie bringen,das wirkte besser wie das Wasser von meinem Vater.Sie öffnete die Augen und hauchte...wo bin ich,was ist passiert.....und der ganze Laden brach in großes Gelächter aus.Und der Richter lobte ihre Schauspielerischen Fähigkeiten und meinte ,mit etwas Mühe würde es sogar überzeugend wirken.Danach verkündete der Richter das Scheidungsurteil.Damals ging es noch nach dem Schuldprinzip. Für den Richter war klar,das sie die alleinige Schuld hatte.Und der gleiche Richter war später auch für das Sorgerecht zuständig.Das mein Vater für uns beiden Mädchen alleine bekam.Meine Mutter hatte keinen Anspruch auf Unterhalt oder sonst irgendwas.Die Wohnung sollte bis sie ausgezogen ist,aufgeteilt werden.1 Zimmer sie eins mein Vater.Alles Hab und Gut wurde genau aufgeteilt vom Richter.Aber mein Vater war ja noch immer im Krankenhaus,wurde extra mit einem Gipskorset in den Gerichtssaal gebracht und sollte nun noch zu einer Reha.Wie lange wußte keiner.Wir Kinder blieben bis auf weiteres im Heim und meine Mutter in der Wohnung.Kurz bevor mein Vater entlassen wurde räumte sie alles was in der Wohnung war raus.Sie hatte inzwischen den Einarmigen geheiratet (davon berichte ich extra) und alles in deren Wohnung ,oder besser gesagt in der Wohnung der Schwiegermutter,wo sie nun auch wohnten,untergebracht.Und sie hat alles mitgenommen,auch die Sachen die uns Kindern gehörten....ohne Rücksicht drauf ob sie ihr zugesprochen wurden,oder nicht.Die Wohnung von meinem Vater war leer.Besenrein.Und so kam er nach Hause und wußte nicht wo er schlafen sollte.

 

Leere Wohnung

Mein Vater kam nun nach Hause und fand eine leere Wohnung vor.Sie hatte alles,aber auch alles mit genommen.Wo sollte er nun schlafen ? Er hatte kein Bett ,nichts.Sein Gipskorset war er zwar los,aber er trug immer noch ein anderes schweres Korset,weil er sonst nicht laufen konnte. Er hatte Knochentuberkolose in der Wirbelsäule. War als Kind bereits daran erkrankt und damit von seinem 1. bis 12 Lebendjahr im Krankenhaus. War als geheilt entlassen und vor gut 4 Jahren ist die Krankheit erneut ausgebrochen und er lag so lange im Krankenhaus und wurde diesmal auch operiert. Er hatte alles verloren,nur die Mietwohnung hatte er noch,aber es stellte sich heraus,das meine Mutter die Miete nicht bezahlt hatte und so mußte er fürchten,auch die noch zu verlieren.Zum Glück hatte er Freunde die ihm nun spontan halfen.Man bot ihm an,erst mal bei ihnen unter zu kommen,bis er das nötigste geregelt hatte.Und so begann für ihn eine Behördenrennerei ohne ende.Und meine Mutter,obwohl von ihm geschieden und inzwischen neu verheiratet kassierte frecher weise immer noch sein Krankengeld.Sie maschierte eiskalt zur Krankenkasse und holte es sich ab.Aber da setzte mein Vater ein P davor.Er eröffnete ein Konto und ließ dann seine Gelder da drauf fließen.Er regelte es mit der Miete und sorgte dafür das meine Mutter die nicht gezahlte Miete zurück zahlen muß. Er bekam beim Sozialamt einen Zinslosen Kredit um Möbel zu kaufen.Nur das nötigste. Ein Schlafsofa für ihn,2 einache Betten für uns,und 2 Kleiderschränke zu je 1m.Einen Stubentisch und 3 Stühle.Alles andere wie Töpfe , Geschirr und Wäsche bekam er von Verwandten und Bekannten.Es war alles recht spartanisch. Er bewarb sich um eine Arbeit aber er durfte nicht arbeiten.Und darum versuchte er sich weiter zu bilden,belegte Kurse und lernte alleine zu Hause,er war ein Autodidakt.Er sattelte um von Feinmechaniker auf Elektroniker.Und dann bewarb er sich bei einer großen Firma die ihn auch haben wollte,aber die Krankenkasse oder LVA wollte ihn nicht arbeiten lassen und darum klagte er und bekam zu seiner großen Freude Recht und die Stelle.Er liebte seinen Job.Konnte nun alle offenstehenden Rechnungen begleichen wie die Miete (meine Mutter dachte nicht daran zu zahlen) und den Kredit und richtete sich ein wenig noch ein. Und dann hieß es irgendwann...die Kinder dürfen nach Hause.Ich freute mich sehr darauf.Aber vorher kam noch die Hochzeit meiner Mutter von der ich jetzt berichten werde.Es war Donnerstag,ich kam gerade aus der Schule und sollte schnell essen weil ich danach zum Schwimmen mußte. Die Gruppenleiterin kam zu mir und sagte mir,das ich am nächsten Tag nicht zu Schule bräuchte,weil meine Mutter heiratet und wir deswegen ausser der Regel ein Besuchswochende haben dürften.Es dauerte einen Moment bis ich begriff,das es bedeuten würde das ich Wochenende zu der Alten und dem Einarmigen sollte.Ich konnte nicht mehr essen,das hatte mir regelrecht den Appetit verschlagen.Mir drehte sich der Magen um......ich erbrach mich sofort und zitterte am ganzen Körper.Als Folge davon durfte ich nicht mit zum Schwimmen.Was wiederum hieß,nicht mit meiner großen Liebe zusammen zu sein,denn wir waren zusammen beim Schwimmkurs.Ich verzog mich,total erschöpft erst in den Tagesraum und versuchte Hausaufgaben zu machen,aber ich bekam keinen klaren Gedanken hin.Die Buchstaben tanzten vor meinen Augen.Mir war so komisch......ich packte meine Schulsachen zusammen und zog mich in die gemütliche Ecke zurück,wo ich mich mit Kuschelkissen auf die breite Fensterbank setzte und die dicken Samtgardinen um mich herum drapierte.Es war wie eine kleine Höhle in der ich mich geborgen fühlte.Mit angezogenen Knien,die Wand im Rücken,eine Seite das Fenster,andere Seite die Gardinen saß ich da und las und las und las.... aber ich verstand nichts,die Buchstaben sausten vor sich hin und ich erkannte nichts. Ich weinte stumm und voller Angst.Und es war bereits dunkel als man mich vermißte und dort fand.Man stellte sofort fest das etwas nicht stimmte,ich war leichenblaß und zitterte und bekam kein Wort raus und ich hatte Fieber... hohes Fieber.Da ich mich mittags übergeben hatte,vermutete man,das ich mir den Magen verdorben haben könnte und deswegen kam ich sofort auf die Krankenstation. Die ganze Nacht saß immer irgendjemand an meinem Bett,ich hatte schreckliche Alpträume.Am nächsten Morgen kam mal wieder der Doktor zu mir und der war ratlos.Ich hatte kein Durchfall ,hatte mich nicht wieder erbrochen,hatte nur sehr hohes Fieber .Er sagte das ich im Bett bleiben muß und nicht weg darf.Meine Mutter kam vorbei um uns abzuholen,es sollte vom Heim aus direkt zum Standesamt gehen.Meine Schwester hatte ein schönes neues Kleid bekommen,das sie jetzt angezogen bekam.Und ich lag auf der Krankenstation und bekam davon nichts mit.Und dann hörte ich auf einmal ihre Stimme,ich wußte nicht ob es ein Fiebertraum war oder ob sie wirklich da war.Sie schrie...diese miese Ratte,das macht sie extra...und viele andere nettigkeiten.Ich hörte auch die Heimleiterin und den Hausmeister der zur Hilfe geilt kam.Energisch versuchte man meine Mutter zum verlassen der Station zu bewegen.Und in ihrer typischen Art tat sie es den auch,laut poltern und Drohungen umherschleudernd verließ sie mit wehenden Fahnen das Gebäude und eilte davon.

Sofort versuchte man meinen Vater zu erreichen,was recht schwer war,da wir ja immer noch kein Telefon hatten und man immer erst bei Nachbarn anrufen mußte.Und da stellte sich herraus,sie hatte ja kein Sorgerecht und war nicht berechtigt uns dort ohne Erlaubnis abzuholen und sie hatte keine Erlaubnis erbeten oder erhalten.Mein Vater war sehr ungehalten über das Verhalten meiner Mutter. Als folge von diesem Verhalten ließ er eine Einstweilige Verfügung erwirken womit ihr der Umgang mit uns Kindern mit sofortiger Wirkung bis auf weiteres untersagt wurde.Was sich zumindest im Punkto meiner Schwester als Nutzlos herraus stellte.Als meine Mutter dann mit meiner Schwester weg war,kam die Heimleiterin wieder zu mir und sagte mir,das ich nicht weg bräuchte, ich könne im Heim bleiben.Ich war sowas von erleichtert und ob man es glaubt oder nicht,keine 20 min. später war ich wieder Fieberfrei und nur noch etwas wackelig auf den Beinen.Viele Dinge die damals hinter den Kulissen liefen habe ich erst viel später erfahren.Als ich erfuhr das ich zu der Hochzeit sollte,fühlte ich mich von meinem Vater in Stich gelassen,weil er mir vorher versprochen hat das ich nie wieder zu ihr muß.Ich wußte ja gar nicht,das er keine Ahnung von ihren Intrigen hatte.Mein Vater hat leider nie viele Worte verloren.Er sprach zwar mit den Erwachsenen wo es nötig war drüber aber mit uns Kindern nie.Es wurde nie etwas erklärt oder gefragt.Aber ich hatte es auch nicht vermißt,weil ich es ja nicht kannte.Erst im Heim bemerkte ich,das es auch anders geht.Ich habe versucht mit meinem Vater zu reden,hab versucht ihn an meinem Leben teilnehmen zu lassen.Er nickte immer wohlwollend und das wars für ihn.Ich konnte nicht mit ihm reden.Ich hatte niemanden mit dem ich ernstahft über meine Gefühle reden konnte.Meine Tante , mit der ich mich damals verbündet hatte lebte leider nicht mehr, sie ist in der zeit als ich im heim wahr verstorben. Vieleicht habe ich deswegen so heftig mit erbrechen und Fieber reagiert.Mein Vater sollte auch später sein Verhalten in diesem Punkt nicht ändern trotz vieler Versuche meinerseits.Meine Mutter hatte durch diese Geschichte nun durch die Einstweilige Verfügung nicht erfahren,das wir bald nach Hause kommen sollten.Mein Vater stand eines Tages nach der Schule mit einem Freund vor der Tür,der hatte ein Auto und sie wollten uns nach Hause holen.Total überstürzt packten wir unsere Habseligkeiten zusammen,wir besaßen keinen Koffer und Plastiktüten gab es noch nicht.Und so rollten wir alles in einen Pullover oder in irgend was anderes und schleppten die Bündel zum Auto.Wir waren gar nicht darauf vorbereitet.Sonst hätte man ja einen Karton besorgen können.Und der Freund meines Vaters drängte das wir los müssen und so bleib uns keine Zeit für großen Abschiedsschmerz. Ich weinte,eher vor Freude und meine Freundinnen aus Trauer weil ich weg ging.Wir schworen uns zu schreiben.Und ich schrieb auch.....aber es kam nie etwas zurück.Inzwischen weiß ich,das die Betreuer meine Post zurück gehalten haben,damit die anderen nicht zu sehr leiden.Denn die waren zurück geblieben und hatten keine Chance vorher raus zu kommen,da es überwiegend Weisenkinder waren.Sie sollten mich vergessen......aber das wußte ich damals nicht.Ich vergaßdie schöne Zeit im Heim allerdings nie.Und so began ,wieder zu Hause, mit 14 J. ein neuer Lebensabschnitt für mich.

 

 

Ganz von vorne anfangen

Und da kamen wir nun nach Hause,nach fast 3 Jahren stand ich wieder vor der Haustür und es kam mir alles so unendlich fremd vor. Die Hecke,ja,die war früher eine andere,eine kleine grüne und heute...eine höhere rotbraune. Und die Haustür.... früher dunkelbraun und heute Blau mit weißem Streifen. Und das Treppenhaus... roch es früher auch so nach Bohnerwachs ? Jeder Schritt hallte über die Treppen....auf einmal wurde mir klar,warum wir immer leise sein mußten. Ehrfürchtig stieg ich die Treppen in den ersten Stock rauf.Mein Herz klopft wie wild.Ich hatte keine guten Erinnerungen an diese Wohnung.Ich hatte Angst das meine Mutter mir jeden Moment über den Weg laufen könnte.Mit gemischten Gefühlen trat ich in den Flur ein.Alles war so unendlich fremd.Mein Vater hatte die Wohnung  neu gestrichen und es roch noch etwas nach Farbe. Nichts mehr von dem Zigarettenqualm von meiner Mutter zu riechen.Mich hat es immer davor geekelt.Sie rauchte auch oft Zigarillos und ,wohl um anzugeben Zigarren.Denn die rauchte sie nur,wenn Besuch da war.Und sie tat als wenn sie eine Kennerin sei,dabei wußte sie nicht mal,das man eine Zigarre abschnedet.Sie verstand es eben herrlich sich immer wieder zu blamieren.Meine Schwester rannte sofort in unser Zimmer....es war traurig was uns da erwartete... 16 qm hellgrüne Rauhfaser.....2 einfache Metallbetten und ein schlichter 1m Kleiderschrank.Keine Gardinen,kein Rollo kein Teppich ,kein Bild an der Wand.Die Betten nicht bezogen,aber die Bettwäsche lag auf den Betten....einfach irgendwas zusammen gewürfeltes.Aber das war uns sowas von egal,wir waren zu Hause.In der Stube das Schlafsofa von meinem Vater,ein weiterer Kleiderschrank,der gleiche der auch bei uns stand ,einTisch,ohne Decke und 3 Stühle.... und ein einziges Bild an der Wand,eins das meine Mutter übersehen hatte weil es hinter der Tür hing.Ich habe es heute noch.Ich ahnte das mich in der Küche kein besseres Bild erwartete.Vom Vermieter aus war unter dem Fenster ein Einbauschrank...wenigstens etwas...und auf dem Flur hatten wir eine kleine Garderobe.Ich war mir sicher,mit unseren paar Habseligkeiten die wir mitbringen wenigstens etwas Gemütlichkeit in unser Zimmer zu bringen.Wir schleppten unsere Habseeligkeiten eifrig vom Auto nach oben. Nachbarn bekamen es mit und begrüßten uns und bewunderten immer wieder wie groß ich doch geworden sei. Irgendjemand steckte uns etwas Schokolade zu.Das fängt ja gut an,dachte ich mir ,so kann es weiter gehen...es geht vorwärts.Als wir endlich alles ausgepackt hatten sagte mein Vater das wir Abendbrot essen wollen.Da wir nur 2 Holzbretter hatten ,schmierte mein vater uns die Brote und das 2. Brett hatte sein Freund,der uns gefahren hatte.Es schmeckte uns... mal was anderes,nicht immer das selbe Brot das wir im Heim bekamen... obwohl das sehr lecker war. Aber es gab keine Abwechslung da.Und auch der Aufschnitt...alles war anders und lecker.Es war zwar nicht üppig,aber es war gut und wir wurden satt.Ich freute mich auf die erste Nacht zu Hause. Sogar meine Schwester war friedlich.Auf einmal hörte sie auf mich,ihre  große Schwester und hängte sich sogar an mich. Ich glaubte,das nun alles gut wird.Am nächsten Tag bin ich mit meinem Vater und meiner Schwester zu einem neuen Laden gegangen,ein wenig einkaufen und uns umschauen,es hatte sich ja so viel verändert.Vom Discounter nahmen wir 2 gleiche Kartons mit,die ich mit einer kleinen Decke drauf als Nachttische für meine Schwester und mich umfunktionierte.Ja,so sah das Zimmer doch gleich viel gemütlicher aus. Eine Nachbarin brachte uns Gardinen vorbei...leihweise.....wenigstens etwas... und so ging es denn langsam weiter vorwärts.Am kommenden Montag mußten wir zur Schule,mein Vater ging mit und meldete uns an.Ich bekam einen Klassenleher.....Der hatte eine Meckifrisur,für damalige Zeiten sehr ungewöhnlich.Er trug immer weiße Hemden mit Brusttasche und in der Brusttasche seinen super teuren Füller,der mit dem Stern.Aber den benutzte er kaum.Damals mußten alle mit Füller oder Bleistift schreiben. Kugelschreiber gab es kaum und Filzer schon garnicht.Er kontrolierte morgens immer unsere Fingernägel,Mädchen durften keine Hosen tragen und mußten immer in der ersten Reihe sitzen.Wir saßen damals in U Form Vorne die Mädchen, hinten die Jungs.Wenn man nicht aufpaßte schmiß er mit Kreide nach einem und wenn man störte flog sogar sein Schlüsselbund.Wir mochten ihn nicht.Ich hatte in der Klasse sofort Anschluß an ein Mädchen das mir sehr ähnlich sah.Man hätte uns für Zwillinge halten können.Wir mochten uns auf anhieb und saßen auch zusammen.Nun hatte ich also auch den ersten neuen Schultag überstanden.Der Heimweg ging schnell,da die Schule genau neben unserem Block lag.Von meinem Zimmer aus sah ich den Schulhof und einen kleinen Teil der Turnhalle.Alles lief Harmonisch,sogar meine Schwester war friedlich....so könnte es weiter gehen.Die kommenden Tage waren aufregend ,ich war auf alles neugierig...erkundete die Umgebung,schloß neue Freundschaften und verlor nach und nach meine Angst.Wir waren zwar keine ganze Familie mehr,aber wir waren Glücklich.Glücklicher als jemals zuvor......bis..........

 

 

Das darf doch nicht wahr sein.

Nun lief endlich alles zufriedenstellend.Es war friedlich in unserer Familie. Keiner der stänkerte, keiner der Streß machte.Mein Vater ging in der Woche morgens zur Arbeit und wir zur Schule und nach der Schule in den Kindergarten. Spät nachmittags ,fast schon abend ,kamen wir alle nach Hause. So langsam aber sicher wurde auch die Wohnung gemütlicher. Alles lief seinen gewohnten Gang. Und von mir aus hätte es immer so weiter gehen können. Leider sollte es sich eines tages drastisch ändern. Ich kam von der Schule in den Kindergarten und wurde sofort von der Leiterin abgefangen.Wo meine Schwester sei wurde ich gefragt und ich hatte keine Ahnung.In der Schule konnte sie nicht mehr sein.Laut Plan hatte sie 2 Stunden vor mir Schluß.Man beschloß sofort meinen Vater in der Firma anzurufen.Ich lief nach Hause um zu schauen ob sie da vielleicht ist.Aber da war sie auch nicht.Mein Vater hat sich sofort auf den Weg nach Hause gemacht und alle suchten nach ihr.Ich hatte unsere Nachbarn informiert und habe dann einige Klassenkameraden abgeklappert. Und da sagte mir eine,das meine Schwester von einer Frau abgeholt wurde.Sie soll vor der Schule gewartet haben und meine Schwester ist bei ihr ins Auto gestiegen.Bei uns war voll die Panik angesagt.Inwischen wurde auch die Polizei eingeschaltet.Die tauchte dann auf meinen Hinweis hin,bei dieser Klassenkameradin von ihr auf und fragte die kleine weiter aus.Der Beschreibung nach hätte es meine Mutter sein können. Und so wurde ein Polizeiwagen zu meiner Mutter geschickt.Aber da war keiner. Aber Nachbarn von ihr saßen im Garten und bemerkten die Polizei und fragten ob was passiert sei. Bei dem Gespräch stellte sich herraus,das meine Mutter in Begleitung eines Kindes gesehen wurde und das sie ca 30. min. vorher mit ihr weg gefahren sei. Sofort wurde nach ihr und dem Auto gefahndet,aber bevor sie gefaßt wurde,tauchte meine Schwester zu Hause wieder auf. Meinem Vater sagte sie,das sie bei einer Freundin zu Hause gewesen sei und vergessen habe Bescheid zu sagen.Aber ich wußte das sie lügt. Abends im Bett zeigte meine Schwester mir einen 10 DM Schein,den hat sie von Mama bekomen,sagte sie.Ich entlockte ihr unauffällig ,das sie bei ihr war. Am nächsten Tag sagte ich das meinem Vater.

Der ging sofort zum Anwalt und erwirkte eine neue Unterlassung.Sie hatte absolutes Verbot uns zu sehen.Ihr wurde hohe Strafe angedroht. Aber nach dieser "Entführung" wurde meine Schwester aufsässig,unerträglich. Es stellte sich heraus das meine Schwester immer wieder abgefangen wurde. Meine Mutter schrieb ihr Entschuldigungen für die Schule und verbrachte die Geschwänzten Stunden mit ihr.Sie stachelte meine Schwester auf ohne ende.Meine Schwester entwickelte sich innerhalb kürstester Zeit zu einem Monster.Sie schrie uns an und spuckte nach uns. Sie wusch sich nicht mehr,kämmte sich nicht....war nur noch patzig und unverfroren. Sie machte einen voll auf Stress.Sie tyraniesierte uns ohne ende.Sie schreckte nicht mal davor zurück auf meinen Vater einzuschlagen.Und als sie meinen Vater auch noch von hinten anfiel und ihm auf die frischen OP Narben schlug bin ich auf sie los gegangen ,hab sie umgerissen und ihr mit der Faust gedroht .....Meiner Mutter gegenüber hat sie dann gesagt,das ich sie auf Befehl meines Vaters geschlagen habe.Es war einfach nicht mehr auszuhalten.Auch in der Schule kam ihr verändertes Gesicht zu Tage. Sie schmiß mit Büchern nach den Lehrkräften,beklaute die anderen Kindern und prügelte sich ohne ende.Und sie sagte frech... sie werde nicht eher Ruhe geben bis sie bei meiner Mutter ist.Mein Vater vereinbarte einen Termin mit dem Jugendamt,die Fürsorgerin kam zu uns nach Hause.Wir Kinder kannten die Frau nicht und wußten nicht was die bei uns will. Meine Schwester zeigte sich von ihrer besten Seite....von der seite des Miststückes,denn eine andere hatte sie nicht mehr. Mein Vater bat meine Schwester bitte den Kaffeetisch mit zu decken,sie weigerte sich mit bösen Bemerkenungen....er bat sie erneut und eindringlich und was macht sie... nimmt die Teller aus dem Schrank und knallt sie mit Absicht und vollem Schwung auf den Boden und schreit meinen Vater an....Du Pisser hast mir gar nichts zu sagen. Meinem Vater wäre fast die Hand ausgerutscht. Das gute Service,gerade gekauft... alles kaputt.Er berrschte sich,sagte nur ruhig... eigentlich solltet ihr beide  Taschengeld bekommen,aber nun bekommst du keines mehr,so lange bis das Service bezahlt ist und ich ein neues kaufen kann. Schwesterchen hatte danach noch ein paar nette Komplimente für meinen Vater über und verschwand Türknallend im Kinderzimmer. Die Fürsorgerin hatte nun einen kleinen Eindruck über unser derzeitiges Familienleben bekommen und bestätigte sofort,das sowas unzumutbar sei. Wir hielten also Familienrat,ohne meine Schwester und beschlossen,sie zu meiner Mutter zu geben.Allerdings nur Probeweise und ohne das Sorgerecht abzugeben.Sollte das nicht gehen,muß sie wieder ins Heim Bereits am nächsten Tag haben wir sie hin gebracht.Meine Mutter stand triumphieren in der Tür und verlangte frech das Kindergeld und den Unterhalt für sie. Aber ,sie vergaß,sie mußte vorher für uns beide zahlen.....und hat es nie gemacht..... ein neues Gerichtsurteil besagte,sie muß für mich 40 DM mehr zahlen als mein Vater für meine Schwester.Das Gericht teilte also mit,das sie von meinem Vater nichts zu erwarten hatte,aber das sie ihm die 40,00 DM für mich zu zahlen habe.Das Gericht hatte alles gegen gerechnet .Was sie nie tat,im Gegenteil,sie bestand weiter darauf das er zahlt und sie nicht.Der einarmige ,mit dem sie immer noch verheiratet war,arbeitete noch als LKW Fahrer,aber wie lange wußte keiner,er war Alkoholiker. Und sie arbeitete auch...auch als Fahrerin in einem Medikamentenservice.Irgendwann machte der Einarmige unter Alkoholeinfluß einen Unfall und mußte danach zur Entziehungskur. Sie ist hingefahren und hat ihm Flachmänner rein geschmuggelt. Er wurde immer wieder Rückfällig. Kurz nach der Entziehungskur verstarb er an einer Alkoholvergiftung....wobei man munkelt das sie dran Schuld sei. Sie hat immer gesagt,denn Füll ich ab und denn gibt er mir immer sein Geld.Und irgendwann hatte sie  genug von ihm und da hat sie ihn immer mehr eingeflößt. Ich bin mir sicher,das sie es vorsätzlich gemacht hat. Meine Schwester lebte also nun mit meiner Mutter alleine.Meine Mutter hatte nun die Arbeit hingeschmissen und kassierte Sozialhilfe,weil es dem armen Kind ja nicht zuzumuten sei alleine zur Schule zu gehen oder zum Kindergarten.....aber das war nur geschwafel,was meine Schwester wirklich macht hat sie nie interessiert.

 

 

Normal ist das nicht

Meine Schwester war nun 12 Jahre alt und vorrübergehend bei meiner Mutter gelandet.Meine Mutter hatte mit ihr extra eine neue kleine Wohnung bezogen die nicht weit von meinem ehemaligem Kinderheim weg war.Das Sorgerecht blieb aber bei meinem Vater.Meine Mutter wurde mehrfach aufgefordert für mich zu zahlen und endlich wieder arbeiten zu gehen.Was sie aber nicht tat.Meine Schwester ging in unmittelbarer Nähe zur Schule und danach bis 17 Uhr in den Kindergarten.Also kein Problem für meine Mutter wieder arbeiten zu gehen.Aber sie hatte keine Lust. Sie suchte sich lieber neue Männer die ihr den Lebensstandart bieten könnte denn sie haben wollte.Und sie geriet natürlich meißtens an zwielichtige Typen.Einer hatte in der Zeitung inseriert,nannte sich Wohlhabend und Sympatisch.Sie drängelte auf ein treffen.Ich traf sie und meine Schwester gerade auf dem Weg zu ihm ,als ich auf dem Weg zu einer ehemaligen Schulkameradin war. Es stellte sich heraus,das meine Freundin im Nebenhaus von dem Date meiner Mutter wohnte.Meine Schwester hatte mir mal wieder brühwarm erzählt was sie vorhaben. Meine Mutter redete von dem Mann als wenn sie bereits verheiratet waren,dabei kannte sie ihn noch gar nicht persönlich.Als ich bei meiner Freundin in der Wohnung war,sprach mich ihre Mutter an,wer die Pesonen waren mit denen ich unten gesprochen hatte.Ich sagte es ihr und daraufhin bat die Frau ihre Tochter um ein kurzes gespräch unter 4 Augen. Kurz danach kam meine Freundin wieder ins Kinderzimmer,sie weinte und sagte mir,das ihre Mutter gesagt hat,das ich gehen soll und das sie ihr den Kontakt zu mir verboten hat.Ich verstand das nicht.Hatte die Mutter und mein Vater doch gestern lange telefoniert damit ich heute hin kommen konnte.Ich wollte das nicht so hinnehmen und versuchte mit der Mutter zu reden aber sie sagte nur RAUSSSSS und zeigte auf die Haustür. Weinend und total verwirrt ging ich aus der Wohnung.Abends erzählte ich meinem Vater was passiert war und der verstand es auch nicht. Und da ich immer noch sehr schlimm weinte hat er einfach bei meiner Freundin angerufen und die Mutter gefragt was los ist.Und da stellte sich heraus,die Mutter meiner Freundin arbeitete in einem Supermarkt als Kassierein und sie hatte meine Schwester mehrfach beim klauen erwischt und die angeforderte Polizei holte meine Mutter dahin und da ist meine Mutter ausgerastet und hat auf die Kassiererin blindlings eingeschlagen.Das ganze war gut 3 Wochen her. Mein Vater fiel aus allen Wolken,er hatte das Sorgerecht und er wurde nicht darüber informiert.Meine Schwester hatte in dem Laden mehrfach Zigaretten und Alkohol gestohlen. War ja wohl klar,das nun das Jugendamt wieder aktiv werden mußte. Aber diesmal sollte das zuständig sein,das bei meiner Mutter war. Und diese Fürsorgerin kümmerte sich einfach nicht drum. Sie hörte sich das Blabla meiner Mutter an und sagte,alles OK.Sie hörte sich nicht die Gegenseite an,machte keine Akteneinsicht und besuchte meine Mutter nicht zu Hause.Mein Vater war total gefrustet. Und nun gestärkt durch diese neue Fürsorgerin hatte meine Mutter auch noch den frechen Nerv einen Antrag auf das Sorgerecht nicht nur für meine Schwester sondern auch für mich zu stellen.In einem Brief an ihren Anwalt schrieb sie:meine große Tochter stand Nachts halb durchgefroren vor meiner Tür und wollte zu mir,ich mußte sie zwingen wieder zu ihrem Vater zurück zu gehen.Ich habe davon damals nichts erfahren. Beim Jugendamt stand danach bei mir in den Unterlagen das ich eine Rumtreiberin sei.Aber ich habe nie bei ihr vor der Tür gestanden.Und ich bin auch nie dazu gefragt worden. Meine Mutter hatte weiterhin den frechen Nerv,nicht nur meine Schwester umzumelden sondern auch mich,sie hat mich sogar bei mir in der Schule abgemeldet und mich bei ihr neu angemeldet.Sie bekam immer wieder Ärger weil sie gegen irgendwelche Gesetze verstoßen hatte. Meinen Vater und mich zermürbte das sehr.Und keiner von uns beiden wußte,was er noch glauben sollte.Zumal mein Vater nie mit mir drüber redete,sebst dann nicht,wenn ich ihn um ein klärens Gespräch bat.Und diese Situation nutze meine Mutter Gnadenlos aus.Ich hatte von ihm in dieser Situation keinen Beistand.Meine Mutter hatte nun das Sorgerecht beantragt und hatte als Begründung angegeben,das mein Vater mich bereits als kleines Kind sexuell mißbraucht haben soll und das ich bei ihm Sittlich Gefährdet sei.Und sie besaß sogar noch die Frecheit zu behaubten das ich ihr das gesagt haben soll.Aber ich hatte von alledem keine Ahnung,ich hatte es nie gesagt,weil es nicht stimmte und konnte es auch nicht gesagt haben,weil ich weder meine Mutter noch meine Schwester gesehen oder gesprochen hatte.Weder die Behörde,noch mein Vater hielten es für Nötig mit mir mal drüber zu reden.Und ich konnte nicht drüber reden weil ich von der ganzen Geschichte keine Ahnung hatte.Mein Vater beschloß deswegen mit dem Jugendamt mich in eine Ausbildung zu geben,wo ich erst mal weit weg von ihm sei.Ich sollte im nächsten Jahr eine Ausbildung in einer Hauswirtschaftsschule machen,fast 100 KM weit weg von zu Hause und nur zu Weihnachten sollten wir Urlaub haben und nach Hause dürfen.Und ich hatte keine Ahnung warum.Ich fühlte mich verstoßen,abgeschoben und so alleine. Erst viel viel später,kurz vor den Tod meines Vaters bekam ich die Akten von ihm und erfuhr was los war. Aber da war es leider zu spät.Er hatte mich weg geschickt weil meine Mutter solche gemeinen Lügen verbreitete.Sie hatte uns ausgespielt. Hätte er nur mit mir geredet,dann wäre alles gut gegangen.Dann hätte sich alles geklärt,er wußte doch was sie für eine wahr.Er hätte doch wissen müssen,das das alles nur Intriegen von ihr sind. Nie im leben hätte ich sowas gesagt,weil es doch gar nicht stimmte.Und selbst wenn es gestimmt hätte,wäre meine Mutter die letzte gewesen,der ich sowas gesagt hätte.Zu der Zeit hatte ich zum ersten mal Depressionen.Was ich damals aber nicht wußte.Ich verkroch mich zu Hause,lag fast nur noch im Bett und hatte keine Lust zu irgend etwas.Als ich dann mit fast 16 Jahren in diese Hauswirtschaftsschule mußte,ist mein Vater morgens wie immer zur Arbeit gegangen,er hatte mich nicht geweckt und sich nicht verabschiedet.Als ich wach wurde,war er weg. Das tat sehr weh. Ich fühlte mich zutiefst verletzt und verloren.Ich hatte nichts böses getan,war nur Spielball einer gemeinen Intrigantin und er wußte es und bestrafte mich dafür. Von April bis Dezember zu den Weihnachtsferien war ich in der Ausbildung nun schon,und nun,Weihnachten sollten wir nach Hause,2 Wochen Ferien. Mich zog es nicht nach Hause.Ich wäre lieber da geblieben,aber das ging nicht.9 Monate habe ich ausser einer standart Postkarte nichts von meinem Vater gehört. Das einzigste was ich erfuhr,er hatte als es Zwischenzeugnisse gab angerufen und sich meine Zensuren am telefon von der Heimleiterin  geben lassen. Ich war zu tiefst verletzt und enttäuscht. Warum tat er das. Zu meinem Geburtstag bekam ich einen Brief meiner Tante.Die Frau,die mein Onkel,also der Freund meines Vaters geheiratet hat.Sie sagte mir,das mein Vater so viel zu tun habe und deswegen nicht schreiben könne,deswegen mache sie das.Ich habe den Brief in tausend Stücke gerissen und im Wind in den Wald wehen lassen.Und ich habe geheult ohne ende.Ich wollte nie wieder nach Hause.Nie wieder dahin,wo man es nicht für nötig hält mit mir zu reden.Nie wieder dahin,wo ich höchsten geduldet bin.Aber ich mußte zurück.Und ich hofte,das der Urlaub so schnell wie möglich vergeht.Und so kam ich mit meinem Koffer zu Hause an und stand vor verschlossener Tür. Mein Vater war noch auf der Arbeit und an dem Wochentag abends immer mit einem Freund unterwegs....der Freund,der uns auch vom Kinderheim nach Hause gefahren hatte.Mein Vater kam dann immer erst gegen 22 Uhr nach Hause.Und ich stand vor der Tür und hatte keinen Schlüssel und es war bitterkalt,der 20. Dezember....es hatte geschneit....Als die Treppenhaustür aufging weil jemand raus wollte bin ich ins Treppenhaus rein.Da war es etwas wärmer. Ich setzte mich vor die Kellertür die zum Glück vom Hauptreppenhaus aus nicht direkt einsehbar war.Ich öffnete meinen Koffer und zog mir ein paar Sachen über,eine zweite Hose und Pulover und setzte mich dann in die Ecke vor die Kellertür auf meinen Koffer und weinte,wie so oft in der Zeit.Ich habe fast 6 Stunden dort gesessen ,war total verfroren als mein Vater endlich nach Hause kam. Ich erkannte es sofort an seinen Schritten.Ich stand auf und ging ihm entgegen.Er starrte mich an als wenn ich ein Geist wäre."Was machst du denn hier ?" fragte er mich verdattert. "Tag Paps"sagte ich"Ich habe doch 2 Wochen Weihnachtsurlaub.""ach so"kam es von ihm und damit ging er die Treppe hoch.Der Empfang war noch schlimmer als ich es befürchtet hatte.Warum nur,was war passiert. Warum behandelte er mich so als wenn ich was verbrochen habe ? Ich habe doch nichts böses getan. Mein Vater behandelte mich die 2 Wochen über wie ein notgedrungen geduldeten Gast. Weihnachten hatte er eine Einladung bei Freunden in der DDR zu der ich nicht mit könne und Silvester feiert mit seinem Freund und dessen Frau,das wäre nichts für mich.Ich bekam zu Weihnachten 10 DM von ihm,ich sollte mir davon was nettes kaufen,er hatte keine Zeit mir was zu besorgen.Silverster bekam ich 5 DM,da sollte ich mir ne Cola und Salzstangen für holen.Immerhin wünschte er mir Silvester einen guten Rutsch.Ich wusste doch nicht, das die beiden "Hexen" die Zeit meiner Abwesenehit genutzt haen um mich bei meinem vater schlecht zu machen. Und da saß ich in meinem Zimmer,keinen Fernseher,kein Radio nur ein altes Tonband mit einem kurzen Band mit Schlagern aus den 40gern.....ich hab dein Knie gesehen.....Ich hab das Fräulein Helen,baden gesehen......ich habe damals zum ersten mal gespürt,das man irgendwann nicht mehr weinen kann.Und dann rief meine Schwester an und erzählte mir,was sie alles zu Weihnachten bekommen hat und das sie Silvester Big Fete machen werden.Aber ich beneidete sie deswegen nicht.Es tat nur sehr weh.... zu wissen das die mit ihren Gemeinheiten und krimminellen Leben alles haben und ich,die ich immer versuchthabe Ehrlich zu sein ,so leiden mußte.An dem Tag ging irgendwas in mir kaput. Und trotzdem schwor ich mir..... ich bleibe lieber eine arme aber ehrliche Kirchenmaus und alleine bevor ich eine krimminelle Inrigantin werde um mich mit zwielichtigen Typen abzugeben um ein faules Leben zu führen.

 

 

 

Eingeschneit

Es tat weh,mit 16 Jahren Weihnachten und Silvester alleine feiern zu müssen. Da ich vorher ja im Heim war und kurz danach in dieses Internat kam,konnte ich zu Hause keine Freundschaften aufbauen. Ich hatte dort keinen wo ich hätte hingegen können.Ich wurde damals über Nacht wohl erwachsen. Ich sah mein Vater mit einem mal mit anderen Augen.Ich tat alles um ihn zufrieden zu stellen,war sauber, ordentlich, pünktlich, ehrlich,nett und was weiß ich nicht noch alles um es ihm nur Recht zu machen. Ich bekam in der Schule nur super gute Zensuren,ich machte keine Fehler und trotzdem behandelte er mich nur so,als wenn ich eine weitläufige oder lästige Bekannte sei. Wo war der Vater,der mir früher tröstend über die Wange strich,wo war der Vater,der mir das Rollerfahren bei brachte,wo war der Vater an dem ich mich beim Motoradfahren anklammern konnte. Ich fuhr kurz nach Neujahr wieder ins Internat zur Hauswirtschaftsschule zurück. Es schneite wieder.Alles war weiß und die Sonne blinkte .....ich saß im Zug,schaute vergessen raus und mir liefen die Tränen runter.Ich war so unendlich alleine.In der Schule angekommen war ein großes Hallo und alle umarmen sich und freuten sich und wünschten sich ein frohes neues Jahr.Ich war Klassensprecherin und war bekannt für mein offenes Ohr und mein Lachen.Aber ich stand nur dabei und sah wie sie sich begrüßten,30 Mädchen alle um die 15 oder  16.....Hühnerhaufen.Das Leben konnte so schön sein....wenn man keine Sorgen hat.Ich schummelte mich mit "ich bring erst mal meine Sachen aufs Zimmer" an allen vorbei.Räumte meine Tasche aus und setzte mich aufs Bett.Dabei fiel mein Blick auf mein Regal wo ein Bild von meinem Vater stand.Auf einmal fand ich sein Lächeln nur noch selbstgefällig und unerträglich.Ich legte es hin,ich konnte ihn jetzt nicht sehen,zu tief war die Wunde.Und draussen schneite es....ein Wetter wie aus einem Bilderbuch.Wir hatten Sonntag  den 5.Januar 1969. Morgen würde unsere Schule weiter gehen.Ich sollte  nun die Waschküche.Eine Arbeit die ich wirklich nicht prikelnd fand,aber die gemacht werden mußte.Wir hatten immer wieder neue Gebiete bei der Arbeit,vom putzen im Altbau und Neubau sowie Großküche,Servieren ,Waschküche,Bügelstube,Weisenheim , Gartenarbeit..... Viezucht und und und.... es war ein richtiges kleines Dorf für sich wo wir Schülerinnen eigentlich alles lernten was man später als Bäuerin gut gebrauchen konnte.Aber für den täglichen bedarf in einer Stadt war es eigentlich nicht geeignet.Aber das störte mich nicht,hauptsache ich war momentan  weg von zu Hause.Und wer weiß,wann man das vielleicht mal gebrauchen kann.Aber ich hatte auch aufgegeben immer ein Vorbild sein zu wollen.Ich wollte nicht mehr die Brave sein.Ich lernte zwar,war auch noch gut,aber ich strebte nicht mehr.Aber ich merkte auch,wie mir in der Schule einiges nicht paßte.Und irgendwann sprach ich mit einer resoluten Mitschülerin darüber und da sagte sie zu mir. Nicht meckern sondern ändern. Tja,da stand ich nun,wie sollte ich das angesprochene Problem ändern ? Unsere Ausbilderin versuchte uns Pünktlichkeit bei zubringen und hielt sich selber nie dran.Sie hatte uns morgens zu wecken weil wir keine Wecker besaßen,aber sie weckte uns nie rechtzeitig. Wenn einige von uns nicht immer irgendwie rechtzeitig wach geworden wären,hätten wir verschlafen und kein Frühstück bekommen.Mich ärgerte es sehr das sie uns denn auch noch bestrafte ,wenn einige zu spät von der Arbeit zum essen kam.Dabei konnten wir nichts dafür,wenn die Arbeitszeit bis um 12 geht und um 12:30 Uhr Mittag angesagt aber man erst die Arbeit fertig machen mußte,sich dann waschen und umziehen und dann noch den weiten weg zum Speisesaal,wenn man nur 1 min. zu spät kam war die Hölle los und alle mußten drunter leiden.Und sowas kam morgens manchmal erst  aus den Federn wenn wir fertig waren mit Frühstück.Beschwerden bei der Leiterin brachte nichts.Und so rebellierte es langsam in mir.Nicht meckern....mach was dagegen ...mach was dagegen ...mach was dagegen...aber was ???  Und eines tages mußte ich mit dem Hausmeister in den Heizungskeller.Ich war in dem Haubtgebäude für die Sauberkeit und Ordnung zuständig.Ich mußte die Büros und die Privaträume der Leiterin putzen.Und der anfallende Müll wurde damals verbrannt.Und dazu mußte ich mit dem Hausmeister in den Heizungskeller und er zeigte mir alles. Und dabei sah ich einen Nebenraum in dem Matratzen gelagert wurden.Ich hatte den Schlüssel für alle Räume.Und da kam mir die Idee. Ich trommelte alle Schülerinnen zusammen,fragte sie was sie von den Verspätungen der Betreuerin hielten und alle waren sehr sauer auf sie deswegen.Denn wenn wir verschliefen bekamen wir auch mit unseren Arbeitgebern ärger.Und so beschlossen wir,ihr einen Denkzettel zu verpassen.In einer bestimmten Nacht blieb eine von uns wach und damit sie nicht alleine durchalten muß,haben wir abgemacht das einige von uns immer eine Stunde wach bleiben.Bis um 4 Uhr früh.Um 5:30 hätten wir normal aufstehen müssen weil wir um 7 angefangen hätten zu arbeiten.Leise gingen wir in den Waschraum und machten uns frisch und zogen uns an.Dann schlichen wir leise ins Hauptgebäude in den Heizungsraum und weiter in den Lagerraum für die Matratzen.Dort machten wir es uns gemütlich. Einige legten sich gleich wieder zum schlafen hin.Ich schlich um 6 uhr zum Fenster der Betreuerin und schmiß ihr Steine ran bis bei ihr Licht anging,dann schlich ich zurück zu den anderen.Von einem anderen Kellerfenster aus beobachtete ich den Eingang zum Tagesraum und zu unseren Zimmern. Wir wohnten in einem Gebaude das in U Form lag,in einer Ecke war der Tagesraum in der anderen Ecke die Großküche und dazwischen die Aula.Und in einem Seitenschenkel waren unsere Zimmer.Man kam von draussen direkt in die Zimmer.Immer 4 Mädchen in einem Raum,nur mein Zimmer hatte 2 Betten weil es kleiner war,denn dahinter waren die gemeinsamen Duschen.Ich war da mit einem Mädchen untergebracht das Kinderlähmung hatte und da ich als helfende Hand bekannt war,wurde ich mit ihr zusammen gelegt.Wir verstanden uns gut.Und nun sah ich die Betreuerin  aus ihrem Zimmer kommen,rein in den kalten Schnee,sie stapfte zur ersten Tür und klopfte an... und nichts geschah.....sie ging zur 2. Tür,klopfte an und nichts geschah.Ich sah sie und flüsterte das was ich sehe an ein anderes Mädchen  weiter und die gab es leise wieder weiter bis es auch die letze im Matratzenkeller wußte.Als sie bei uns an der Tür war,wunderte sie sich,das sich nicht rührte....sie schaute verwundert zu den Fenstern zurück  wo sonst die Gardinen aufgingen und irgend jemand sagte das sie wach sind.Nichts passierte. Sie schaute auf die Uhr,horchte dran,klopfte drauf,schüttelte mit dem Kopf und ging in den Eingang der zu den Duschen und zum Tagesraum führte.Kurz danach kam sie wieder raus,klopfte erneut an alle Türen.Und irgendwann kam sie auf die Idee mal die Tür zu öffnen. Die Zimmer waren offen und leer.Alles pikobello aufgeräumt. Die Betten gemacht.Sie ging wieder in ihr Zimmer.Und das war unser Zeichen,wir schlichen von hinten in den Tagesraum,durch das Fenster rein,setzten uns an den Tisch und taten als wenn nichts gewesen wäre.Kaum hatte wir uns den Kaffee eingegossen und die ersten Brötchen aufgeschnitten,stand die Leiterin im Tagesraum. Sie ging zwischen den Tischen durch,schaute uns an und sagte nichts.Dann kam auch die Betreuerin dazu. Die war total verdattert und verstand die Welt nicht mehr.Aufgeregt sagte sie,das sie uns wecken wollte und keiner sei da gewesen und sie habe uns überall gesucht und keinen gefunden.Aber wir hatten keine Ahnung wovon sie redete,WIR waren in unseren Zimmern und WIR haben sie da nicht gesehen.UNS hatte keiner geweckt... nein nein,das mußte sie geträumt haben.Von dem Tag an kam sie nie wieder zu spät und es gab Mittags auch keine Mecker mehr wenn jemand von uns zu spät kam.Und dann im Februar fing es richtig an zu schneien.Eines morgens konnten wir die Türen nicht mehr aufmachen weil alles zu geschneit war.Vor allem bei uns am Zimmer war es schlimm weil wir in der Ecke zum Tagesraum  lagen und es da Schneeverwehungen gab. Als ich die Gardine beiseite machte,sah ich bis oben hin am Fenster nur Schnee,da war kein Himmel mehr zu sehen.Ich bekam leicht Panik,aber meine Freundin sagte nur,denn brauchen wir nicht arbeiten ... und legte sich wieder hin.Irgendwann klopfte es an der Wand zum Nebenzimmer und eines der Mädchen rief uns zu.....Die Bundeswehr holt uns raus,bleibt ruhig.Und so kroch ich auch wieder unter die Decke,wer weiß wie lange es noch dauern würde.Und vor allem wer weiß wann man mal wieder in den Genuß kommt,entschuldigt auszuschlafen.Hungern brauchten wir nicht,da meine Freundin gerade in der Großhüche gegenüber arbeitete hatte sie immer etwas gehamstert und auch ich habe mir immer vom Abendbrot noch was mit genommen.Wir würden den Tag also gut überstehen und was zu  trinken hatten  wir auch.Ich hatte von zu Hause einen kleinen Tauchsieder und Teebeutel und Kaffeepulver mitgenommen und Wasser hatten wir im Zimmer.Und so ließen wir es uns gut gehen und genossen die Zeit bis Hilfe kam.Es wurde  fast 15 Uhr als wir Männerstimmen hörten.Sie waren sehr gedämpft,aber das schien unsere Rettung zu sein. Und irgendwann sahen wir Licht am Fenster es wurde heller und dann sah man den Himmel,erst nur ein kleines Stück und dann mehr und mehr.Dann ging die Tür auf und ein Soldat stand in unserem Zimmer.....war das ein komisches Gefühl.Mädels,ihr könnte wieder raus....vermeldete er.Wir zogen die Decke über den Kopf,denn es kam Ar....kalt rein.Wärend die Männer... oder sollte ich lieber sagen die Jungs.... noch den Weg zum Tagesraum frei schaufelten wuschen wir uns und zogen uns an.Und dann halfen wir den Weg zur Küche frei zu machen.In der Mitte des Hofes lag so viel Schnee,das sah aus wie ein Iglu.Ein riesen großes Iglu. mindestens 30 meter im durchmesser und bis zu 4m hoch. Wir tobten da drauf rum wie kleine Kinder.An diesem Tag war nicht mehr an Arbeiten zu denken.Einige Mitarbeiter der Großküche hatten sich durchschlagen können und versuchten jetzt ein Notprogramm zu machen.Es erwies sich als sehr schwer.Da zu der Hauswirtschaftsschule ein ganzer Betieb gehört. Dazu gehörten auch Mutterkindferienheime,Weisenheime und Kurheime sowie Waschkühe und Viehzucht und vieles mehr. Es war ein richtiges kleines Dorf für sich auf einem riesen großen Gelände.Es dauerte 2 Tage bis die Soldaten  da alle raus geschaufelt hatten.Und es ging ja nicht nur uns so. Es wurde Katastropfenalarm ausgelöst.Kein Auto konnte fahren,keine Bahn,nichts ging mehr...sogar der Strom viel irgedwann aus.ZumGlück hatte unser Neubau ein Notstromagregat.Und deswegen mußten wir uns alle dort aufhalten.Das war vielleicht ein Gedränge.Aber nach ein paar Tagen hatte uns der Altag wieder. Man arangierte sich mit dem Schnee. Es hatte auch aufgehört so stark zu schneien.Und dann kam der Mittwoch an dem wir Nachmittags immer gemeinsam gut 4 Kilometer ins nächste Dorf gingen.Alleine durften wir nicht.Ich hatte abslut keine Lust bei dem Wetter.Ich sagte,ich habe Bauchschmerzen.Hatte ich auch ein wenig,aber aus verständlichen Gründen...die hatte ich alle 4 Wochen.Und statt 4 Kilometer ins nächste Dorf ,mußte ich nun 7 Kilometer zum nächsten Arzt.Normal mit Bus,aber da ging jetzt nichts mehr ausser laufen.......und seine Diagnose setzte mir nur ein lächeln auf die Lippen.....ich ahnte ja nicht das.........

 

 

Dabei hatte ich doch nichts,oder ?

Statt nun mit meinen Klassenkameradinnen ins nächste Dorf zu laufen,oder soll ich lieber sagen,zu klettern und stapfen,denn der Schnee türmte sich meterhoch und teilweise gab es nur kleine Gassen durch die wir im Gänsemarsch gehen mußten,führte mich mein Weg zum Arzt fast doppelt so weit weg.Es dauerte über eine Stunde bis ich mit einer Krankenschwester vom Internat beim Arzt ankam.Total durchgefroren und naß kamen wir dort an.Der Arzt war sehr überrascht das sich jemand bei dem Wetter bis zu ihm durchschlagen konnte.Nicht einmal seine Arzthelferin hatte es geschaft.Und so half die Krankenschwester vom Internat.Er untersuchte mich und stellte dann irgendwann die Diagnose:Blinddarmentzündung.Ich dachte ich spinne.Ich hatte doch nur ein wenig Bauchschmerzen weil ich meine Tage bekomme.Ich zweifelte sehr an dem Arzt. Ich versuchte es ihm klar zu machen,konnte aber nicht Klartext reden weil die Schwester dabei war.Ich hätte großen Streß bekommen wenn das raus gekommen wäre.Ich hatte die Bauchschmerzen doch nur als Ausrede genutzt um nicht mit ins Dorf gehen zu müssen. Ich vermied schon als Kind gerne alles,was mit laufen zu tun hatte.Ich machte alles gerne,nur nicht gehen.Und so verließen wir die Praxis wieder mit einer Einweisung ins Krankenhaus für mich.Ich bekam Panik und tröstete mich damit,das ich ja nichts hatte und mir deswegen nichts passieren konnte.Die Nacht mußte ich oben auf der Krankenstation verbringen.Sie lag in einem Verwaltungsgebäude auf einem kleinen kleinen Berg... eher Hügel,aber immer noch hoch genug um beim erklimmen zu schnaufen.Und so schlief ich die Nacht sehr unruhig und total alleine in dem großen Haus.Es war unheimlich.Vor dem Fenster sah ich die Baumwipfel hin und her schaukeln.Der Schnee der vom Dach rutschte bretterte am Fester vorbei und donnerte unten laut auf den gefrorenen Schnee auf.Irgendwas etwas krachte und knackte immer im Haus.Ich hatte Angst,ich hatte echt Angst,obwohl ich wußte,das mir nichts passieren kann.Und so war es fast eine Erlösung als morgens die Schwester kam und mich weckte damit ich ins Krankenhaus komme. Man hatte inzwischen geschaft eine Notgasse auf den Strassen zu schaufeln.Dort konnten Taxen fahren. Und so wurde ich auch mit einer Taxe abgeholt und zum Krankenhaus in die nächste Kleinstadt gebracht.Wir waren fast 3 Stunden unterwegs. 3 Sunden für knapp 12 KM.Immer wieder mußten wir umkehren,immer wieder kam per Funk die Durchsage,wo etwas frei war oder wo man gerade beim freischaufeln war.Endlich im Krankenhaus angekommen,konnte ich meinen Zustand nicht erklären.Einerseits froh,diesen gewaltigen weißen Massen entronnen zu sein,andereseits voller Angst was mich nun erwartet.Und da ich dort alleine hin gefahren bin,ohne die Schwester,mußte ich nun auch alles alleine durchlaufen.Anmeldung ,Untersuchung und alles was dazu gehört. Kein Geld in der Tasche,Durst und Hunger.Und dann sagte man mir,das ich nun erst mal ein Bett zugewiesen bekomme.Ich müsse auf den Laborbefund warten und da auch viele Mitarbeiter des Krankenhauses nicht durchgekommen waren,würde es dauern und so schnell könne ich eh nicht wieder nach Hause.Und so nahm mich eine Krankenschwester an die Hand und führte mich,ein kleiner zitternder Haufen Elend,in einen riesigen Saal.Hier standen sehr viele Betten.Gegenüber von der Tür war das Fenster und rechts und Links an der Wand standen je 6 Betten mit dem Kopfende an der Wand.Und in jeden Bett lag eine Patientin. Nur das 2. Bett auf der rechten Seite war leer. Und da sollte ich nun rein.Hastig wurde Bettwäsche geholt und ein Nachttisch besorgt.Und wärend ich nun wartete sprach mich meine linke Bettnachbarin an und meinte wir würden uns kennen.Aber ich war mir sicher,ich kenne sie nicht.Aber dann stellte sich herraus,ich kannte sie doch.Sie war ein Mädchen aus dem Weisenheim meiner Hauswirtschafstschule in dem ich vorher gearbeitet hatte und sie hat mich wieder erkannt.Auch sie war wegen Blinddarm da und war bereits operiert.Auf der anderen Seite lag eine ältere Frau,mit Schläuchen überall.Im ganzen Zimmer lagen Frauen mit den verschiedensten Krankheiten,egal ob Beinbruch,oder Galle.Ich wunderte mich sehr,denn ich kannte es nicht,das so viele in einem Zimmer mit so verschiedenen Diagnosen lagen.Meine Bettnachbarin klärte mich auf.Das Krankenhaus wird abgerissen.Es gibt ein neues aber das ist noch nicht ganz fertig.Der Endgültige Umzug sollte spätestens in 10 Tagen statt finden.Und dann hörte ich es auch,Presslufthammer die bereits den einen Flügel des Hauses abrissen.Ich fühlte mich immer sicherer.Ich hatte keine wirklichen Probleme mit dem Blinddarm und das Haus wird abgerissen.Nein nein,die werden mich bis morgen hier behalten und denn kann ich wieder zurück.Ich packte meine Sachen in den Nachtisch und fing an mich auszuziehen um mein Nachtzeug anzuziehen,denn es war Mittagsruhe angesagt.Und kaum lag ich im Bett und zog mir die Decke über den Kopf kam eine Schwester herein mit Rasierzeug.Und eh ich mich versah hatte sie mich unterherum vosichtshalber rasiert.Ich lachte,fand es lustig und kitzelig.Ich unterhielt das ganze Zimmer damit.Und dann kam sie... die Gefahr...... in Form einer gemeinen Spritze.Ich hatte Angst vor Spritzen und es hatte mir bereits gereicht das ich Vormittags zwecks Blutprobe angepiekst wurde.Und nun steuerte die Schwester genau auf mich zu.Und ich lachte immer noch.....und eh ich mich versah flog die Decke hoch und ich hatte das Ding in meinem Oberschenkel,fast Po drinne.....Man das tat weh...... sofort verging mir das lachen."Nur zur Beruhigung"Sagte die Schwester und zischte mit erhobener Spritze wieder ab. Menno,so doll hab ich doch garnicht gelacht,das man mir deswegen gleich eine Spritze verpassen muß.Und ich merkte dann das ich so langsam einen LMAA bekam.Und um die ganze Sache nun noch zu krönen,kam die gleiche Schwester noch einmal rein und trug ein grünes Flügelhemd auf dem Arm...... für mich....Ohne große Gegenwehr zog sie mir mein Nachthemd aus und das Grüne an.Mir war das Lachen vergangen.Irgendwie war auf einmal alles so weit weg.Und dann wurdem mein Bett raus gerollt.Auf mein ängstliches Verhalten hin sagte man mir,das man mich nur für den Nofall einer OP vorbereiten wollte.Ja,was denn noch? Und dann kam ich ins Badezimmer....man verpaßte mir einen Einlauf.Himmel ich dachte ich platze.Aber durch die KO Spritze war ich nicht in der Lage mich zu wehren.Danach dachte ich,komme ich wieder ins Zimmer,aber Pustekuchen,es ging direkt zum OP.Ich weinte,wollte weg,ich hatte doch nichts.Ich beteuerte immer wieder,das ich die Schmerzen nur vorgetäuscht habe aber keiner hörte auf mich.Und dann kam sie wieder,diese wiederliche Narkose mit Äther.Als ich aufwachte,war mir Kotzübel,alles drehte sich,ich hatte Schmerzen.Und ich weinte bitterlich.Eine Patientin aus unserem Zimmer setzte sich zu mir ans Bett und hielt mir eine Nierenschale hin und tröstete mich.Ich hatte so einen schrecklichen Durst,aber ich durfte nichts trinken.Man hatte ein Glas mit Kamillentee auf meinen Nachtisch gestellt und darin eine Klemmzange mit Watte drann,damit durfte man mir die Lippen benetzen.Auf einmal wurde mir klar,wie schlimm es meinem Vater damals wirklich gegangen sein muß.Ich hätte so gerne geschlafen,aber ich konnte vor Durst und Schmerzen nicht schlafen,ausserdem dreht sich alles.Aber irgenwann bin ich doch eingeschlafen.Am nächsten Tag ging es mir etwas besser,die Narkose hatte ausgewirkt und ich durfte sogar ein klein wenig trinken und einen Zwieback essen.Am Nachmittag kamen 2 Schwestern und ich mußte aufstehen und durch den Raum laufen.Es war peinlich,denn mein grünes Hemd ging hinten immer wieder auf und mein Hintern strahlte allen entgegen was die zum lauten Lachen animierte.Und ich,ich konnte nicht lachen,es tat so weh.Aber am Tag darauf rächte ich mich schwer :-) Ich bekam ein Abführmittel und saß dann stundenlang auf einen Klostuhl im Zimmer.Selbst anschließender kräftiger Durchzug konnte meine  Duftnote nicht wirklich verflüchtigen.Am späten Nachmittag  kam dann die Krankenschwester vom Internat um meine Bettnachbarim von Weisenheim abzuholen.Sie sagte mir,das man meinen Vater immer noch nicht erreichen konnte und das die OP trotzdem gemacht wurde,weil es ein Notfall gewesen sein soll.Ich dachte ich spinne.Von wegen Notfall.Ich sagte ihr,das das nicht angehen kann.Als dann ein Stationsarzt kam um die Abschlußuntersuchung bei der Bettnachbarin zu machen ,bat die Schwester ihn,mir den Notfall zu erklären.Und es stellte sich herraus das mein Apendix entzündet gewesen sei und das es nur noch eine Frage von Tagen gewesen sei bis er geplatzt wäre.Ich war also sozusagen im letzten Moment auf den Tisch gekommen.Und ich könne von Glück reden das es so gut ausgegangen sei.Irgendwie zweifelte ich das immer noch an.Ich hatte doch nie Probleme damit und die Bauschmerzen die ich hatte,das waren doch nur Regelschmerzen... oder etwa nicht ? Das mußte eine Verwechslung sein.Die Krankenschwester vom Internat versicherte mir,das alle Untersuchungsergebnisse eindeutig waren und das es keinen Zweifel gab und das der "Wurmfortsatz" eindeutig entzündet war,was die Pathologen dann später auch bestätigt hatten.Nun,denn hatte ich offenbar ja noch mal Glück gehabt.An dem Tag wurden noch weitere Patienten aus dem Zimmer entlassen.Man versuchte alles  zu entlassen was ging,damit das Krankenhaus spätestens in 4 Tagen leer war. So langsam ging es mir wieder besser,die Narbe schmerzte nur bei Belastung und ich konnte schon wieder ganz gut laufen.Und ich durfte auch so langsam wieder essen,aber nur leichte Sachen.Am Dienstag  Nachmittag,ich war bereits 5 Tage da,sagte man mir,das man meinen Vater endlich erreicht habe.Er hat seine Einwilligung nachträglich gegeben und er lasse grüßen.Das wars,mehr nicht.Nichts von,er macht sich Sorgen,gute Besserung,nichts.Er läßt Grüßen.Ich versuchte das nicht an mich ran zu lassen.Ich arbeitete verbissen an mir um wieder Gesund zu werden.Am Freitag morgen war die letzte Visiti in dem Zimmer,dann wurden auch die letzten entlassen.Ich bekam diesmal nur eine Taxe zur Bahn.Mein Vater weigerte sich mir die gesammte Taxifahrt zu zahlen.Und ich hatte kein Geld.Und so mußte ich meine schwere Tasche alleine vom Bahnhof ins Internat schleppen.Der Schnee war größtenteils weg geschmolzen,aber es war bitterkalt.Im Internat angekommen,schickte mich die Leiterin sofort zu Schwester auf die Krankenstation.Ich brachte meine Tasche ins Zimmer und schleppte mich wieder auf den Berg.Total erschöpft kam ich oben und mußte dann erfahren das die Krankenschwester mit einem anderen Kind schon wieder auf dem Weg zum Arzt sei.Offenbar war das ein Virus,alle Kinder hatten es mit dem Blinddarm.Also ging ich wieder runter und meldete mich bei meiner Betreuerin und die teilte mir mit,das ich bereits am nächsten Tag (Sonnabend)wieder arbeiten muß.Eine Woche nach der Op,Fäden noch nicht gezogen mußte ich ins andere Weisenheim und dort putzen.Unter großem Schmerzen schob ich den Bohnerblock.Wohlwissend das ich es laut Ärzten nicht durfte,aber das interessierte meine Vorarbeiterin nicht.Im Krieg habe sie noch ganz andere Leisungen vollbracht und... sie lebe ja auch noch.Ich solle mich nicht so anstellen.Und Schmerztabletten ... nicht dran zu denken.Wo sollte ich die her bekomen.Ohne Geld,keine Apotheke in der Nähe.Sowas gab es damals nicht,das man die einfach im Hause hatte.In einem hatte sie Recht,ich hab es auch überlebt.Aber noch mal möchte ich sowas nicht erleben.Und so arbeitete und lernte ich artig weiter bis unsere Abschiedsfeier kam weil unsere Ausbildungszeit endete.....und wir freuten uns tierisch dadrauf und waren mächtig am planen was wir uns alles für Dummheiten erlauben wollten.Aber davon berichte ich später noch.

 

 

Ein Jahr ging so schnell vorbei

 Nun sollte es nicht mehr lange dauern bis unsere Ausbildung zu ende geht. Und natürlich sollte das gebürend mit einer Fete gefeiert werden.Ich brauche wohl nicht erwähnen das die Sitten damals strenger waren.Volljährig war man erst mit 21 Jahren und somit hatte man sich mit 16 noch an die Vorschriften zu halten . Das bedeutete auch,wir durften nicht rauchen und kein Alkohol. Aber irgendwie störte es uns nicht. Denn man kann auch ohne das in Stimmung kommen,und das sogar viel besser. Und doch,wir brauchten ein wenig Alkohol,um es genau zu sagen,eine Flasche Korn.Und das wir die heimlich besorgt haben  ist ja wohl klar. Den Korn  heimlich dann auch noch ins Internat zu schmuggeln  erwies sich da schon etwas schwieriger. Aber Lilly ist ja nicht Doof. Ich hatte eine leer Brauseflasche dabei und wir füllten es einfach um.Und wir stellten die Brausflasche auch noch offen im Zimmer auf den Tisch,genauer gesagt auf die Spiegelkonsole. Unsere Betreuerin nahm sie nicht zur Kenntnis.Hätten wir sie im Schrank versteckt,hätte sie  bei den Kontrollen etwas geahnt und wir wären aufgeflogen.Wir brauchten den Korn für die Abschiedsbowle. Uns wurde bei 30 Mädchen 2 Flaschen Sekt für die Bowle genehmigt. Wir fanden,viel zu wenig Alkohol. Aber nicht für uns... nein..... für die Betreuerinnen und die Leiterin. Immer wenn die ein Glas Bowle wollten,boten wir an es ihnen zu holen und dann bekamen sie immer ein Schnapsglas voll Korn ins Glas und dann die Bowle drauf.Wir selber tranken nur die normale Bowle mit dem Sekt.Ich brauche wohl nicht zu erwähnen das wir die 3 Damen auf einmal in einem ganz anderen Licht sahen. Und sie boten uns sogar Zigaretten an und erzählten unanständige Witze. Das bedeutete die Stimmung würde gut werden. Und da ich ja nun mal ein kleiner Schelm bin.....also damals schon war ..... überlegte ich mir noch andere Nettigkeiten für die drei. Wobei,die Idee mit dem nassen Schwamm unterm Sitzkissen kam nicht von mir... hätte es aber.Aber das Gesicht der Leiterin war zu köstlich als sie merkte das sie in aller bester Schnapslaune im nassen saß. Wie kam das nur..... Hat sie in die Hose gemacht ??? Ich werde nie vergessen wie sie sich verstohlen aus dem Raum schlich. Den Schwamm hatte sie nicht gesehen und der verschwand bevor sie wieder kam. Und als wir nun alle am Tanzen waren....(Tanzen hört sich gut an,es sah aus als wenn wir Bauchschmerzen haben und die einzigeste Toilette besetzt ist) nach super toller Musik ,die von unseren Großeltern sein konnte,kam mir die Idee unsere Betreuerin zu ärgern. Sie hatte immer Probleme mit meiner Zimmernachbarin. Meine Zimmernachbarin hatte Kinderlämung und trug an einem Bein eine Schiene und konnte deswegen nicht so viel mitmachen.Die Betreuerin hatte deswegen massiv etwas gegen sie. Und nun wollten wir ihr eins Auswischen.Meine Zimmernachbarin litt wegen dieser Diskreminierung manchmal unter Depressionen und das wollten wir nun ausnutzen.Nein... wir wollten nicht meine Freundin ärgern,sondern die Betreuerin. Unsere Zimmer waren,wie bereits beschrieben ,direkt von draussen zu betreten. Die Tür ging nach draussen auf (wie in einer Kneipe ) und das kam  uns genau recht. Wir nahmen eine Hose und einen Pullover von meiner Freundin,stopften es mit anderen Sachen aus und steckten oben in den Pullover einen Bügel. Diesen hängten wir nun an einem dicken Strick oben an die Tür und befestigten  am Seil noch einen alten kaputen Fußball,als Kopf. An die Hose banden wir unten noch die Stiefel . Nun sah es so aus,als wenn da ein Mensch im Türrahmen hing.Meine Freundin blieb im Zimmer,legte sich ins Bett und wartete.Ich ging wieder zur Party zurück und  ließ mir nichts anmerken. Nach kurzer Zeit fragte ich wo meine Freundin sei. Alle Mädchen wußten Bescheid und machten das Spiel mit. Wir riefen meine Freundin... ist sie auf Klo ? in der Küche....? Hmm... wir machten uns doch solche Sorgen,weil sie doch wieder sooooo schrecklich mit den Depressionen ......und so.Und wir standen zusamen und überlegten angeblich wo sie sein könnte. Bis... ja bist die Betreuerin auf die Idee kam,mal ins Zimmer zusehen. Und sie ließ es sich nicht nehmen es selber zu machen,denn sie ließ nie einen Grund aus,meine Freundin runter zu putzen. Und so rannte sie los zu unserem Zimmer,wir hinter her.....sie reißt die Tür auf und diese "Puppe" flog ihr entgegen. Sie schrie auf,kreißte Hysterisch um dann wie von einer Tarantel gestochen weg zu rennen. Bei der ganzen Aktion löste sich der kapute Fußball und fiel ihr entgegen ,geistesgegenwärtig fing sie ihn auf... und rante damit nun weg. Ich muß ehrlich gestehen... nach der Aktion hatten einige von uns Mädchen auch Aquaplaning im Zwickel. Vor lauter lachen lagen wir teilweise am Boden und konnten uns nicht wieder einkriegen.Am nächsten Tag war Abreisetag. Die Betreuerin hatte einen dicken Brummschädel..... ja,wovon denn ,wir haben doch alle die Bowle getrunken und uns geht es guuuut.... oder ??Sie hat sich übrigens nicht von meiner Freundin und mir verabschiedet.Sie sagte nur,hätte sie das vorher gewußt wären unsere Zeignisse schlechter ausgefallen...naja,ich hätte kein Problem mit einem  - (Minus) hinter meinen Zensuren gehabt. Ich hatte nur einser und nur eine 2. Und die auch nur weil ich die eine Prüfung nicht machen konnte weil ich im Krankenhaus lag . 

Ich bin übrigens noch heute mit der Freundin befreundet. Seit fast 40 Jahren. Und immer wenn ich einen alten kaputten schwarz weissen  Fußball sehe denke ich an den Tag zurück.

 

Was erwartet mich jetzt ?

Da saß ich nun in meinem Zimmer und erkannte es nicht wieder.Nichts war wie früher.Mein Vater hatte alles verändert.Ich kam mir vor wie in einem kalten fremden Hotelzimmer.Ich traute mich nicht,mich hier wohl zu fühlen.Ich saß da und kam mir so unendlich fremd vor.Hier gehörte ich nicht her.Es gab so viele schlechte Erinnerungen an diese Wohnung und ich hatte nicht das Gefühl das mich hier noch viel gutes erwartet. Irgend wann hatte ich mich gefangen und dachte mir,zeig deinem Vater dein Zeugnis.Ich hoffte das er Stolz auf mich wäre und mich wieder beachten würde. Ich erhoffte sogar ein Lob von ihm.Ich öffnete meinen Koffer,kramte das Zeugnis raus ging zu ihm in die Stube.Das heißt,ich wollte rein aber ich kam nicht rein,er hatte abgeschlossen.Durch die Glasscheibe sah ich ihn auf dem Sessel sitzen und telefonieren und ich hörte ihn auch. Ich klopfte laut an und er kam an die Tür und machte auf und ließ mich rein. Er telefonierte mit seinem Freund,meinem Onkel ,sie redeten über mich.Es tat weh wie er über mich sprach. Er weiß nicht was aus mir werden soll ,wie es weiter gehen soll.Er hat keine Ahnung was er noch alles machen muß,er sei überfordert.Ich verstand das nicht. Wieso ist er überfordert mit mir ? Er weiß nicht wo ich bleiben soll wenn er Wochenende mit einem Kollegen unterwegs sei. Ja,bin ich denn ein Kleinkind,das gewindelt werden muß und einen Babysitter braucht ? Merkt er denn nicht,das ich mit fast 17 durchaus in der Lage bin auch mal ein Wochenende alleine zu sein ? Peilt er vielleicht noch mal irgendwas ?  Er sprach über mich als wenn ich nicht alleine lebensfähig sei. Verdammt noch mal,ich habe doch bewiesen das ich für mich alleine sorgen kann wenn er weg ist. Ich habe doch ein Jahr lang alles wichtige gelernt. Und was er mir nicht alles unterstellte.......ich könnte heimlich in eine Disco gehen,ich könnte vielleicht einen Mann kennen lernen ,ich könnte vielleicht sogar Alkohol trinken oder rauchen. Er vertraute mir absolut nicht. Warum nicht,verdammt noch mal.Habe ich ihm je einen Anlaß gegeben an mir zu zweifeln ? Nein,hab ich nicht. Und nur weil meine Mutter und meine Schwester so sind muß ich es doch nicht auch werden. Er wußte doch genau wie ich über das Lotterleben der beiden dachte. Er wußte doch das ich nicht rauche und nicht trinke. Es tat so schrecklich weh das er mir sowas zutraute und unterstellte. Und ich saß daneben und mußte es mir auch noch anhören. Noch vor ein paar Minuten war ich voller Stolz über mein super Zeugniss...ich hatte nur Einser und eine 2+. Und nun das.....ich legte es ihm einfach auf den Tisch und ging wieder raus.Und langsam wich die Verzweiflung und Wut stieg in mir auf. Wenn er sowieso so schlecht von mir dachte... und zwar Grundlos,warum sollte ich denn nicht auch so sein. Warum versuchte ich krampfhaft immer eine gute brave Tochter zu sein,wenn er der Meinung ist das ich irgendwann ein schlechtes Mädchen werde. Ich hatte aufgegeben Brav zu sein.Ich wollte mich nicht mehr anpassen. Aber ich wollte auch nicht rebellieren.Ich wollte nur noch mein Ding machen. Und dann hörte ich,wie mein Vater sagte das er beits einen neuen Ausbildungsplatz für mich besorgt hatte. Ich sollte in einem Diakonissenkrankenhaus lernen.In einem Krankehaus das von einer Kirche geleitet wird.Wo man als Schwester irgendwann ein Gelübte ablegen muß. Er hatte mich da angemeldet und mir dort eine Unterbringung besorgt. Da ich aber noch nicht 18 war durfte ich die Schwesternausbildung noch nicht anfangen und mußte ein Jahr als Vorschülerin dort meinen Unterhalt selber verdienen. Irgendwie verstand ich das nicht.Mein Vater,der Mann der immer gegen die Kirche rebelliert ausgerechnet der wollte mich in eine kirchliche Institution stecken.Er hat nicht gewollt das ich getauft und Konfirmiert werde.Und nun sollte ich in so einem Krankenhaus arbeiten ? Arbeiten und Beten und Lernen ? Ich habe die ganze Nacht mein Kissen voll geheult. 2Tage später mußte ich mich da vorstellen.Mit meinem Zeugnis haben die mich mit Kußhand genommen. Aber mir war es inzwischen auch egal. Irgendwie hatte ich mit dem Gedanken abgefunden immer wieder abgeschoben zu werden.Als Kind bei den Tanten und später ims Heim,dann die Hauswirtschaftsschule und nun diese Ausbildung.1 Jahr Schwesternvorschule und 3 Jahre Schwesternschule. In 3 Wochen sollte ich dort anfangen. Und damit ich in den 3 Wochen ja nicht auf dumme Gedanken komme hat mein Vater noch flugs eine Beschäftigung für mich gesucht. Ich sollte in einem Krankenhaus ein Praktikum machen... im OP,bei dem Professor der ihn damals operiert hatte und mit dem er inzwischen sehr gut befreundet war.Ich dachte eigentlich,ich überstehe das nicht,aber es ging besser als ich dachte.Aber es war nicht meine Welt. Ich war zwar offen und neugierig,wollte alles kennen lernen..... alles war recht interesannt und aufregend,aber es war nicht meine Welt.Nicht das was ich lernen wollte. Mir war klar,OP Schwester werde ich garantiert nicht.Ich versuchte mit meinem Vater drüber zu reden,machte meinen Unmut breit.Aber das ging an ihm vorbei.Er hat die Ausbildung für mich besorgt damit ich was habe und gut ist.Und wenn es mir nicht paßt kann ich mir ja was anderes besorgen.Tolle Wurst,hatte ich ja,aber er hat es nicht erlaubt.Basta.Ich fühlte mich bevormundet und vergewaltigt.Hilflos ausgeliefert.Ich war sehr verzweifelt. Im OP versuchte man mir den Job Schmackhaft zu machen.Man verstand nicht das ich da war wenn ich es nicht wollte.Aber was sollte ich machen ? Ich wurde gezwungen,ich hatte keine Wahl.Und nur zu Hause sitzen wollte ich auch nicht,denn er hätte mir einen anderen Ausbildungsvertrag nie unterschrieben. Er wollte das ich das lerne und gut ist. Und ich soll froh sein,eine Möglichkeit zu haben was vernünftiges zu lernen.Er versuchte mich in ein Leben zu zwängen das ich nicht führen wollte. Und ich hatte niemanden mehr mit denen ich reden konnte. Meine Tante lebte nicht mehr, die Nachbarn ebenfalls nict mehr. Meine Schulfreundinen von dr Hauswirtschafstschule kamen aus dem gesammten Deutschen Raum und anrufen konnte ich sie nicht weil ich kein RTelefongeld hatte und mein Vater hätte es mir aus Kostengründen nie erlauft zu Hause mit ihnen zu telefonieren.Und so bleib ich mit meinem Kummer wieder alleine. Ich absolvierte die 4 Wochen als Praktikantin im Krankenhaus, gab mich ergeben meinem Schicksal hin um dann danach in das Diakonissenkrankenhaus zu gehen. Als Schwesternvorschülerin.

 

 

Da muß ich jetzt durch

Eigendlich fing alles ganz harmlos an. Mein Vater hatte alles telefonisch geregelt.Er hatte nie gesehen wo ich zur Ausbildung gehen soll,er weiß nicht was mich da wirklich ertwartet.Und trotzdem schickte er mich da alleine hin. OK,mit 16 fast 17  sollte es ja gehen,aber ich wußte nichts von dem was mich erwartet. Ich wußte nur,ich soll meinen Koffer packen und um die und die Zeit an dem Ort sein und mich bei der Mutter Oberin melden.Ich hatte keine Ahnung ob ich nur abgeschoben werde,ob es eine Ausbildung ist oder sonst was.Wie immer war es ein Sprung ins kalte Wasser. Mein Vater hielt es wie immer nicht für nötig sich mal mit mir hinzusetzen und mir zu sagen was los war.Ich wurde nicht gefragt,ich hatte zu tun.Und das machte mich fertig.Meine Wünsche,meine Veranlagung... nichts wurde Respektiert.Ich wurde nicht mal anghört,ich hatte keine Chance.Und noch 5 Jahre bis zur Volljährigkeit.Ich hatte resigniert.

Und so kam ich da nun in dem Diakonissenkrankenhaus an,die Mutter Oberin empfing mich sehr nett.Sie ließ eine andere Vorschülerin holen die mich dann in mein Zimmer einwies.Wir waren zu viert in einem Zimmer,Privatkleidung gab es nicht,ausser die Unterwäsche.Ich wurde dort vollkommen neu eingekleidet. Alle Schwesternvorschülerinnen trugen die selbe Tracht. Insgesammt gab es 4 verschiedene Trachten in dem Haus an dem man den Status der Schwestern ablesen konnte. Vorschülerin-Dunkelblau,

Schwesternschülerin-Fliederfarben,

Diakonissen-Grau,Mutter Oberin schwarz.Diese Kleidung sollte nun mindestens 1 Jahr lang mein Leben sein.danach dürfte ich dann wohl die Fliederfarbene tragen wenn ich zu Schwesternschülerin aufsteige. Wir mußten morgens um 5 Uhr aufstehen.Das Badezimmer lag in einem anderen Haus,war aber durch einen Durchbruch mit unserem verbunden.2 Badezimmer für 16 Mädchen.....da war Absprache wichtig.Zum Glück war das WC separat so das es da nicht auch noch gedrängel gab.Um 6 Uhr mußten wir fertig am Tisch sitzen,vorher die Zimmeraufgeräumt haben und für alle Schwestern den Tisch gedeckt haben.Es waren ca 35 im Haus.Es erfolgte 30 minuten lang die Tagesandacht der Mutter Oberin und diverse Lieder,die wir gemeinsam sangen...dann durften wir 30 min. lang frühstücken.Um 7 Uhr mußten wir alles abräumen und abwaschen und dann ging es um 7:30 Uhr ins Seitenschiff der Kirche wo wir wiederum eine Andacht hielten für die Patienten die uns über ein internes Radio hören konnten.Um 8 mußten wir dann auf den Stationen oder im Schwesternheim sein und dort helfen... putzen....bis um 11 Uhr,dann gingen die Essenvorbereitungen los.Wer auf Station Dienst hatte mußte das Essen für die Patienten vorbereiten und die im Schwesterhaus oder Mutterhaus waren, das für die Schwestern.Um 12 gab es Mittagessen bis 12:30 Uhr und danach wieder eine halbe Stunde abräumen und abwaschen. Und dann ging es wieder auf Station bis zum Abendbrot und wieder ging es darum alles fürs Essen vorzubereiten.Um 19 Uhr war dann auf den Stationen schluß und wir mußten zur Abendandacht.Um 20 Uhr mußten wir auf den Zimmern sein und Hausaufgaben machen.Das heißt Autodidakt lernen.Wir bekamen ein Thema vorgegeben und mußten das selber erarbeiten.Gegen 21 Uhr sind wir meißtens todmüde ins Bett gefallen.Freizeit hatten wir nur Mittwochs Nachmittag für 2 Stunden.Wenn wir das Haus verlassen wollten mußten wir um Erlaubnis fragen und sagen wo wir hin wollen.Und wir durften keine Private Kleidung tragen.Durften nur in der Tracht das Haus verlassen.Die einzigste Abwechslung die wir hatten war Sonntags,denn da sind wir nach dem Frühstück nicht ins Seitenschiff gegangen sondern in der Kirche nach oben wo die Orgel steht.Ich habe in der Zeit sehr gelitten. Fühlte mich sehr eingeengt. Und ich wurde von meinen Eltern nie im Christichen Glauben erzogen.Aber ich hatte durch meine Laufbahn gelernt mich sehr Sozial zu verhalten,für andere da zu sein und immer den schwachen zu helfenUmsichtig sein und helfen wo man konnte. Um so mehr wuchs bei mir der Zorn,das man dort in der Kirche die Nächstenliebe von der Kanzlei predigte und wir sie aber nie praktizieren durften. Eine sterbende alte Dame die ich jeden Tag wusch,wollte ich in den letzten Stunden Beistand leisten,sie wollte es und ich hatte ja gesagt.Aber die Stationsschwester hat mich da raus geholt und hat die Frau einsam sterben lassen. Ich habe sehr gelitten darunter.Ein Junge der eine einfache OP vor sich hatte,wollte bis zur Narkose meine Hand halten,aber die Stationsschwester war der Meinung das es jetzt wichtiger sei,das ich die Nachttische abwische.Ich weiß ja,das man in dem Job nicht zu sensibel sein darf,aber warum darf ich denn nicht den Menschen helfen,wenn sie so um Hilfe bitten.Zu der Zeit fing ich an am Bild der Kirche zu zweifeln.Ich kam mir vor wie eine Sklavin.16 Stunden Täglich im Dienste der Kirche und kein Mitspracherecht.Nur der schnöde Mammon zählte.Wir wurden ausgenutzt und ausgebeutet.Und mein Vater fand das alles nicht so schlimm.Und vor allem,es gab kein Geld dafür.Mein Vater bekam zwar 50 DM Kindergeld dafür,aber das nützte mir nichts.Ich bekam nichts.Das ein Mädchen in meinem Alter auch Bedürfnisse hat,mal frische Unterwäsche,Strümpfe oder Hygienemittel braucht interessierte keinen.Aber so ging es auch den anderen Mädchen bei uns.Ich beschloß,das Vorschuljahr zu ende zu machen und dann irgendwie da raus zu kommen.Eine andere Schülerin hatte Glück,ihre Eltern holten sie da sofort raus als sie ihnen das berichtete. Kurze Zeit später kam sie uns besuchen und erzählte das sie im kommenden Jahr eine neue Lehrstelle als Kinderpflegerin bekommt und das es dort noch viele freie Plätze gibt....und da wurde ich hellhörig... heißa,das war schon eher nach meinem Geschmack.Und so trug ich mein Anliegen der Mutter Oberin vor...sie war zu erst einmal entsetzt,denn sie dachte das es mein Wunsch war Diakonisse zu werden.Aber sie versprach mit meinem Vater zu reden.Und dann nach Wochen sagte sie mir,das mein Vater schweren Herzens einverstanden gewesen sei und die Mutter Oberin mir helfen wird,dort einen Platz zu bekommen.Was dank meines guten Zeugnisses meiner Hauswirtschaftschule kein Problem war.Und so schaffte ich es tatsächlich das eine Jahr im Diakonissenkrankenhaus relativ unbeschadet zu überstehen. Aber ich konnte es mir auch da nicht verkneifen,dem Pastor eins auszuwischen.Nach einer endlos langen Bibelstunde fragte er ob wir noch Fragen hätten.... und ich hatte... und das nicht zu wenig.Wie kann eine Junfrau ein Kind bekommen...,wie teilt man das Wasser um trockenen Fußes ans andere Ufer zu kommen..... was ist eine Antibabypille,wie verhütet ein Pastor......ich brauche wohl nicht zu erwähnen das wir eine Stunde eher gehen durften *lach.

Ich war inwischen Klassensprecherin und alle waren sehr traurig das ich gehen wollte.Vor allem eines der Mädchen.Sie litt noch mehr wie ich. Ihre Mutter war Diakonisse und wurde in eine andere Stadt versetzt und sie litt unter der Trennung.Sie sah aus wie eine Zigeunerin...eine wie aus dem Bilderbuch.....sehr hübsch,lieb und mit vollen dunkelbraunen fast schwarzen Haar.Und sie spielte Geige wie es nur eine feurige Zigeunerin kann. Ich werde sie nie vergessen.Ich war kaum 4 Tage zu Hause als ich träumte......wir müssen wie jeden Sonntag zum singen nach oben wo die Orgel steht,aber diesmal standen die Stühle nicht so wie immer in 2 Reihen sondern es standen je 4 Stühle mit der Sitzfläche zueinander und auf den Stühlen stand ein Sarg.Als ich naher ran ging,ging der Sarg auf und die kleine      " Zigeunerin " winkte mir leise zu und sagte..."verzeih mir Lilly" und dann ging der Sarg wieder zu und ich erwachte in Panik.Ich erzählte es morgens meinem Vater beim Frühstück....der sagte nur... Kinderquatsch.....aber es ließ mir keine Ruhe.Mittags rief ich meine Tante an und erzählte ihr das und die sagte,ich solle doch mal im Krankenhaus anrufen und mit dem Mädchen reden wenn ich mir Sorgen mache,aber sie würde es nur als normalen Trennungsschmerz deuten.Das Bewußtsein würde nun zur Kentnis nehmen das ich da nicht mehr bin und ich würde mich da abnabeln.Am nächten Tag rief ich im Krankenhaus an.Hatte die Mutter Oberin drann und erzählte ihr von meinem Traum,sie war sehr still und sagte,das ich nicht mehr mit dem Mädchen reden könne.Sie hat sich mit Tabletten vergiftet...an dem Morgen als ich es geträumt habe.Sie hat die Trennung von ihrer Mutter und dann noch von mir, nicht verkraftet. Zum ersten mal habe ich sehr lange über den Tod nachgedacht.Ich dachte immer,man stirbt nur,wenn man alt oder krank ist.Aber seinem Leben selbst ein Ende setzen... nein,an sowas hatte ich vorher nie gedacht.......und auf einmal kam ich mir ziemlich blöde vor.Wie oft hab ich nicht gewußt wie es weiter gehen soll,aber ich wäre nie auf die Idee gekommen,meinem Leben ein Ende zu setzen....aber seitdem habe ich oft drüber nachgedacht.....es aber nie gemacht,denn ich fand,das es keine Lösung ist.Ich glaube noch immer,das das Leben lebenswert ist,auch wenn es für mich nicht viel gutes zu bieten hatte .......ich glaube noch immer an Gerechtigkeit. Ich hoffe inständig das das Böse bestraft wird....und so lange will ich warten.Eine Chinesische Weisheit sagt... Setze dich an die Biegung des Flusses und warte bis die Leichen deiner Feinde vorbei schwimmen.Viele hab ich nicht,aber einige sind schon vorbei gekommen...und ich warte noch immer auf 2 meiner größten Feinde...(meine Erzeugerin und meine Schwester) ich habe Zeit...ich genieße trotz aller Hürden mein Leben und warte.

 

 

Jetzt gehts wohl doch los

Nun war meine Ausbildung als Schwesternschülerin beendet und ich war für kurze Zeit zu Hause um dann meine Ausbildung in der Kinderpflegerin Schule an zu fangen.Es waren nur ein paar Tage aber die hatte mir mein Vater voll gepackt mit Arbeit. Fenster putzen,Wäsche machen,Schränke aus seifen...alles gründlich putzen,Treppenhaus wienern. Ich war froh als endlich meine neue Ausbildung begann. Ich war zwar auch über 8 Stunden täglich außer Haus aber es war nicht so schlimm wie die Arbeit im Krankenhaus. Wir hatten Vormittags meißtens theoretischen Unterricht in der Schule und Nachmittags praktischen Unterricht. Und einmal die Woche waren wir in einem Kindergarten wo wir unser erlerntes umsetzen konnten. Mir machte das sehr viel Spaß.

Morgens verließ ich bis auf einen Tag in der Woche immer gemeinsam mit meinem Vater das Haus. Wenn ich im Kindergarten arbeitete mußte ich ca. 30 Min. vor ihm los. Abends kam ich immer 20 -30 Min. nach ihm nach Hause. Nur am Kindergartentag war es über 1 Stunde später.

Trotzdem blieb die gesamte Hausarbeit an mir hängen. Mein Vater hatte eine 5 Tage Woche,ich mußte sogar Sonnabends zur Schule. Trotzdem blieb die gesamte Hausarbeit und teilweise auch der Einkauf an mir hängen. Wenn ich ihn drauf ansprach bekam ich zu hören.....du bist jünger,dir macht das nichts aus. Und was willst du mit Freizeit ? Weißt sie doch sowieso nicht zu nutzen.

Ja,wie auch... ich hatte keinen Fernseher,kein Radio...... nur einen einfachen Plattenspieler den ich von Bekannten  bekommen hatte. Ja und ich hatte eine Single und 2 LP´s...aber wer will die schon dauernd hören. Zumal es nur Tanzmusik war,James Last und Co. Und Geld um mir Bücher zu kaufen hatte ich auch nicht. Ich sagte meinem Vater das ich Taschengeld haben möchte und bekam eine glatte Absage. Ich war 17 und hatte nicht einen Pfennig in der Tasche und keine Chance mir etwas dazu zu verdienen,mein Vater hätte es nie erlaubt. Als mein Onkel und Tante zu Besuch waren erzählte ich,das ich keine Möglichkeit habe mir mal was zu kaufen. Nicht mal Hygieneartikel konnte ich mir kaufen und mein Vater sagte nur... Kernseife ist genug da... Binden brauchst du nicht,nimm Klopapier. Ich weiß nicht ob mein Vater wußte,was er mir da antat. Meine Tante nahm sich meinen Vater zur Brust und auf einmal wurden mir 10 DM Taschengeld im Monat gewährt. Ich fand das alles so ungerecht. Wenn ich einkaufen mußte, mußte ich immer Schokolade für meinen Vater kaufen,von der ich nie was ab bekam aber ich durfte mir nie was gönnen,dafür hatte er kein Geld. Und er kassierte mein Kindergeld und mein Lehrgeld. Mittag aß ich in der Schule oder im Kindergarten . Nur Abends bekam ich zu hause 2 Scheiben Brot,eine mit Wurst eine mit Käse. Mein Vater hatte seine Prinzipien,denn er aß das auch immer. Er begriff nicht das ich auch persönliche Bedürfnisse hatte. Als ich mein erstes Taschengeld bekommen hatte,verlangte er doch tatsächlich Rechenschaft von mir,wofür ich es ausgegeben habe. Aber das habe ich ihm nicht gesagt. In der Schule befreundete ich mich mit einigen Mädchen und fing an mich mit ihnen zu vergleichen. Sie erzählten von Disco und rauchen und Alkohol. Ich merkte das ich total Weltfremd war. Ich hatte keine Ahnung was wirklich in der Welt geschah. Ich kannte Heino,James Last und Ronny....aber wer sind die Beatles und Stones....? Was macht man in einer Disco ? Wie fühlt sich ein Rausch an ?...... Ich schämte mich für meine Unwissenheit und versuchte krampfhaft es zu verbergen.

Aber ich hatte auch niemanden den ich fragen konnte. Mein Vater wäre abgedreht wenn ich damit angekommen wäre. Und so stand ich nur lauschend zwischen den Mädels und hörte zu und lernte. Mir schien das alles sehr unrealistisch zu sein. Konnte es angehen das die wirklich alleine irgendwo hin durften,das die Zeitungen austragen durften um sich was dazu zu verdienen ? Ich verstand die Welt nicht mehr und ich wurde neugierig. Meine Klassenkameradinnen zeigten mir ein Leben das ich bisher nicht kannte. Ich fing an meinem „Goldenen „ Käfig entfliehen zu wollen. Ich wollte mehr Freiheiten,ich wollte mit ihnen in die Disco gehen,mal Alkohol trinken,tanzen,lachen,frei sein. Aber ich durfte nicht. Und dann rief meine Schwester an,ich war alleine zu Hause,mein Vater war bei Nachbarn am Auto basteln.Sie liege im Krankenhaus,es muß eine Abtreibung gemacht werden. Sie war 14. Und ich solle meinem Vater nichts sagen. Am nächsten Tag habe ich mit meiner Vertrauenslehrerin gesprochen und die sagte ich könne früher gehen wenn ich meine Schwester besuchen wolle. Und das tat ich auch und da sprachen wir über Disco, Alkohol und rauchen. Und das war alles normal für sie. Sie verstand nicht ,das ich so ahnungslos war. Angeblich sei das normal und ich sei nicht mehr normal wenn ich das nicht kenne. Ich fing immer mehr an ,an mir zu zweifeln,war ich wirklich nicht mehr normal ? Mein Vater hatte früher geraucht und es aus gesundheitlichen Gründen aufgegeben,meine Mutter rauchte immer noch und meine Schwester auch und viele im Familien und Freundeskreis rauchten. OK,mein Vater wollte mich davor beschützen,aber so wie er mich weltfremd hielt,provozierte er es doch erst. Ich spürte das so was wie Rebellion in mir aufstieg. Als ich abends nach Hause kam,sagte ich meinem Vater das ich bei meiner Schwester im Krankenhaus war. Er viel aus allen Wolken. Er hatte das Sorgerecht für sie und wurde nicht informiert. Er pöbelte mich ,das ich ihm das hätte sagen müssen....und beschuldigte mich,mit meiner Mutter und meiner Schwester gemeinsame Sache zu machen. Ich würde das gemeine Treiben nicht nur verschweigen sondern aktiv unterstützen.

Ich war entsetzt. Wie konnte er mir so was unterstellen ? Ich bin doch nicht Schuld daran das meine Schwester mit 14 Schwanger wurde. Hätte er mir mehr Freiraum gegeben hätte ich mich vielleicht mehr um sie kümmern können und sie von dem falschen Weg abhalten können. Aber mir jetzt den schwarzen Peter in die Schuhe zu schieben fand ich mehr als gemein. Als meine Schwester wieder zu Hause war,rief sie mich wieder an sagte mir,das meine Mutter sie mehr oder weniger an einen über 30 Jährigen verkuppelt habe,weil meine Mutter jemanden im Hause haben wollte der ein Auto hat. Und da der Mann nichts von meiner Mutter wollte,hat sie meine Schwester verkuppelt und der hat sie dann auch geschwängert. Der Mann hat sich dann von den beiden Distanziert und meine Mutter war wieder auf der suche nach einem Potentiellen Mann den sie ausnehmen konnte.

Und als meine Schwester dann ein Praktikum machte,sah sie ihre Chance. Ein Fahrer der Firma wurde umgarnt kam bei denen zu Besuch. Meine Schwester rief mich an und sagte,bei denen sei Party,ob ich kommen wolle. Und ich hatte Blut geleckt,wollte raus. Und so drängte meine Mutter auf das Besuchsrecht und verlangte das ich hin komme. Und so lernte ich den Kollegen meiner Schwester kennen und der verknallte sich sofort in mich. Aber das wußte ich da noch nicht.

Die Party bei meiner Mutter war für mich recht früh zu ende. Es machte mir kein Spaß,ich sah wie die soffen und rauchten und merkte das es nicht meine Welt war. Ich war verzweifelt,wie konnte so etwas normal sein. Noch vorm Abendbrot fuhr ich wieder nach Hause. Ich berichtete das meinem Vater und der war froh das ich gegangen bin. Aber er hat mich nicht gelobt weil ich standhaft geblieben bin,er hat nur gemeckert das ich nicht versucht habe meine Schwester davon abzuhalten.

Ja wie soll ich das denn machen,die hatte bereits was getrunken als ich ankam und wie soll ich ihr das ausreden wenn meine Mutter das noch fördert und einschenkt und nötigt zu trinken.

Da habe ich keine Chance. Ich glaubte manchmal unter der Last zusammen zu brechen. Und keiner da,der mich verstand und mit dem ich reden konnte..... keiner... ich war alleine mit der schweren Last. 

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                       Bitte weiter lesen auf Lebenslauf 2 


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